Weiterbildung I
„Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu unserem ABAP-IV-Kurs. Mein Name ist Kai Sebald und ich bin Ihr Seminarleiter und der Referent für dieses Wochenende. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Anreise. Tragen Sie sich bitte zunächst in diese Liste ein; Name, Vorname, Alter, Anschrift, Telefon, E-Mail-Adresse. Vergessen Sie auch bitte nicht, Ihren Arbeitgeber einzutragen“.
Die Teilnehmer meines Seminars sahen zum Teil recht müde aus. So ist das immer, wenn eine solche Bildungsmaßnahme am Freitagabend beginnt. Immerhin nehmen Leute aus ganz Deutschland teil, und die Anfahrtswege sind für einige entsprechend weit.
Als „Lehrer“ teilte ich die „Schüler“ in kleine Grüppchen auf, denn keiner kommt mehr daran vorbei, als „teamfähig“ zu gelten. Nach einigen Minuten hatte jeder einen Arbeitsplatz, und wir begannen mit dem Unterricht.
„Geben Sie bitte den Transaktionscode“... – aber ich möchte hier nicht über den Stoff berichten.
Da ich solche Seminare schon seit einigen Jahre gebe, habe ich mir angewöhnt, einen Teil meiner Aufmerksamkeit „abzuspalten“, sozusagen eine zweite Instanz zu starten und mich mit Interessanterem zu beschäftigen:
Mit den Menschen.
Mit einem Teil der Menschen.
Dem männlichen Teil.
Dem attraktiven männlichen Teil – mit denen eben, die mich anmachen. Und da gab es schon einen, nein zwei, die ich „nicht von der Bettkante schubsen“ würde.
„Die Länge eines Pen... äh, einer Variablen darf höchstens ...“ Oops! Ich muss mich an die Kandarre nehmen, sonst sage ich noch etwas Dummes. Einer der beiden aus der Zielgruppe grinste vor sich hin, der andere sah mich an, ob er wohl richtig gehört habe. Harmlos blickend machte ich weiter, nahm mir vor, nun besser aufzupassen. Die beiden sahen aber auch Zucker aus! Der erste groß, schlank, dunkelhaarig, Kurzfrisur, glatt rasiert, mit einem markanten, ebenmäßigen Gesicht und dunkelbraunen Augen. Der andere nicht weniger schlank, weizenblond mit einer Naturwelle, stahlblauen Augen und einem reizenden Grübchen, wenn er lachte. Jetzt allerdings sah er recht ernst drein. Er hatte wohl Schwierigkeiten mit dem Thema. Nachdem alle Gruppen eine Aufgabe bekommen hatten, ging ich zu dem blonden Schnuckel. „Noch irgendwas unklar?“ – „Wie war das noch mit dem ... diesem Buchungsprogramm? Ich meine das, was die Buchungen ...“ Himmel, was hatte der für einen Blick! „Der Verna... – Verbucher läuft im Hintergrund und ist dafür zuständig," (bla bla bla). Er hatte nichts bemerkt. Zumindest schien es so. Dankbar zeigte er seine Grübchen, als ihm die Funktion klar war. „Ich glaube, da muss ich noch etwas Hintergrundwissen aufbauen“ seufzte er. „Ich hätte da einige Unterlagen zu Grundthemen, die sind dafür ganz nützlich. Soll ich die mal raussuchen?“ - „Das wäre nett, mein Chef macht mich rund, wenn ich nicht ordentlich was dazulerne“, meinte er bekümmert. „Ok, heute Abend nach dem Essen suche ich was zusammen“. - „Gut, danke, ich melde mich“. Mann, das ließ sich ja gut an.
Der andere, stellte ich fest, hatte von seinem Platz aus unsere Unterhaltung mitbekommen und sprach mich an. „Geht es um den Verbucher?“ - „Schon auch, aber eher darum, Basiswissen zu ergänzen.“ - „Darf ... darf ich mich anschließen? Ich habe Sorge, alles zu verstehen, immerhin baut dieser Kurs ja auf vorhandes Wissen auf, und wenn ich bei mir selbst Defizite sehe...“ - „Nee, is klar. Nach dem Essen also!“
Das konnte ja noch ein interessanter Abend werden. Zum Glück war erst für den Samstag eine abendliche gemütliche Runde geplant, heute hatte ich nichts weiter vor. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck gewonnen, dass dieser männliche Beau irgendwelche Lücken in seinem Wissen hatte. Ein Vorwand? Na, ich würde es herausfinden. Heute Abend!
