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Story: Die Amazonenkönigin - Teil 2: Der Gefangene

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von Webmaster am 2.5.2012, 20:01:13 in Sie+Er

Die Amazonenkönigin - Teil 2: Der Gefangene

Zwei Tage später erschien eine weitere Abgesandte von Generalin Myra im Palast.

"Ein Jägertrupp hat eine Karawane aufgebracht, die Waffen für die Barbaren mit sich führte. Die Gefangenen sind bereits in der Hauptstadt und erwarten euer Urteil, Majestät", sagte die Botin, eine ältere, kampferfahrene Amazone, die in einer längst vergessenen Schlacht den rechten Arm verloren hatte und deswegen nur noch Botendienste leisten konnte. Doch sie war eine enge Vertraute der Generalin und ritt auch mit nur einem Arm wie der Teufel.

Die meisten männlichen Gefangenen wurden ohne Umschweife in die Sümpfe, Steinbrüche und Minen des Reiches geschickt, wo sie, ihrer Männlichkeit und damit auch jeglichen Widerstandswillens beraubt, ein erbarmungswürdiges Leben als Sklaven vor sich hatten. Die Anführer jedoch, und auch jene, die sich im Kampf durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatten, wurden der Königin vorgeführt, damit diese über ihr Schicksal entscheide.

Gelangweilt schritt Yeana die Reihen der gefesselten Gefangenen ab, sah jedem fest ins Gesicht, und wer ihrem Blick nicht standhielt, wer auch nur einen Augenblick zusammenzuckte, war mit einer kurzen Handbewegung, die von den umstehenden Höflingen peinlich genau registriert wurde, zur Sklaverei verdammt. Andere, die sich durch ihre Muskelkraft oder ihr wildes Aussehen auszeichneten, wurden in die Arena geschickt, wo sie, zu Gladiatoren ausgebildet, sich zur Belustigung des Volkes gegenseitig die Schädel einschlagen sollten.

Nur wenige wurden auserwählt, bei den Festen der Na-Shi zusammen mit jungen Männern aus dem Volk, die seit ihrer Geburt auf diese eine Aufgabe vorbereitet wurden, in der ekstatischen Vereinigung mit ausgesuchten Priesterinnen und Jungfrauen ihre Manneskraft unter Beweis zu stellen, um damit den Fortbestand des Volkes der Amazonen zu garantieren. Jene hatten das zwar das angenehmste, denn man ließ es ihnen bis dahin an nichts mangeln, aber auch das kürzeste Leben, denn nach vollzogener Pflicht gab es für sie nur den Tod. Zwar hatte es immer wieder solche gegeben, die sich im Augenblick höchster Lust durch überraschende Flucht ihrem Schicksal zu entziehen versucht hatten, doch hatte es kaum jemals einer geschafft, die Grenzen des Reiches mit heiler Haut hinter sich zu bringen.

Die Königin hatte gerade die erste Reihe hinter sich gebracht, als die Schreie der ersten Unglücklichen zu hören waren, die durch eine kurze, gleichwohl überaus schmerzhafte Operation auf ihr Sklavendasein vorbereitet wurden. Energisch wandte sie sich an die Kommandantin der Garde, eine dunkelhäutige, muskelbepackte Amazone, die ihre Herrscherin fast um einen ganzen Kopf überragte.

"Ich will dies nicht hören! Sie sollen warten, bis ich mit diesen hier fertig bin" sagte sie und deutete auf die restlichen Gefangenen.

Die Kommandantin gab den Befehl an eine ihrer Adjudantinnen weiter, die sich unverzüglich auf den Weg machte, Die Königin setzte indessen ihre Inspektion fort, nur mühsam die Langeweile unterdrückend, die sie schon den ganzen Tag beherrschte. Die meisten taugten nichts, dachte sie, als sie mit einer einzigen Handbewegung eine ganze Reihe in die Minen verbannte, was bringt man diese zu mir? Die Sache begann sie zu ermüden, dennoch zwang sie sich durchzuhalten. Flott schritt sie die vorletzte Reihe ab, schickte jenen in die Minen, diesen in die Arena, und den nächsten bestimmte sie für das Fruchtbarkeitsritual. Sie tat dies mechanisch, ohne jedem mehr als einen kurzen, flüchtigen Blick zu widmen, mehr vom Zufall als von irgendwelchen rationalen Überlegungen geleitet.

Plötzlich jedoch stockte sie. Der Mann, der nun direkt vor ihr stand, unterschied sich auf den ersten Blick nicht von den anderen Gefangenen. Genau wie seine Schicksalsgenossen war er dreckig, von schlecht vernarbten Wunden übersät, und stank erbärmlich. Was ihn jedoch abhob von den übrigen, war sein Blick. Jene hatten den stumpfen, tierhaften Blick von Menschen, die sich über ihr Schicksal keine Hoffnungen mehr machten. Dieser eine jedoch stand erhobenen Hauptes da, in seinen Augen war Feuer, und er betrachtete die Königin mit unverhohlenem Interesse.

