Story: Die Tür [Teil 10]

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von (gelöschter User) am 1.5.2005, 16:06:29 in Extrem & Bizarr

Die Tür [Teil 10]

Es war ein lustiger Abend gewesen. Amir und Désiré hatten Bekannte besucht, die gerade von einem Spanienurlaub heimgekehrt waren. Voller Stolz reichte der Gastgeber nach dem Essen Urlaubsfotos herum. Es hatte Paella gegeben, was auch sonst, dachte Désiré. Lustlos hatte sie im Essen gestochert und nur aus Höflichkeit ein paar Happen gegessen. Entgegen ihrer Gewohnheit hatte sie dafür dem süßen spanischen Rotwein um so mehr zugesprochen, um den Geschmack der Paella loszuwerden. Ihre Stimmung stieg dadurch gleich um mehrere Grade. Die kritischen Blicke von Amir stachelten sie nur an. "Kuck doch mal", ihre Zunge wurde langsam schwer und sie mußte sich auf jedes einzelne Wort konzentrieren, "Rolf als Torero!" Schmetternd imitierte sie die Trompete aus Carmen. Leicht verstimmt, wie sie Amirs saurer Miene entnehmen konnte. Langsam redete sie sich in Rage, was auf die Gastgeber ansteckend wirkte.

Für einen winzigen Moment hielt Désiré inne, als die senkrechte Falte über Amirs Nasenwurzel auf seiner Stirn erschien. Aber was sie sah, drang nicht voll in ihr Bewußtsein, die ausgelassene Stimmung war zu übermächtig. Aufdringlich versuchte sie dem immer schweigsameren Amir einen Kommentar zu den Bildern zu entlocken. Ein einziges Bild ließ ein Lächeln über sein Gesicht huschen. Die Nahaufnahme eines Stieres mit einem unübersehbaren Ring in der Nase. "Sollten alle Männchen tragen!" Sie lallte bereits leicht. Johlend fielen die ebenso angeheiterten Rolf und Angelika ein. Kreischend bogen sich die Frauen vor Lachen, als Rolf seinen Ehering abgezogen und mit einer Grimasse zwischen Nase und Oberlippe eingeklemmt hatte. Er schnaubt dabei wild und rollte die Augen. Klirrend fiel der Ring auf die Glasplatte des Tisches. Mit einer Behendigkeit, die er ihr in ihrem Zustand gar nicht mehr zugetraut hatte, schnappte sich Désiré den Ring und hielt ihn Amir an die Nase. Allein Amir blieb still und unbewegt. Atemlos versuchte Rolf einen Kommentar herauszustoßen. Es kam nur ein unartikuliertes Gewieher zustanden, was ihn obendrein dazu animierte, auf seine Oberschenkel zu klatschen. Die Wimperntusche der Gastgeberin floß davon und hinterließ schwarze Streifen auf den Wangen. Damit schien der Höhepunkt der Stimmung überschritten, Amir drängte zum Aufbruch.

Auf der Heimfahrt wurde Désiré immer anhänglicher, aber immer stiller. Ins Haus mußte er sie bereits tragen, und noch bevor er sie ins Bett gelegt hatte, war sie eingeschlafen. Mit dröhnendem Schädel und einem ekelhaften Geschmack im staubtrockenen Mund versuchte sie am nächsten Morgen einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendwie entglitt ihr das Bewußtsein immer wieder. Dann war da noch etwas. Sie brauchte eine Weile, bis sie wußte was. Irgend etwas hockte anscheinend auf ihrer Nase. "Miststück!" fluchte sie mühsam murmelnd und versuchte mit einer matten Bewegung die Fliege zu verscheuchen. Der stechende Schmerz, den ihre fahrige Abwehrbewegung an der Nase auslöste, ließ sie umgehend hellwach werden. Vorsichtig tastete sie die Nasenspitze ab. Ihr Verdacht bestätigte sich, nachdem sie zum Spiegel gestürzt war und hinein sah. Mitten zwischen ihren Nasenlöchern baumelte ein stählerner Ring. Die Drehbewegung ihres Kopf ließ den Ring leicht an den oberen Rand der Oberlippe schlagen. Jetzt von der Seite konnte sie deutlich erkennen, das der Ring das Fleisch der Nasenscheidewand durchbohrte. Panisch versuchte sie den Verschluß zu entdecken. Ein haarfeiner Riß deutete auf einen Verschluß hin, ähnlich der Piercingringe durch ihre Brustwarzen.

