Story: Kino-Erlebnisse

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von wiesel am 25.1.2008, 12:25:33 in Das erste Mal (Sie+Sie)

Kino-Erlebnisse

Hallo, es ist vielleicht drei oder vier Monate her, genau weiß ich es nicht mehr. Da ich solo bin, gehe ich meist allein ins Kino. So auch an jenem Samstagabend. Der Film, Kamasutra, hatte schon lange mein Interesse geweckt, und ich wollte ihn unbedingt sehen. Also kaufte ich eine Karte und betrat den bereits dunklen Raum. Wie sich herausstellte, war die Vorstellung sehr gut besucht, es gab fast keine freie Plätze mehr. lediglich in der rechten Nische war noch ein Sessel frei. also nahm ich Platz, legte meine Gummibärchen auf die kleine Ablage und schaute mich um. Hinter mir die Wand, neben mir lediglich eine Frau. In den Nischen waren immer nur zwei Sitze nebeneinander, darum waren sie gerade bei frischverliebten Pärchen so beliebt. Eigentlich erstaunlich, dass gerade bei einem derart erotisierenden Film noch Nischenplätze frei waren. Als es losging, konzentrierte ich mich ganz auf die Handlung. Ja, er war so, wie ich ihn mit vorgestellt hatte. Zugegebenermaßen erregte er mich etwas, schon spürte ich jenes vertraute Kribbeln. Noch mehr mußte er aber meine Nachbarin erregt haben, denn als ich kurz zu ihr hinüberschaute sah ich, dass ihre Hand unter dem kurzen Rock verschwunden war. Die Augen noch immer auf die Leinwand gerichtet, schien sie sich heimlich zu streicheln. Ich wurde nervös, das Kribbeln verstärkte sich. Offenbar bemerkte sie meine Blicke, denn plötzlich drehte sie den Kopf, schaute mich an und lächelte entschuldigend. Ihre Augen hatten etwas verträumtes, sanftes. Nur ein kurzer Blick, dann wandte sie sich wieder dem Film zu, nicht ohne ihre Hand weiterhin unter dem Rock sanft zu bewegen. Auch ich wollte mich wieder auf die Leinwand konzentrieren, mußte aber immer wieder zur Seite schauen. Zu sehr erregte mich dieses Live-Schauspiel. Die Andere schien inzwischen noch erregter, streichelte sich schneller, hielt die Augen zeitweilig geschlossen. Auch ich wurde unruhig, spürte, wie sich die Feuchte in meinen Slip sammelte. Konnte ich es wagen, meine Hand ebenfalls ... Irgendwie klickte bei den Gedanken etwas aus, ich öffnete meine Jeans und ließ meine Hand darin verschwinden. Diese Aktion nun blieb nicht unbemerkt, und die Fremde drehte den Kopf. Offenbar schien sie froh, dass auch ich mich nicht mehr beherrschen konnte. Mit einem verstohlenen Grinsen sank ich in den Sitz zurück, um mein Intimstes gut zu erreichen. Bald schon glitt mein Finger über feuchtes, heißes Fleisch, suchte die empfindliche Stelle. Ein unbeschreibliches Gefühl. Die Öffentlichkeit, die Möglichkeit, entdeckt zu werden mit der Gewißheit, eine Zuschauerin zu haben und dann noch dieser Film ... ich mußte mich beherrschen, um nicht zu schnell zu kommen. Ein leises Keuchen meiner Nachbarin machte deutlich, dass auch sie im höchsten Maße erregt, vielleicht sogar kurz vor ihrem Höhepunkt war. Ich schloß meine Augen, gab mich den Geräuschen und meinem Finger hin. Plötzlich spürte ich eine Hand. Sie schob sich langsam über meinen Bauch hinauf zu meinen Brüsten. Erschrocken öffnete ich die Augen, sah über mir das Gesicht der Anderen. Sie schaute mich auf eine besondere Art und Weise an. Beruhigend vielleicht, und verlangend. Jedenfalls aber sehr, sehr zärtlich. Ohne Worte verstand ich, schloß meine Augen wieder und setzte meine Fingerspiele fort, während sie meine Brüste massierte und knetete. Kurz darauf spürte ich die Welle. Sie überrollte mich, und nur mit äußerster Kraft gelang es mir, nicht zu schreien, fast jeden Laut zu unterdrücken. Mein Körper bebte, immer wieder jagten Schauer der Lust über meine Wirbelsäule nach unten, sammelten sich in meinem Becken um dann wie kleine Blitze durch meinen Unterleib zu schießen. Nach schier endlosen Minuten öffnete ich meine Augen wieder, schaute abermals in diese braunen, liebevollen Augen. Ohne Worte setzte sie sich zurück, und Beide widmeten wir uns dem Film. Als der Abspann über die Leinwand flimmerte, wußte ich, dass nun irgendetwas geschehen mußte. Oder konnten wir einfach so auseinander gehen, als sei nichts geschehen. Erst schien es so, denn meine Nachbarin hatte es eilig, den Saal zu verlassen. Etwas enttäuscht reihte ich mich in die Schlange der Zuschauer ein, strebte dem Ausgang entgegen. Draußen traf ich sie dann wieder. Sie lehnte lässig an den Popcorn-Stand. " Ich habe eine Flasche Sekt im Kühlschrank. Was denkst du? " . Mehr sagte sie nicht, aber es reichte, um mein Herz höher schlagen zu lassen. Kino-Erlebnisse " Die Stunden danach Sie lehnte lässig an den Popcorn-Stand. " Ich habe eine Flasche Sekt im Kühlschrank. Was denkst du? " . Mehr sagte sie nicht, aber es reichte, um mein Herz höher schlagen zu lassen. Nickend, ohne Worte, stimmte ich zu und gemeinsam verließen wir das Foyer. Ihr Auto, ein roter BMW, parkte nicht weit vom Eingang in einer kleinen Seitenstraße. Ein wenig unheimlich war mir schon zu mute, schließlich hatte ich keine Ahnung, auf was ich mich da einließ. Sicher, ihre Hände hatten sich sehr sanft angefühlt, und doch voller Leidenschaft. Dennoch, wollte ich richtigen Sex mit einer Frau? Außer in meinen intimsten Träumen hatte ich bisher nur mit Männern geschlafen. Zudem, was würde mich in ihrer Wohnung erwarten? Vielleicht saß dort ein Mann, und ihre Spielchen im Kino dienten nur als Lockmittel. Trotz meiner Bedenken stieg ich ein. Ein aufmunterndes Lächeln ihrerseits, offen und gleichzeitig beruhigend, ließ meine Bedenken etwas schwinden. Die Fahrt dauerte nicht sehr lange, höchstens 10 Minuten. Trotzdem erfuhr ich in dieser kurzen Zeit einiges über meine neue Bekanntschaft. Sie war 36 Jahre alt, geschieden und zur Zeit ebenso wie ich ohne Beziehung. Ihr Name, Isabelle, gefiel mir auf Anhieb. Als sie ihren Wagen in die geräumige Doppelgarage einparkte, hatte ich das Gefühl, Isabelle sehr gut zu kennen. Erstaunlich, was man alles in ein paar Minuten erzählen kann. Ich kannte ihre Lieblingsspeise (Lasagne) ebenso wie ihren Lieblingsrotwein (Lambrusco) oder den Namen ihres Hundes (Benji). Kannten wir uns wirklich erst eine so kurze Zeit? Wirkte das Haus von außen sehr gepflegt und neu, so übertraf der Anblick, der sich mir im Inneren bot, diesen Eindruck um ein vielfaches. Ein hellgrauer Läufer zog sich vom langen Flur bis hin zu einer offenstehenden Tür. An den Wänden hingen kleiner Gemälde und Puzzles neben einer großen Garderoben-Telefontisch- Kombination. Eine breite Treppe führte in den ersten Stock. Staunend schaute ich mich um, ließ die Eindrücke auf mich wirken während der Hund neugierig an mir schnupperte, um dann zu seinem Frauchen zu laufen. Diese war hinter einer Tür verschwunden, klapperte dort mit Gläsern. Kurz darauf erschien sie wieder und hielt einen Sektkübel in der Hand. " Und, gefällt dir das Haus? " , fragte sie dabei lächelnd. Es wäre eine glatte Untertreibung gewesen, dem zuzustimmen. Ich war begeistert, weit über die Maßen beeindruckt. Mit einem noch breiteren Lächeln auf den Lippen nickte Isabelle in Richtung Flurende und ging voraus. Ich folgte ihr langsam, bestrebt, jedes Detail in mich einzusaugen. Wenn sie mir mit ihrem Haus imponieren wollte, so hatte sie dieses Ziel erreicht. Fast verschämt dachte ich an meine eigene, ewig schmuddelige Zweizimmerwohnung im dritten Stock eines Hochhauses. Nein, kein Vergleich. Das Zimmer am Ende des Flurs entpuppte sich als Wohnzimmer. Eine riesige, in schwarzem Leder gehaltene Couchgarnitur dominierte den Raum. Davor, ebenfalls in schwarz, ein kleiner Tisch mit Elefantenornamenten. Dem Gegenüber die Schrankwand samt Stereoanlage, TV und allem, was man sonst noch so braucht. Davor, fast den gesamten Boden bedeckend, ein weißer Flauschteppich. In einer hinteren Ecke dann Schreibtisch samt PC und Akten. " Setz dich schon mal, ich komme gleich " . Isabelle verschwand, während ich mich wie in Trance setzte. Durch dieses Haus erschien mir die ganze Sache noch irrealer. Ein Traum, aus dem ich jeden Moment erwachen würde? Es dauerte nicht lange, und Isabelle kehrte zurück. Ein seidener Hausanzug umfloß ihren Körper, betonte genau die richtigen Stellen. Selbst wenn ich bis jetzt noch gezweifelt hätte, welche Intentions zu dieser Einladung geführt hatten, nun wäre alles klar gewesen. Geschmeidig nahm sie neben mir Platz, griff lächelnd nach der Sektflasche, entkorkte sie mit einem lauten Plopp. Der Korken sauste durch ihre schlanke Hand und landete an der Decke, verfehlte dabei knapp die Lampe. Beide mußten wir ob des Geräuschs und dem Flug des Plastiks lachen, spürten, wie sich die Situation etwas lockerte. Merkwürdigerweise verlieh dieses kurze Intermezzo dem ganzen Natürlichkeit. " Auf Dich " , flüsterte Isabelle, nachdem sie die langstieligen Gläser gefüllt und mir eines davon gegeben hatte. Ich hob ebenfalls mein Glas, erwiderte den Toast. Der Sekt, kalt und halbtrocken, entfaltete schnell seine Wirkung. Erst ein leichtes Wärme- gefühl, gefolgt von einem Kribbeln in den unteren Regionen. Zusätzlich eine gewisse Leichtigkeit, die mich alle Befürchtungen vergessen ließ. Nachdem wir das erste Glas geleert hatten, erhob