"Woran denkst du, Sklave?" herrschte sie ihn an. "Antworte, oder ich lasse dir nicht nur deine Männlichkeit, sondern auch gleich die Zunge abschneiden."

"Eure Majestät, ich denke, ihr seid eine überaus schöne und begehrenswerte Frau, und ich bedaure zutiefst, daß wir uns unter diesen Umständen begegnen müssen", sagte der Gefangene, scheinbar unbeeindruckt von dem Ausbruch der Königin.

"Welche Frechheit!" entfuhr es der Gardekommandantin. Ihre Hand fuhr zum Griff ihres Schwertes. Die Königin jedoch hielt sie zurück. Der Mann hatte ihr Interesse erregt. Ein in jedem Falle kaum erstrebenswertes Schicksal vor Augen, wußte jener doch noch einer Frau Komplimente zu machen.

"So spricht kein einfacher Krieger!" wandte sie sich wieder an den Gefangenen. "Wer bist du?"

"Ich bin Sir Leon von Aragon, Sohn des Königs von Askalom und Kronprinz des Reiches!" Unwillkürlich hatte sich die Haltung des Mannes noch etwas gestrafft, und seine Augen funkelten die Königin herausfordern an.

"Nehmt ihm die Fesseln ab!" befahl diese. "Wascht ihn, versorgt seine Wunden und gebt ihm zu essen, was sein Herz begehrt. Ich wünsche ihn so bald wie möglich bei mir zu sehen!"

Auf einen Wink der Kommandantin hin gehorchten die Wachen und lösten die Fesseln des Gefangenen. Einige Augenblicke stand er da und rieb sich die von den schweren Eisenfesseln wundgescheuerten Handgelenke. Dabei warf er der Königin einen Blick zu, der ihr durch Mark und Bein ging. Sie war erleichtert, als er schließlich von zwei anderen Wachen in die Mitte genommen und abgeführt wurde.

Rasch und unkonzentriert sprach sie nun ihre Urteile über den Rest der Gefangenen, um dann rasch in ihre Gemächer zu eilen.



Es würde einige Zeit dauern, bis die Wachen mit dem Gefangenen erschienen. Die Königin jedoch brannte vor Begierde, in ihr loderte ein Feuer, das ein einziger Blick des Gefangenen in ihr entfacht hatte. Sie ließ ihre Gespielin kommen, doch die zärtlichen Spiele, die sie und Natasha sonst mit Begeisterung und Hingabe erfüllten, machten ihr an diesem Tag einfach keinen Spaß, und so schickte sie das Mädchen bald wieder weg.

Schließlich erschienen zwei Wachen mit dem Gefangenen, der nun, gewaschen und in saubere Gewänder gekleidet, trotz der dicken Stricke um seine Handgelenke einen wahrhaft majestätischen Eindruck machte. Mit einer energischen Handbewegung schickte die Königin die Wachen fort, gab ihnen aber ein Zeichen, vor der Tür bereit zu stehen, denn noch war ihr Mißtrauen dem Fremden gegenüber größer als ihre Begierde. Sie betrachtete ihn lange und ausgiebig. Er war von mittlerem Wuchs, und seinen kräftigen, durchtrainierten Armen und Beinen sah man an, daß er das Schwert und den Bogen wohl zu führen verstand. Sein Gesicht wies - abgesehen von den hellen, ruhigen Augen, die der Musterung durch die Königin unbeirrbar standhielten - keinerlei Besonderheiten auf, außer seinem feuerroten, langen Harr, das er ganz nach der Art der fremdländischen Krieger zu einem langen, pfederschwanzartigen Schopf zusammengefaßt trug.

"Setzt euch", sagte die Königin und wies auf den Platz neben sich.

"Habt ihr keine Angst?" fragte der Gefangene mit einem deutlich spöttischen Unterton.

"Ihr seid ein Ehrenmann, Sohn eines Königs - wenn es stimmt, was ihr behauptet - und würdet nie Hand an eine Frau legen. Abgesehen davon, würde es euch überhaupt nichts nützen. Kein Gefangener verläßt lebend die Grenzen meines Reiches.

Der Gefangene nickte, denn ihm war klar, daß sie absolut recht hatte. Sie zu töten - selbst wenn es ihm möglich gewesen wäre - wäre auch für ihn ein sicheres Todesurteil, außerdem ein so sinnloses Opfer von Schönheit und Anmut. Nein, er mußte versuchen, die Gefühle dieser stolzen, jedoch keineswegs kaltherzigen Frau für sich zu gewinnen. Halb, so schien es ihm, hatte er das bereits erreicht, denn ihr Blick hatte zeitweise bedeutend mehr enthalten als bloß Interesse für einen gefangenen Feind.