Laut aufschluchzend und weinend rannte sie die Treppe hinunter und prallte an der nächsten Ecke mit Amir zusammen. Wütend schlug sie mit geballten Fäusten unter wüsten Beschimpfungen auf ihn ein. Mit gekonntem Griff wirbelte er sie herum und schleifte sie im Polizeigriff ins Wohnzimmer. Nur mühsam bändigte er die tobende Désiré, erst als die Handschellen vernehmlich klickten und ihre Hände hilflos auf dem Rücken hielten, sackte sie kraftlos in sich zusammen. "Es ist wohl Zeit für eine kleine Lektion in Demut, hä?" Ihre Wange brannte nach der Ohrfeige wie Feuer. "Du hast es nicht anders gewollt, dann setze ich den Nasenring eben sofort in Betrieb!" droht er ärgerlich. Mit einer Hand packte er grob in ihr Haar und bog ihren Kopf erbarmungslos in den Nacken. Mit der freien Hand fädelte er eine dünne Kette durch den Ring. Mit einem Ruck riß er den Ausschnitt ihres Nachthemdes nach unten auf. Ratschend zerriß der Stoff und gab ihre Brüste frei. Genauso brutal wie vorhin beugte er jetzt ihren Kopf auf die Brust und drückte sie gleichzeitig in die Knie. Im Handumdrehen waren die Ende des Kettchens an den Brustringen befestigt. Amir trat ein paar Schritte zurück. Jeder Versuch den Kopf zu heben, führte zu einem schmerzhaften Zug an der Nase. Wieder weinte sie, doch diesmal still.

Sachte strich er über ihr Haar, dann trocknete er ihre Tränen ab. "Ist das nicht ein gutes Mittel, dich gefügig zu machen, hm?" Désiré setzte zum Nicken an, der Schmerz ließ sie innehalten. "Bitte,..., Gebieter, bitte..." wieder liefen die Tränen. Er küßte sie auf die Nase und ließ die Zunge leicht an den Ring stoßen. Désiré zuckte. "Doch! Ich wünsche, das du ihn jetzt ständig trägst. Während du zur Arbeit gehst, wird ein kleiner goldener Schmuckring das Loch offenhalten. Das finden bestimmt alle anderen trendy." Er trat hinter sie und löste die Handschellen. "Die brauchen wir im Moment wohl nicht, oder?" Gehorsam zog sie auf seinen Befehl hin das zerfetzte Nachthemd aus und stand nackend vor ihm. Schüchtern bat sie um die Erlaubnis, auf die Toilette gehen zu dürfen. Er lachte. Unsicher ging sie ins Bad, wo ihr Blick ihr eigenes Spiegelbild in voller Größe traf. Ein heißes Gefühl breitete sich in ihrem Brustkorb aus, als sie sich so mit zwangsweise demütig gesenktem Kopf dastehen sah. Erst der wieder unvermittelt spürbare Druck ihrer Blase riß sie in die Gegenwart zurück. Sie hockte sich auf die Schüssel. Aber der Druck blieb unverändert, fast meinte sie, die Blase würde ihr platzen.