sich die Gastgeberin und legte eine CD in den Player. Sanfte Musik erklang, lud zum Tanzen ein. Und genau dies tat Isabelle, wiegte sich zu dem seichten Rhythmus, streckte mir schließlich die Hände entgegen. Lag es am Alkohol, dass ich sofort zu ihr ging und meine Arme um ihre Hüfte legte? Oder kam es daher, dass die ganze Situation, so unwirklich sie auch wirkte, irgendwie paßte? Das Ambiente, ihr Verhalten, diese Musik. Kein Detail störte, alles schien sich wie in einem Puzzle zusammenzufügen. Isabelle legte ihre Arme um meinen Hals, schaute mir dabei tief in die Augen. Ein unausgesprochenes Versprechen lag darin, verlockend und neu. Der Duft ihrer Haare, die Aura, welche sie umgab, all das ließ meine Sinne schwinden. Sie hatte das Spiel gewonnen, ohne viel getan zu haben. Aber vielleicht war es gerade das, was sie nicht tat. Kein plumpe Anmache, keine Sprüche oder unhaltbare Versprechen. Ihre Anwesenheit und ihre Ausstrahlung reichten, um mein Verlangen zu wecken. Ihre Hände glitten über meinen Rücken, die Wirbelsäule entlang, zeichneten sie nach. Ein Schauer jagte durch meinen Körper, heftiger als erwartet. Noch immer tanzten wir zu den Melodien, ohne uns viel zu bewegen. Ein wenig Bewegung in den Hüften vielleicht, das war alles. Wichtiger war, die Nähe des Anderen zu spüren, seinen Duft einzuatmen und sich der Situation zu ergeben. Mit geschlossenen Augen nahm ich ihre Berührungen war, spürte den leichten Druck auf meinem Po, als ihre Hände dort verweilten. Gleichzeit fühlte ich ihre etwas kühlen, aber unendlich sanften Lippen auf Meinen. Unwillkürlich öffnete ich meinen Mund etwas, empfing ihre Zungenspitze. Der Kuß, in meiner Erinnerung dauerte er mindestens eine Stunde, gab mir einen Vorgeschmack auf das Kommende. Niemals zuvor entfachte ein Kuß ein derartiges Verlangen in mir, niemals zuvor erfuhr ich eine derartige Stimulation all meiner Sinne. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange wir uns tatsächlich küßten, aber irgendwann löste sich Isabelle aus meiner Umarmung. Fast schon bedauernd schaute ich sie an, sah ein leichtes Lächeln um ihre Mundwinkel spielen. " Ich weiß, du bist bereit, all das zu empfangen, dass ich dir geben möchte. Aber ich weiß auch, dass etwas derartiges einen schalen Nachgeschmack hinterlassen kann, wenn man sich hinterher überrollt fühlt. Darum schlage ich vor, du nimmst ein ausgiebiges Bad und denkst über die Situation nach. Anschließend teilst du mir mit, wie du dich entschieden hast. Und egal was du auch tust, ob du nach Hause möchtest oder mit mir zusammen die Nacht verbringst, ich will dass du weißt, wie schön es bisher für mich gewesen ist " . Damit verließ die das Wohnzimmer, ließ mich wie einen begossen Pudel in der Mitte des Raumes stehen. Natürlich wollte ich mit ihr die Nacht verbringen. Alles in mir schrie danach, sie zu berühren, ihre Liebkosungen zu erwidern. Einem ersten Impuls folgend wollte ich ihr nachlaufen, sie einfach an mich reißen. Dann aber unterdrückte ich diesen Wunsch, dachte über ihre Worte nach. Es wäre leicht gewesen, mich ihren Verführungen zu ergeben. Aber was, wenn diese Nacht zu Ende ging? Wie würde ich mich fühlen? Gleichgeschlechtlicher Sex wurde in meiner Familie abgelehnt, meine ganze Erziehung war auf eine Mann-Frau-Beziehung ausgerichtet. Frauen schlafen nicht mit Frauen, so etwas ist gegen die Natur und gegen Gott. Auch wenn mein Verstand sagte, dass diese Erziehung falsch, all diese Argumente nichtig waren, so ahnte ich doch, dass mein Unterbewußtsein anderer Meinung sein könnte. Vielleicht war diese Auszeit genau richtig. Es war kein Ende dieses Abenteuers, höchstens eine kurze Unterbrechung. Wenn ich es denn wollte. Plötzlich, mit einem Schlag, bestimmte ich die Regeln. Wieder eine neue Erfahrung für mich, die ich erst richtig begreifen mußte. Meine Achtung vor Isabelle wuchs. Wie einfach wäre es für sie gewesen, mich zu verführen, ihren Spaß zu haben. Aber dies war offensichtlich nicht ihr Stil. Vielleicht ahnte sie auch, welche Reaktionen eine solche Nach hervorrufen konnte, hatte es möglicherweise schon am eigenen Leib erfahren. Isabelle kehrte zurück, reichte mir ein flauschiges Badetuch und zeigte mir den Weg ins Bad. Dort erwartet mich bereits duftiges, heißes Wasser in einer runden, über- großen Badewanne. Mit einem letzten, gehauchten Kuß auf die Wange ging sie, ließ mich allein mit dem Wasser und meinen Gedanken. Isabelle kehrte zurück, reichte mir ein flauschiges Badetuch und zeigte mir den Weg ins Bad. Dort erwartet mich bereits duftiges, heißes Wasser in einer runden, übergroßen