"Erzählt mir von euch, Sir Leon", wandte sich die Königin an den Fremden und bedeutete ihm, sich neben sie zu setzen. Er ahnte, daß er schon beinahe gewonnen hatte.

"Große Königin, es gibt nicht viel zu erzählen. Mein Vater schickte mich auf Wunsch seines Vetters, des Herzogs von Shacalla. Ich sollte die Karawane anführen, da der beste Feldherr des Herzogs von einem eifersüchtigen Ehemann hinterrücks erstochen worden war - übrigens grundlos, wie sich später herausstellte." Er schmunzelte bei dieser Bemerkung, und auch die Königin schien sich darüber zu amüsieren.

"Seid ihr verheiratet, Sir Leon?" entfuhr es der Königin, und nur einen Augenblick später erschrak sie über ihre Worte. Was hatte sie nur veranlaßt, dem Gefangenen diese Frage zu stellen? Warum verwirrte jener sie so?

"Verheiratet? Nein, große Königin, verheiratet bin ich nicht. Ich war der Tochter des Barons von Cyena versprochen, doch sie fiel der Pest zum Opfer ..."

"Ihr ... ihr habt sie geliebt?"

"Keineswegs, oh Königin. Sie war zwar von außergewöhnlicher Schönheit, doch von überaus niedrigem Charakter. Sie nutze die Männer aus, die um sie warben, um sie dann abzuweisen und sich über sie lustig zu machen." Sir Leon machte eine Pause, um seine Gedanken zu sammeln. Plötzlich kam etwas über ihn, und hastig fuhr er fort. "Aber was erzähle ich euch das alles? Ihr fragt mich hier aus, und ich kenne noch nicht einmal euren Namen!"

Die Königin wußte für einige Momente nicht, ob sie über eine derartige Dreistigkeit erzürnt oder belustigt sein sollte.

"Vergeßt nicht, Sir Leon, ihr seid mein Gefangener. Ihr habt meine Fragen zu beantworten, nicht ich die eurigen!"

Der Gefangene gab sich Mühe, zerknirscht zu wirken.

"Verzeiht, große Königin, daß ich derart ausfällig zu werden wagte. Allein der Gedanke an jenes Weib erregt noch über alle Maßen meinen Zorn!"

"Ich kann euch verstehen", sagte die Königin sanft, "denn mir ergeht es zeitweilig ebenso. Und ihr habt recht. Ihr seid ein Prinz und habt es nicht nötig, euch wie einen gemeinen Gefangenen behandeln zu lassen."

Sie stand auf, ging langsam zu einem kleinen Tisch beim Fenster und nahm das kleine, aber sehr scharfe Messer an sich, das dort neben einer stets gefüllten Schale mit frischem Obst zum Schälen der Früchte bereitlag. Er folgte ihr mit den Augen, beobachtete jede ihrer Bewegungen. Ihm war das Aufblitzen des Messers nicht entgangen, und zum ersten Mal bekam er es mit der Angst zu tun. Diese Frau, so schön sie auch war, schien unberechenbar. Tatsächlich trat sie hinter ihn und hob das Messer. Mit einer einzigen, kräftigen Bewegung hatte sie seine Fesseln durchschnitten. Doch sein plötzliches Zittern, die Schweißtropfen auf seiner Stirn waren ihr nicht entgangen. Sie warf das Messer scheinbar achtlos weg, doch so gezielt, daß es genau in einem großen, roten Apfel steckenblieb.

Als wäre nichts gewesen, ließ sie sich neben Sir Leon nieder und betrachtete ihn mit einem leisen Ausdruck von Spott.

"Ihr könnt eure Hände wieder bewegen, Sir Leon!" sagte sie. Tatsächlich hatte er seine Hände in der unbequemen Stellung hinter seinem Rücken gelassen, als wären sie nach wie vor gefesselt. Nun besann er sich, brachte seine Hände in eine angenehmere Lage und rieb seine Handgelenke.

"Habt Dank, meine Königin!"

Einem plötzlichen Impuls folgend nahm er ihre Hand, und sie entzog sie ihm nicht, ja es schien ihm fast, als habe sie genau das erwartet. Zwar war kurz ein Ausdruck der Ablehnung, ja des Ekels über ihr Gesicht gehuscht, den er sich nicht erklären konnte, doch der war nun verschwunden. Sie lächelte ihn an. Langsam schob sie sich näher an ihn, preßte ihre Lippen sanft auf die seinen, spürte, wie er den Druck erwiderte.

"Sir Leon, ich liebe euch!", flüsterte sie.

"Ich liebe euch auch, meine ..." Ihre Lippen verschlossen seinen Mund.

"Sagt Yeana zu mir", sagte sie.

Vorgänger "Die Amazonenkönigin - Teil 1: Die Botin" lesen

Fortsetzung "Die Amazonenkönigin - Teil 3: Der Geschichtenerzähler" lesen

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