Langsam öffnete sie Augen und schloß sie sofort wieder. Die Sonne strahlte unverschämt hell durch das Fenster. Pochend machte ihr Schädel auf sich aufmerksam, ein ekelhafter Geschmack im staubtrockenen Mund verursachte ihr eine leichte Übelkeit. Oder war ihr auch so übel? Ihr Herzschlag setzte kurz aus, ein eiskalter Schauer durchschüttelte sie. Unendlich vorsichtig näherte sich ihre rechte Hand der Nasenspitze. Überlaut schlug ihr Herz, das Blut dröhnte rauschend in den Ohren. Mit einem Seufzer der Entspannung ließ die Anspannung des Körpers nach. Ihre Nase war unversehrt. Schlagartig konzentrierte sich alles Gefühl wieder auf die Blase. Ächzend wuchtete Désiré sich in die Senkrechte und taumelte unsicher ins Bad. Erleichtert begegnete sie ihrem Spiegelbild. Matt trottete sie die Treppe hinunter auf die Geräusche in der Küche zu. Das spöttische Grinsen von Amir empfing sie. Wortlos reichte er ihr ein Glas Wasser, in das er ein Kopfschmerztablette plumpsen ließ. Sprudelnd löste sich die Brausetablette auf. Der Kaffee duftete verführerisch, das Glas frischgepreßter Orangensaft lockte sie an den Tisch. Versonnen beobachtete sie Amir, der genüßlich sein Croissant aß. Immer noch verspürte sie eine leichte Übelkeit, allein der Gedanke an etwas zu Essen, verursachte krampfartiges Rumoren in ihrem Magen. Langsam begann die Tablette zu wirken.

Désiré richte sich etwas auf und seufzte. Fragend sah Amir sie an. Schwach schüttelte sie verneinend den Kopf und wankte wortlos ins Bett zurück. Erst am späten Nachmittag erwachte sie aus wirren Träumen, in denen immer wieder der Nasenring vorkam. Die Träume reichten aber längst nicht die plastische Realität des Letzten heran und hinterließen nicht dieses Gefühl von Wirklichkeit. Wieder ging sie ins Bad. Nachdem sie die Spülung betätigt hatte, fiel ihr Blick zufällig auf das kleine Ablagebord über der Badewanne. Dort lag goldschimmernd ein vergessener Ohrclip. Ein innerer Drang ließ sie danach greifen und den Kreolenring an die Nase halten, während sie sich im Spiegel betrachtete. Ein heftiger Schreck durchzuckte sie, im Türrahmen stand Amir und beobachtete sie. Wie lange wohl schon? Errötend versuchte sie schamhaft den Ring zu verstecken und kniff die Lippen aufeinander. Stumm ging sie an Amir vorbei ins Schlafzimmer und kniete mit gesenktem Kopf neben dem Bett nieder. Unerträglich langsam kam Amir ihr nach. Dankbar küßte Désiré die dargebotene Hand, nachdem er ihr den Befehl erteilt hatte, sich bäuchlings mit gespreizten Beinen auf das Bett zu legen. Schabend glitt der Gürtel aus den Schlaufen. Désiré biß sich vorbeugend auf die Unterlippe, bevor der erste Hieb klatschend landete. Amir packte ihre Taille und drang in sie ein. Keuchend lagen sie anschließend eng umschlungen nebeneinander.

Ein wohliges Kitzeln durchrieselte Amir, als Désiré an seinem Ohrläppchen knabberte. Anfangs stockend, dann aber flüssig, wisperte sie Amir ihren Alptraum ins Ohr. Nachdem sie geendet hatte, vergrub sie das Gesicht an seiner Schulter. Ihr warmer Atem kitzelte am Hals; Amir spürte das Entstehen einer Gänsehaut. Er verstärkte den Druck, mit dem er Désiré im Arm hielt und genoß ihre prompte Reaktion. Lange lagen sie wortlos nebeneinander, während das Zimmer langsam immer dunkler wurde. Mit der freien Hand tastete er sich zu Désirés Nase vor, packte mit Zeigefinger und Daumen das Fleisch zwischen ihren Nasenlöchern und zog ihren Kopf in seine Richtung, bis sich ihre Lippen berührten. Eine Welle lief durch ihn hindurch, als er ihre bereitwillige Hingabe spürte. Bestimmt würde sie sein Herz genauso laut schlagen hören, wie er. Mit einem weiteren Kuß überbrückte er die Zeit, bis er sich gesammelt hatte und wieder sprechen konnte. "Na, das ist ja eine tolle Geschichte", bemerkte er gedehnt. "Und vorhin im Bad hast du...?" Inzwischen hatte er ihre Nase losgelassen. Désiré nickte heftig. Eine Vision stieg in ihm auf, die ihn erregte. Mit einem Ruck drehte er sich auf Désiré und fiel über sie her. Mit weit aufgerissenen Augen und Mund reagierte sie auf sein Eindringen.