Badewanne. Mit einem letzten, gehauchten Kuß auf die Wange ging sie, ließ mich allein mit dem Wasser und meinen Gedanken. Der Schaum roch nach Rosenblüten, nicht aufdringlich, eher einschmeichelnd. Ein Blick in die Runde zeigte mir, dass sich der Einrichtungsstil auch hier im Bad fortsetzte. Dusche, Becken, all das war in Marmor gehalten, verlieh dem Gesamtbild etwas edles. Gedankenverloren tauchte ich kurz unter. Zeit lassen durfte ich mir, sollte nichts übereilen. Jetzt, in der Einsamkeit des Badezimmers, abgeschieden von der verführerischen Musik und dem betörenden Duft Isabelles fand ich Gelegenheit, meine Gedanken zu ordnen. Was war bisher geschehen? Zu viel, um auszusteigen? Zu wenig, um die Tragweite zu begreifen? Oder war jetzt der Moment, abzuspringen? Die Gelegenheit war da, dessen wurde ich mir bewußt. Isabelle hatte es mir angeboten, würde es mir nicht verübeln. Ja, so würde ich es tun. Nach dem Bad eine kurze Erklärung, vielleicht ein Wort des Bedauerns, dann die Bitte, mich heimzufahren. Das, so dachte ich, sei der richtige Weg. Oder doch nicht? Eine Entscheidung, mit dem Verstand getroffen. Verstand? Oder Über-Ich? Eher letzteres. Erziehung und Moralvorstellung diktierten mir, wie ich mich zu verhalten hatte. Aber was sagte der andere Teil vom mir, das Es? Tief in meinem Inneren, verborgen in den Tiefen des Verlangens, wollte ich die Nacht mit Isabelle verbringen, mich ihrer Zärtlichkeit hingeben. Wovor fürchtete ich mich? Vor der Schande, wenn es meine Eltern erfuhren? Sie würden es nie erfahren, dessen war ich mir bewußt. Wovor also? Ich hatte darauf keine Antwort. Im Grunde gab es nichts konkretes, lediglich dieser Schatten, ein Unbehagen unbestimmter Herkunft. Viel zu schnell kühlte das Wasser ab. Als ich mich abtrocknete, wurde mir bewußt, dass ich mich nun entscheiden mußte. Sanft glitt ich mit dem Handtuch über meine Beine, ließen sich Zeit. Neben meinen Kleidern lag ein Kimono und ein kleiner Zettel. Ich hatte ihn bereits beim betreten des Bades bemerkt, schaute ihn aber erst jetzt näher an. Wenn Du bleibst, zieh mich an. Mehr stand nicht auf dem Stück Papier. Lediglich ein Blümchen verzierte die Schrift., das war alles. Ich mußte lächeln ob der Ausdrucksweise. Sie zeugte von Humor, eine Eigenschaft, die ich bisher nicht an Isabelle feststellen konnte. Andererseits war es auch kein Wunder, schließlich hatte es die Situation nicht ergeben. Die Seide des Kleidungsstücks fühlte sich gut an, weich und warm. Probehalber schlüpfte ich hinein, stellte dabei fest, dass er mir sehr gut paßte. Sofort schmiegte sich der Stoff an meinen nackten Körper, gab mir ein Wohlgefühl der besonderen Art. Der Sekt hatte seine Wirkung inzwischen verloren, dessen war ich mir sicher. Die Entscheidung, die ich nun traf, konnte später nicht mit Alkohol oder Verführung gerechtfertigt werden. Ich würde dazu stehen müssen, wenn auch nur vor mir selbst. Nach einem letzten Blick auf die inzwischen leere Wanne verließ ich das Bad. Isabelle wartete im Wohnzimmer. Ihr Blick, eine Mischung aus Freude und Verlangen, wanderte über meinen Körper. Plötzlich fühlte ich mich, trotz des Kimono, nackt aber nicht unwohl. Selbst wenn ich nackt gewesen wäre, sie hätte mich sehen dürfen. " Ich bin sehr froh über deine Entscheidung " , flüsterte Isabelle und umarmte mich. Abermals nahm ich ihre Aura wahr, spürte eine tiefe Zuneigung. Unsere Lippen verschmolzen, wir küßten uns verlangender als zuvor, intensiver. Es gab kein Vielleicht, keine vagen Versprechen. Die Nacht, sie würde uns gehören. Abermals konnte ich ihre zarten Hände erst auf meinem Rücken, dann auf dem Po fühlen, spürte, wie sich vorsichtig unter den Stoff schoben. Meine Sinne, sensibilisiert durch Erwartungen, reagierten sofort, ließen mein Herz ein paar Takte schneller schlagen. Ihre Lippen wanderten über mein Gesicht, schienen jeden Millimeter erkunden zu wollen. Was sollte ich tun? Mir fehlte die Erfahrung. Wäre ich jetzt mit einem Mann zusammen, wie leicht hätte ich dieses Spiel spielen können. Aber so fehlten mir das Wissen um die Regeln. Auf keinen Fall wollte ich etwas falsch machen, die Stimmung damit zerstören. Isabelle schien meine Befürchtungen zu erahnen. " Genieße " , flüsterte sie mir ins Ohr, während ihre Zunge über die empfindlichen Stellen an meinem Hals glitten, " genieße und nimm auf, was ich dir schenke " . Ihre Hände, noch immer meinen nackten Po umfassend, wanderten unter dem Stoff hervor, griffen nach dem Gürtel und lösten den Knoten. Der Kimono schwang auf, gab meinen Körper frei. Mit einer geschmeidigen Bewegung sorgte