Nach dem opulenten Essen (warum eigentlich muss es bei Seminaren immer schwere Kost sein?) hatte ich schnell geduscht und meinen Fundus an Literatur zum Thema durchgeflöht. „SAP für Dummies“ - nee, das war eher was für Gattinnen von EDV-Leitern, die beim Kaffeekränzchen den (hoffentlich) neidischen Damen schlaue Sätze präsentieren, Sätze wie „Der Verbucher arbeitet natürlich FIFO, das ist ja klar!“, um dann, wenn die anderen dumm kucken, hinzuzusetzen: „FIFO! First-in-first-out! Was zuerst reinkommt, kommt zuerst raus, mein Gott!“. Und dann werden sie gemeinsam kichern, und eine sagt: „Ganz anders als bei meinem Otto, da kommt gar nicht erst was rein! Gnia ha ha!“
Also das nicht. Aber ich fand doch Einiges, was ich den beiden geben konnte. Außerdem ging es ja doch um andere Sachen, davon war ich überzeugt.
Es klopfte, und Oliver, der Blonde, trat ein, kurz darauf kam auch René, der Markante. "Kommt rein", sagte ich, wies auf das Sofa. sie ließen sich hineinplumpsen und nahmen dankbar den Drink an, den ich offerierte.
„So, hier habe ich was für Euch. Ich hoffe, das hilft ein wenig“. Sie sahen mich etwas irritiert an. „Äh, danke. Das können wir ja dann mitnehmen“. Also doch! Ich hatte Recht behalten mit meiner Einschätzung. Ok, das konnten sie haben.
„Wie wäre es zur Entspannung mit ein wenig Wellness?“ fragte ich sie. „Hier im Hotel nebenan gibt es entsprechende Einrichtungen, und dieses Haus hat mit dem Hotelier ein Abkommen, dass wir dort...“ Sie waren schon auf dem Sprung. „In 10 Minuten am Ausgang?“. René konnte es gar nicht erwarten. Sie verschwanden, um sich vorzubereiten.
Auch ich zog mich aus und ging in Boxern und Morgenmantel in die Halle hinunter. Zum Glück war sonst niemand zu sehen; ich wollte mit den beiden schon gern alleine hingehen.
Im Hotel angekommen, gingen wir sofort in den Wellnessbereich und genossen erstmal eine schöne Bindegewebs-Massage, bevor wir uns in die Sauna legten. Da außer uns niemand in der Kabine war, konnten wir uns ungeniert gegenseitig mustern. René hatte eine dichte Körperbehaarung, ein beträchtlicher Busch Schamhaare verbarg die tatsächlichen Abmessungen seines Penis. Olivers blonde Körperbehaarung war kaum sichtbar, seine Schwanz- und Sackhaare waren restlos entfernt, so war seine recht lange schmale Rute gut sichtbar, wie sie bei jedem Schritt hin- und herbaumelte. Im Gegensatz zum gebräunten und eine Spur muskulöseren René wirkte er knabenhaft und zerbrechlich, was in mir eine Art „Beschützerinstinkt“ auslöste. Ich widerstand dem spontanen Drang, ihm über den Kopf zu streichen. Bei René hatte ich eher den Eindruck, ich könne mich fallen lassen, mich sozusagen in seine Verantwortung geben.
Die beiden taxierten ebenso einander und auch mich. Keinerlei unangenehmes Gefühl kam dabei auf, alles wirkte entspannt und vertraut, obwohl wir uns gerade erst ein paar Stunden kannten. Wir begannen, uns wohl zu fühlen, sei es durch die Sauna, sei es, dass die Situation und unsere Erwartungshaltung dafür ursächlich waren. Ohne Worte oder Absprachen wusste jeder, was auf ihn zukam, und jeder von uns dreien war bester Stimmung.
„Gehen wir zu mir oder zu einem von Euch?“ fragte ich, als wir uns nach der Dusche zum Ende der Saunagänge abfrottierten. „Ganz egal, Hauptsache, es geht endlich los!“, meinte René. Er und sein Halbsteifer konnten es anscheinend gar nicht erwarten.
Was meint Ihr, wie es weitergehen soll? Schreibt doch mal , was Ihr Euch so vorstellen könnt...