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Story: Die Amazonenkönigin - Teil 3: Der Geschichtenerzähler

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von Webmaster am 3.5.2012, 21:09:32 in Sie+Er

Die Amazonenkönigin - Teil 3: Der Geschichtenerzähler

Die Königin klatschte dreimal in die Hände. Salvatore de Cimetiere, der Hofnarr und Geschichtenerzähler, erschien und warf sich vor ihr auf den Boden. Auch er war einst als Gefangener in den Palast gebracht worden, und nur sein Talent zu fabulieren hatte ihn vor dem Schicksal bewahrt, als Gladiator sein Leben auf dem staubigen Boden der Arena auszuhauchen. Wie kaum ein anderer im Reich verstand er es, Geschichten zu erzählen, Geschichten von Liebe und Leidenschaft, Geschichten von Haß und Verrat, Geschichten aus fernen, unbekannten Ländern und anderen Zeiten. Im Laufe der Zeit hatte er sich die Fähigkeit angeeignet, in wenigen Augenblicken die Stimmung der Königin zu erfassen und eine passende Geschichte zu erfinden. Gleich bei seinem Eintreten gewahrte er den stattlichen Fremdling, der gleich neben der Königin saß. Auf den zweiten Blick fiel ihm auf, daß der Fremde seine Hand auf ihrer zu liegen hatte, und wußte sofort, welche Art von Geschichte die Königin zu hören wünschte. Während er sich zu Boden warf und die vorgeschriebenen rituellen Handbewegungen und Gebärden vollzog, nahm die Geschichte, die er erzählen würde, in seinem Kopf bereits Gestalt an.

"Ich grüße euch, große und mächtige Königin", sagte er.

"Seid mir willkommen, Geschichtenerzähler", erwiderte sie, wie immer mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. Doch Salvatore wußte nur zu gut, daß man diesem Lächeln nicht immer trauen durfte. Das Ende des früheren Liebhabers der Königin hatte auch einen Schatten auf ihn geworfen, war er doch von jenem über seinen Plan ins Vertrauen gezogen worden. Nur die Tatsache, daß er es gewesen war, der der Königin das verräterische Komplott offengelegt hatte, hatte seinen Hals gerettet. Wie an diesem Tag hatte sie ihn rufen lassen, um für sie und ihn eine Geschichte zu erzählen. Alles, was er wußte, hatte er in diese Geschichte verpackt, und Sir Stephens plötzliches Erbleichen, das Zittern, das mit einem Mal seinen ganzen Körper überfallen hatte, waren verräterischer gewesen als die Worte des Erzählers selbst. Nie würde er den Blick vergessen, den die Königin zuerst ihm, dann ihrem Geliebten zugeworfen hatte, bevor sie jenen mit einem gut gezielten Dolchstoß getötet hatte. Wie gelähmt war Sir Stephen dagesessen, stumm, und hatte sich nicht gewehrt, als das Messer sein Herz durchbohrte. Langsam war er zu Boden geglitten, einen Ausdruck ungläubigen Erstaunens auf seinem Gesicht.

Auf einem goldenen Tisch nahe dem Thron stand nun der Schädel des Toten, kunstvoll zu einem Trinkgefäß umgearbeitet. Der Erzähler schluckte angesichts des makabren Gegenstandes. Die Königin warf indes dem Fremden einen vielsagenden Blick zu, den der Erzähler nicht so recht zu deuten vermochte, und das verwirrte und beunruhigte ihn.

"Jener", sagte sie und deutete dabei auf Salvatore, der dabei unwillkürlich zusammenzuckte, "hat mir über den schändlichen Verrat meines früheren Geliebten die Augen geöffnet."

Sie sprach leise, doch gerade laut genug, daß der Erzähler jedes ihrer Worte mitbekam.

"Dieser Schädel dort ruhte einst auf den Schultern meines Geliebten und sprach süße Worte der Liebe zu mir! Doch er war eine Schlange, er benutzte meine Schwester, um mich aus dem Weg zu schaffen."

Diesen letzten Satz hatte sie geradezu hinausgeschrien, und der Erzähler zuckte bei jeden Wort zusammen. Die Königin schien sich jedoch sofort wieder in der Gewalt zu haben, und ruhig, als wäre der Ausbruch eben nicht gewesen, wandte sie sich an Salvatore.

"Dies ist Sir Leon von Aragon, ein tapferer Krieger aus einem großen Reich im Norden. Wir wünschen, von euch unterhalten zu werden."

Der Geschichtenerzähler verneigte sich und schloß kurz die Augen, um sich zu sammeln und seine Gedanken zu ordnen. Er hatte das eigentlich nicht nötig, denn die Geschichte war in seinem Kopf bereits fix und fertig; er tat es hauptsächlich des Effektes wegen. Dann begann er zu erzählen.

Er erzählte von einem fernen Land, von einem in Liebesdingen unerfahrenen Jüngling, der eine stolze Maid begehrte. Jene jedoch war zu stolz und wies ihn grausam ab, und so wollte der Jüngling seinem Leben bereits ein Ende setzen.