Isabelle dafür, dass der Stoff über meine Schultern zu Boden glitt. Etwas verschämt schaute ich zu Boden, fühlte mich einen kurzen Moment befangen. Was, wenn ich ihr nicht gefiel. Mit einer liebevollen Geste, gefolgt von einem neuerlichen Kuß, wischte sie meine Bedenken zur Seite. Ihre Finger strichen über die nackte Haut meiner Schulterblätter, glitten tiefer, bevor sie sich hinter mich stellte und mir sanft ins Ohr blies. Ein Schauer war die Folge, durch die Wirbelsäule in tiefere Regionen jagend. Kurz darauf spürte ich Isabelles Hände auf meinem Bauch, während sich ihr Körper von hinten an mich schmiegte. Ein nackter Körper, wie ich erregt feststellte. Ihre Hände streichelten derweil über meinen Bauch nach oben, zeichneten den Ansatz meiner Brüste nach und glitten schließlich sanft darüber. Ein wohliger Schauer durchrieselte meine Körper, ließ mich innerlich aufstöhnen. Ihre Zunge kreiste über meinen Hals, traf mit schlafwandlerischer Sicherheit jeden einzelnen meiner empfindlich-erogenen Punkte. Isabelle wußte genau, wie sie meine Erregung steigern konnte. Mit geschlossenen Augen genoß ich die Zärtlichkeit, mit der sie mich verwöhnte. Ein leichter Druck auf meine Schultern zeigte mir, dass ich mich auf den flauschig-weichen Teppich legen sollte. Ich kam ihrer Aufforderung nach, schaute zu ihr hoch. Zum erstenmal sah ich sie nackt. Ihre Brüste, fest und straff, luden regelrecht dazu ein, berührt zu werden. Makellose Haut und eine sportliche Figur taten ein übriges. Schließlich blieb mein Blick an ihrer nackten, haarlosen Lustzone haften. Ein Verlangen, sie zu erforschen, brandete in mir auf. Wortlos kniete sie sich neben mich, bedeckte mein Gesicht und anschließend meine Brüste mit tausenden kleiner Küsse. Ein Stöhnen, unterdrückt aber doch deutlich zu hören, entfloh meinem erregt geöffneten Mund. Lächelnd nahm es Isabelle zur Kenntnis. Ihre Lippen spielten eine Symphonie der Sinne auf meinem Körper, ließen keinen Fleck unberührt. Meinen Bauch zurücklassend glitt ihr Kopf tiefer. Unwillkürlich öffnete ich meine Schenkel, bot ihr mein Intimstes dar. Ein unbeschreibliches Erlebnis folgte. Nie zuvor erlebte Gefühle, höchste Ekstase und ein unendlicher Lustrausch ließen meine Sinne schwinden. Ich trieb auf einer Welle davon in Regionen, die ich nie zuvor auch nur erahnt hatte. Wie lange es dauert, ich wußte es nicht, hatte längst jegliches Zeitgefühl verloren. Als meine Erregung etwas abebbte, mit wieder die Chance ließ, meine Augen zu öffnen um meine Umgebung wahrzunehmen, sah ich Isabelle. Sie hockte neben mir, streichelte meine erhitzten Wangen und schaute mich mit einem unendlich liebevollem, gleichzeitig jedoch auch forschenden, Blick an. Sie erwartete eine Reaktion auf das von mir Erlebte, wollte eine Bestätigung, dass es mit gefallen hatte. Aber alles, was ich ihr in diesem Moment geben konnte, war ein glückliches Lächeln. Zu mehr fehlte mir die Kraft. Kino-Erlebnisse " Neue Horizonte Sie hockte neben mir, streichelte meine erhitzten Wangen und schaute mich mit einem unendlich liebevollem, gleichzeitig jedoch auch forschenden, Blick an. Sie erwartete eine Reaktion auf das von mir Erlebte, wollte eine Bestätigung, dass es mit gefallen hatte. Aber alles, was ich ihr in diesem Moment geben konnte, war ein glückliches Lächeln. Zu mehr fehlte mir die Kraft. Schweben auf einer Wolke, unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Gefühle, in Watte verpackt. All das kam meinen Empfindungen recht nahe, ohne sie jedoch zu treffen. Nie zuvor fühlte ich mich derart glücklich, ohne jedoch einen Grund dafür zu kennen. Der Orgasmus, er hatte mich regelrecht davongespült, aber war das wirklich der Grund für diese an Euphorie grenzenden Zustand? Oder war das Ganze eine innere Befreiung unterdrückter Wünsche? Hatten meine intimsten Träume nicht genau von solchen Situationen gehandelt? Hatte ich mich in meinem tiefsten Inneren nach einer derartigen Zärtlichkeit gesehnt, ohne jedoch die Kraft zu finden, es in die Tat umzusetzen? Oder war es ein unbewußtes Auflehnen gegen meine Eltern und deren Einstellung? Ich wußte es nicht, schaffte es aber auch nicht, gegen das unbewußte Grübeln anzukämpfen. Noch immer hielt Isabelle meinen Kopf, streichelte meine Wangen. Ihr Blick, so sanft und zärtlich. Keine Erwartungen, keine unausgesprochenen Wünsche. Ich konnte mich ganz diesem Nachgefühl hingeben, auf meinen Körper lauschen und die sanfte Zuneigung genießen, die sie mir bot. Meine Sinne, sensibilisiert, nahmen ihren Duft intensiver wahr. Herb und verlockend, ein wenig mit salzigem Schweiß gemischt. Eine betörende Kombination, erneutes Verlangen in mir weckend. Verlangen, ihre die gleiche Zärtlichkeit zu geben, wie ich sie empfangen durfte, ihr die gleiche Lust zu bereiten. Der Entschluß, so simpel er sich anhörte, ängstigte mich erneut. Sie hatte mir so viel gegeben. Was, wenn ich es nicht schaffte, diese Zärtlichkeit zu erwidern. Mein erstes Mal fiel mir ein. Damals fühlte ich mich ähnlich, unerfahren und unsicher. Der Mann, so viel älter, hatte es nicht verstanden, mir meine Befürchtungen zu nehmen, benutzte mich wie eine Puppe und ließ mich letztendlich auch genauso liegen. Isabelle war anders. Sie schien meine Gefühle zu erahnen, küßte sanft meine Wange. " Du mußt keine Angst haben " , flüsterte sie dabei, " laß dich von deinen Instinkten leiten. Tu, was du tun möchtest, berühre mich, wo auch du berührt werden möchtest. Du wirst sehen, es ist lediglich ein lustvolles Spiel, ohne feste Regeln " . IhreWorte, sie drangen in mein Unterbewußtsein ein, fielen auf fruchtbaren Boden. Saft umfaßte ich ihren Kopf, küßte sie spielerisch auf den Mund, ohne meine Zunge einzusetzen, nur mit den Lippen. Derart bedeckte ich ihre Wangen und auch ihren Hals mit tausend kleiner Küsse, neckte sie dabei. Sanft drückte ich sie dabei zu Boden, bis sie vor mir lag. Ihre Brüste, ragten mir entgegen, schienen regelrecht nach Berührungen zu lechzen. Aber noch hielt ich mich zurück, küßte Hals und Schultern. Mit meinen Händen wanderte ich über ihre Arme und zurück, strich schließlich mit meinen Fingerkuppen sanft über die schon steifen Warzen. Ein Schauer ging durch ihren Körper, gefolgt von leichten Seufzern. Ich dachte daran, was sie bei mir getan hatte, ahmte es nach. Zu meiner Erleichterung gefiel es ihr. Meine Lippen wanderten über ihren Körper, begleitet von erst leisen, dann immer lauter werdendem Stöhnen. Angestachelt durch diese Lustbezeugungen wurde ich mutiger, und bald schon erreichte meine Zunge ihre intimste Zone. Ihr Intimduft erregte mich, ließ in mir den Wunsch entstehen, ihre Feuchte zu schmecken, ja, in mich aufzusaugen. Meine Zungenspitze tauchte ein in ihre heiße Muschel. Meinen eigenen Geschmack kannte ich, hatte ihn des öfteren gekostet. Aber Isabelle schmeckte so anders, so unbeschreiblich gut. Mit geschlossenen Augen, schwer atmend und den Kopf wild hin und herwerfend genoß Isabelle, stöhnte hin und wieder laut auf. Auch mir gefiel es, ihr all diese Lust zu bereiten. Nie hatte ich einen Mann mit solcher Hingabe verwöhnt, nie dieses unbeschreibliche Verlangen gefühlt, einen anderen Menschen glücklich zu machen, ihm alles zu geben. Leise, aber stet lauter werdende Lustschreie, gepaart mit einem aufbäumen ihres Körpers zeigten mir, wie intensiv ihr Höhepunkt sein mußte. Mit sanften Berührungen streichelte ich ihr intimstes, bis sie die Augen aufschlug, und mich mit einem fast dankbaren Blick anschaute. Nach ein paar Sekunden zog sie mich ebenfalls auf den Teppich, umarmte und küßte mich. Ausgelassen kugelten wir umher, eng umschlungen und wild knutschend. Die bis ins höchste Maß gesteigerte Spannung wich einer ausgelassenen, spielerischen Erotik. Schließlich lagen wir nebeneinander, glücklich und irgendwie befreit, Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck. All die Befürchtungen waren verschwunden, es gab nur noch Isabelle, mich und ein brennendes Verlangen nach mehr. " Komm, laß uns schnell unter die Dusche hüpfen und anschließend kuscheln. Ich möchte dich spüren. So nah es nur geht " . Ihre Worte klangen verlockend, drückten aus, was auch ich empfand. Ihre Näher spüren, nichts zwischen uns. Und wenn es ging, die ganze Nacht. Kino-Erlebnisse " Der Morgen danach Die Sonne. Sie kitzelte meine Lider, schlich sich in meinen Traum wie ein Dieb. Langsam, fast widerwillig öffnete ich meine Augen, ließ meinen Blick umherwandern. Satinbettwäsche in sanftem Blau, flauschige Decken und Kissen. Ein Glas abgestandener Sekt auf dem Nachttisch, zerwühlte Laken, Erinnerungen an unbeschreibliche Lust. Zeugen einer wilden, unendlich schönen Nacht, die nun unwiederbringlich zu Ende ging. Isabelle schlief noch, atmete ruhig und gleichmäßig. Ein fast versonnenes Lächeln lag auf ihren weichen, zartrosa Lippen. In mir erwachte der heftige Wunsch, sie zu küssen. Jetzt sofort. Ich tat es nicht, stand stattdessen auf und suchte die Küche. Bestimmt würde Isabelle nichts dagegen haben, wenn ich sie mit einem leckeren Kaffee wecken würde. Es war Samstag, ein wohlverdientes Weekend lag vor mir. Zeit also, die Seele baumeln zu lassen und dieses ungewöhnliche Erlebnis so lange wie möglich auszukosten, den