Der Erzähler benutzte diese Einleitung - in den verschiedensten Variationen - oft und gerne, entsprang sie doch seiner eigenen, schmerzvollen Erfahrung. Jene Erfahrung hatte ihn damals dazu bewogen, sich der Karawane anzuschließen, um durch die Strapazen und Gefahren der Reise jenes Mädchen zu vergessen. Nun, da er als Geschichtenerzähler der Königin viel Zeit und Muße hatte, überfielen ihn die Gedanken an jene Zeit, und nur durch das Erzählen konnte er das Gespenst der Vergangenheit für kurze Zeit bannen.

Der junge Mann stand bereits auf der Brücke, die über den reißenden Fluß führte, mit der festen Absicht, sich hinabzustürzen, als ein junges Bauernmädchen, gerade an der Schwelle zur Fraulichkeit stehend, sich um Hilfe an ihn wandte. Ihr Vater wollte sie an einen Fürsten verheiraten, einen häßlichen, grausamen Mann, den sie nicht liebte, und der Jüngling solle ihr zur Flucht verhelfen.

Nun beschrieb der Erzähler ihre Flucht, die Gefahren, die die beiden zu bestehen hatten, und wie sie im Laufe ihrer abenteuerlichen Reise immer näher zueinander fanden. Ausführlich beschrieb er die Nächte, wo sie, um der Kälte zu trotzen, sich eng aneinander kuschelten, schilderte die Stunden, wo sie, den Verfolgern knapp entkommen, in einem sicheren Versteck einander die Zeit mit allerhand zärtlichen Spielen vertrieben. Mit vor Erregung bebender Stimme schließlich erzählte er, wie sich die beiden, rettungslos in der Falle sitzend, zum ersten und letzten Mal einander hingaben, bevor das Schwert des rachsüchtigen Fürsten sie durchbohrte.

Es waren jene Augenblicke von Lust und Ekstase, die der Erzähler am besten zu schildern vermochte. Mit glühenden Worten konnte er die Vorzüge eines Mädchenkörpers schildern, die Schönheit ihres Gesichts, ihre schlanke Gestalt, die Form ihrer Brüste, ihrer Arme und Beine. Doch ebenso glühend waren die Worte, mit denen er die Augenblicke der Zärtlichkeit, das langsame Aufwallen der Erregung bis zum Augenblick ekstatischer Wollust beschrieb.

Während also der Erzähler die Schicksale jener beiden jungen, selbst im Unglück immer wieder für kurze Zeit glücklichen Menschen vor der Königin und ihrem Geliebten ausbreitete, wurden jene von Begierde füreinander erfaßt, teils des schweren, süßen Weines wegen, den sie vorher genossen hatten, teils weil die Geschichte des Erzählers, die jener mit einer sanften, wohlmodulierten Stimme vortrug, ihre Phantasie inspirierte.

Ohne auf den Erzähler zu achten, der völlig in der von ihm heraufbeschworenen Welt versunken war, nahm die Königin ihren Geliebten bei der Hand und führte ihn zu ihrem Bett. Behutsam, seiner Wunden wegen, entblößte sie ihn seiner Kleider, küßte und streichelte seinen muskulösen Körper. Mit einer Handbewegung löste sie die Spange, die ihr Gewand zusammenhielt, sodaß es sanft an ihrem beinahe vollkommenen Leib herabglitt. Langsam ließ sie sich neben ihm nieder, ließ es zu, daß er mit seinen großen, aber dennoch sanften und geschickten Fingern in ihr Allerheiligstes eindrang, spürte die Wellen der Erregung langsam ihren ganzen Körper überschwemmen. Seine andere Hand streichelte indessen ihre zarten Brüste, fuhr über ihren Hals, ihren Bauch, ihr Gesicht. Schließlich, als die erste Welle der Ekstase abgeklungen und nur das wohlige Gefühl erfüllter Lust in ihrem Körper zurückgeblieben war, rollte sie sich auf ihn und preßte ihren Körper an ihn.

"Spieße mich auf, mein tapferer Krieger! Durchbohre mich!" flüsterte sie ihm ins Ohr, und er erfüllte mit Freude ihren Wunsch. Er wäre wirklich zu schade gewesen für die Minen, dachte sie bei seinem ersten, kraftvollen Stoß, der ihr das Gefühl gab, sie zu zerreißen, doch es war ein süßer Schmerz, der alle Regionen ihres Körpers durchflutete und dennoch so ungreifbar war wie der Duft eines edlen Parfüms. Dann dachte sie nichts mehr, gab sich ganz den gleichmäßigen, gleichermaßen harten wie zärtlichen Stößen ihres Geliebten hin.

Der Geschichtenerzähler hatte währenddessen seine Erzählung beendet. Ganz in das Gespinst seiner Phantasiewelt vertieft, merkte er erst jetzt, daß die beiden schon lange nicht mehr zuhörten. Eng umschlungen lagen sie auf dem großen, weichen Bett der Königin und schliefen tief und fest. Es war ein Schlaf, wie er nur aus dem Schoß ekstatischer, leidenschaftlicher Liebe entspringen konnte, in dem die Herzen der Liebenden wie ein Herz schlugen, ihre Lungen wie eine Lunge atmeten und ihre Körper zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen.

Leise verließ der Geschichtenerzähler das Gemach. Er würde an diesem Tag nicht mehr gebraucht werden.

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