Moment des Gehen hinauszögern. Mir wurde bewußt, dass jene Magie, welche mich umfangen hielt, kaum bis zu der Straße vor dem Haus anhalten würde. Draußen war alles anders. Dort würde ich über das Geschehene nachdenken, zu dem Schluß kommen, dass es ein einmaliges Erlebnis bleiben mußte. Aber hier, in diesem luxuriös eingerichteten Haus, hielt der Bann, ließ mich auf mehr hoffen. Als ich mit dem Kaffee ins Schlafzimmer zurückkehrte, saß Isabelle im Bett und lächelte mir lieb entgegen. Ihr Blick hatte etwas verträumtes, zärtliches, zeigte mir, wie sehr sie mich zu begehren schien. Schnell stellte ich das kleine Tablett ab und kuschelte mich an ihren weichen, vom Schlaf aufgeheizten Körper. Unsere Lippen fanden sich automatisch zu einem Guten-Morgen-Kuss, hingebungsvoll und zärtlich. " Was hältst du von folgendem Plan. Erst gehen wir gemütlich Frühstücken, anschließend Shopping und heute Abend machen wir es uns zu Hause gemütlich? " . In ihrer Stimme schwang Hoffnung auf Zustimmung ebenso wie ein verlockender und gleichzeitig wissender Unterton. Also würde sie mich nicht aus der Wohnung werfen, wollte offenbar das Wochenende mit mir verbringen. Mir war es recht, hatte ich doch innerlich darauf gehofft, unser Zusammensein verlängern zu können. Statt einer Antwort küßte ich sie erneut, ließ diesmal meine Hände über ihren Körper gleiten und schließlich unter der Decke verschwinden. Hatte ich mich letzte Nacht noch unsicher gefühlt, so war es nun anders. Isabelle hatte mir gezeigt, dass ich keine Angst zu haben brauchte, nichts falsch machen konnte. Diese Erfahrung ließ mich mutiger werden, und freier, meine Sehnsüchte zu verwirklichen. Dabei war es mir wichtiger, Lust zu schenken statt zu empfangen, Isabelle zu verwöhnen ohne an mich zu denken. Meine Hand ertastete bereits, was meine Lippen kurz darauf kosten durften. Ihr Intimstes war heiß und feucht von den Spielen der letzten Nacht, roch intensiv und schmeckte herb. Meine Zunge fand ihren Weg, bereitete Isabelle einen heißen Tanz auf dem Vulkan. Fast eine Stunde später schlüpften wir in unsere Kleider, warfen uns hin und wieder verschmitzte Blicke zu. Als wir dort in dem geräumigen Schlafzimmer standen und uns auf den Tag freuten, spürte ich es zum ersten mal: ein leichter Anflug von Verliebtheit. Sofort unterdrückte ich dieses Gefühl, wollte es auf keinen Fall zulassen. Erstens kannte ich Isabelle erst seit einem Tag, zweitens durfte es nicht sein. Sex mit einer Frau hatte schon die Grenzen meines Gewissens erreicht, aber mehr war ausgeschlossen. Eine Beziehung konnte man auf Dauer nicht vor der Familie und den Kollegen geheim halten, wollte es vielleicht irgendwann nicht mehr. Und dann würden die Probleme beginnen. Mobbing, Ablehnung, all das. Der Stadtbummel wurde großartig. Nicht nur, dass wir in tausend und einem Geschäft stöberten dies und das anprobierten und schließlich ein paar hübsche Dinge kauften, nein, ich erfuhr auch mehr über Isabelle. Aus reichem Haus kommend hatte sie früh geheiratet, gleich nach ihrem Jurastudium. Nicht aus Liebe, sondern weil auch ihr Mann reich war und es ihre Eltern für eine gute Idee hielten. Liebe oder auch nur Zuneigung empfand sie nie für ihren Mann, und als er vor ein paar Jahren an einem plötzlichen Herzinfarkt starb, fiel es ihr schwer, die trauernde Witwe zu spielen. Nachdem die Trauerzeit vorüber war, begann sie zu leben und entdeckte, wie sehr sie sich zu Frauen hingezogen fühlte. Inzwischen hatte sie eine Lesbenorganisation gegründet und unterstütze diese sowohl finanziell als auch rechtlich. Meine Achtung vor Isabelle wuchs. Gleichzeitig jedoch schämte ich mich. Sie stand für das ein, was sie war, egal welche Konsequenzen sich daraus ergaben. Und was tat ich? Unterdrückte jedes zärtliche Gefühl für sie aus Angst vor Repressalien. Abermals wanderten meine Gedanken zu Mutter und Vater und auch zu meiner Arbeitsstelle. Ich arbeitete in einem Hospital, als Krankenschwester. Vor ein paar Jahren hatte ich einen schwulen Kollegen. Als es bekannt wurde, entfernte man ihn heimlich aber schnell aus dem Haus. Mir würde es ähnlich ergehen, falls ich ... Nein, soweit durfte es nicht kommen. Zudem, ich war nicht lesbisch. Warum also gab ich mich derartigen Überlegungen hin. Oder? Hatte mir die letzte Nacht nicht sehr viel gegeben? Mehr, als alle Nächte mit Männern zusammen? War da nicht jenes Prickeln, wenn ich Isabelle ansah, dass ich bei meinen Männerbeziehungen immer vermißt hatte? Nein, ich steigerte mich in etwas hinein. Sollte ich wirklich eine weitere Nacht mit ihr zusammenbleiben? Wäre es nicht besser, die Sache zu beende, bevor sie außer Kontrolle geriet? Außer Kontrolle. Was bedeutete dieser Satz? Welche Kontrolle? Selbstkontrolle vielleicht, also selbst auferlegte? Was, wenn es wirklich aus der Bahn lief? Wohin? Eine weitere Nacht, ein weiteres erotisches Abenteuer mit Isabelle? Was würde der Sonntag bringen? Und der Montag? Spätestens dann würde die Sache zu einem Ende kommen. Zurück in Isabelles Haus ließen wir uns erschöpft aufs Sofa fallen und legten die Füße hoch. Shopping macht viel Spaß, ist aber auch sehr anstrengend. "Was denkst du, sollen wir duschen und was Essen gehen? Ich kennen einen leckeren Italiener nicht weit von hier? " . Der Vorschlag klang gut, und so stimmte ich zu. Während ich mich auszog und unter die Dusche hüpfte, reservierte Isabelle einen Tisch und kam anschließend zu mir. " Ich habe den Tisch für acht bestellt " , flüsterte sie mir ins Ohr, " wir haben also noch viel Zeit für andere Dinge " . Pünktlich um acht betraten wir das Lokal. Wieder einmal hatte mir Isabelle gezeigt, wie toll Frauenliebe sein kann, hatte mich den Sex neu erleben lassen. Nun trug sie eine schwarze Lederkombination, die ihren Körper aufs tollste betonte. Der Gedanke, ihn jederzeit berühren zu könne, mich an ihn zu schmiegen, brachte mein Blut erneut inWallungen. Fast schon verschämt schaute ich an mir herunter. Jeans, T-Shirt, Turnschuhe. Die selben Kleider wie am Vorabend im Kino. Sonst hatte ich nichts dabei, und das Neuerworbene mußte erst in die Wäsche. Der Kellner zeigte uns unseren Tisch, in der hintersten Nische. Eine Kerze erhellte das schummrige Licht, schaffte eine sehr gemütliche, aber auch intime Atmosphäre. Wir setzten und gegenüber und ließen unsere Blicke über die üppige Karte schweifen. Schließlich entschieden wir uns für eine Spezialität für zwei, was auch immer dies sein mochte. Auf jeden Fall gehörte eine Vorspeise ebenso dazu wie ein Dessert. Nachdem der Kellner unsere Bestellung aufgenommen und wieder verschwunden war, umfaßte Isabelle meine Hände und schaute mir tief in die Augen. Ein Blick, der es in sich hatte. Ich sah das Funkeln darin, ihre Zuneigung und sehr viel Hoffnung. " Du bist sehr süß, weißt du das? " , fragte sie dabei leise. Mein Mund wurde trocken. Ich ahnte, was sie mir sagen wollte, wußte jedoch nicht, wie ich reagieren sollte. Darum zuckte ich leicht mit den Schultern. " Die letzten Tage haben mir sehr viel gegeben " , fuhr sie fort, " und ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Ich weiß, dass mag Dich verwirren, aber es ist so. Schon im Kino fühlte ich mich zu dir hingezogen, und dieses Gefühl hat sich um ein vielfaches verstärkt. Wenn es Dir unangenehm ist, mußt du es mir nur sagen. Ich weiß, es ist nicht leicht, so etwas von einer Frau gesagt zu bekommen " . Isabelle senkte ihren Blick und ließ meine Hände los. Nun war es an mir, zu reagieren. Aber wie? Ich kannte sie erst seit zwei Tagen. Ist diese Zeit zu kurz, um eine solche Entscheidung treffen zu können, ja oder nein zu sagen? Konnte ich die Tragweite meiner Entscheidungen überhaupt überblicken? Würde ich die Kraft haben, alle Konsequenzen zu tragen? Tief in meinem Inneren regte sich jenes, von mir dorthin verbannte Gefühl. Bisher hatte Isabelle immer den Eindruck erweckt, stark zu sein, die Situation stets kontrollieren zu können. Nun aber war es anders. Ihr Gesicht hatte etwas ängstliches, so, als fürchte sie sich, Ablehnung zu erfahren. Ich spürte, wie mein Herz einen Takt schneller schlug, als sie mich erneut anschaute, in meinem Blick nach der Antwort suchte. Das Gefühl kroch aus den Tiefen meiner Seele hervor, breitete sich in mir aus. Ja, auch ich fühlte mich zu Isabelle hingezogen, hatte mich in sie verliebt. Egal, wie kurz ich sie kannte und egal, was jeder andere sagen würde. Ich hatte mich in sie verliebt und wollte es sie wissen lassen. Ohne etwas zu sagen stand ich auf, setzte mich neben sie und küßte ihre weichen, warmen Lippen. Es war mein erster Frauenkuß in der Öffentlichkeit. Millionen Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch umher, ein Hochgefühl machte mich fast high. Wieder erlebte ich diesen Effekt der Befreiung, spürte, wie ein Gewicht von meiner Seele genommen wurde. Und ich wußte, dass dies erst der Beginn war. Der Beginn eines Abenteuers, welches ich nicht absehen konnte.

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Kommentare

  • gustavka
    gustavka am 30.01.2008, 00:08:45
    ... ein sehr geiler Text, aber durch die fehlende Formatierung schwer zu lesen.
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