Ein paar Tage später fand Désiré eines Morgens ein kleines Schächtelchen auf ihrem Frühstücksteller. Ratlos drehte sie den kleinen offenen goldenen Ring vor ihren Augen hin und her. Wie Amir vorgeschlagen hatte, trug sie ihn von nun an, wenn sie zur Arbeit ging. Es war einer dieser Ringe, die einen Nasenring vortäuschen. Mal am rechten Nasenflügel, mal am anderen angeclipt. Die Kolleginnen hatten sich bald so sehr an Désirés neuen Modeschmuck gewöhnt, daß der unauffällige kleine Pflock aus durchsichtigem Kunststoff durch die Nasenscheidewand, der nach etwa vier Wochen hinzugekommen war, niemandem mehr auffiel. Amir bemerkte, daß sich schlagartig Désirés Kopfhaltung änderte. In der Hoffnung, den Pflock besser vor neugierigen Blicken schützen zu können, hielt sie den Kopf meist gesenkt. Die Entdeckung löste ein Prickeln und eine Erregung in ihm aus. Nach dem Abendessen winkte er Désiré zu sich und ließ sie zwischen seine Beine stehen. Versonnen streichelte er sie und genoß im Stillen seine geplante Erklärung. Sachte drückte er Désiré zwischen seine abgespreizten Beine in die Knie. Sie legte den Kopf auf seinen Oberschenkel und ließ sein Streicheln einziehen.

Unvermittelt teilte er ihr seine Beobachtung mit, und wie erfreut er über die Auswirkung des Pflockes in der Nase war. Als er ankündigte, nach dem Verheilen der Wunde gelegentlich, vorerst allerdings nur im Privatbereich, das Loch für einen wirklichen Ring zu benutzen, pochte es während des Redens überall in seinem Körper. Désiré preßte sich stärker an ihn und umschlang seine Beine. Minuten später fielen sie im Bett übereinander her. Nach einigen Wochen war die Wunde soweit verheilt, daß Amir zufrieden war. Es war ein stiller Sonntagmorgen. Das Wetter war prachtvoll und sie hatten sich beim Frühstück viel Zeit gelassen, munter geplaudert und sich auch über ernsthafte Themen unterhalten. Nachdem sie gemeinsam alles aufgeräumt hatten, ergriff Amir ihre Hand und zog Désiré mit sich in die Diele. Er setzte sich auf die alte Holztruhe und schwieg. Désiré war unschlüssig, was sie tun sollte. Amir spürte ihr Anspannung und gab sich dem Prickeln in ihm hin. Nach einer Ewigkeit befahl er ihr, sich vor dem großen Ankleidespiegel vollständig zu entkleiden. Hastig folgte sie dem Befehl, froh, nicht mehr warten zu müssen. Doch wieder ließ er sie warten. Hilflos versuchte sie einen Blick von ihm zu erhaschen, der ihr bedeutet, was er von ihr erwartete. Unverwandt starrte Amir sie an. Ihr Knie wurden zitterig, also gab sie dem Impuls nach und sank langsam auf den Holzboden der Diele in die Knie und legte die Hände auf dem Rücken zusammen.

Ihr Kopf war tief nach unten gesunken, so daß sie nur noch das Stück Boden vor ihren Knien sah. Das Vibrieren in ihr wurde immer stärker, bis es in eine Erregung umschlug, die sie feucht werden ließ. Innerlich zufrieden atmete Amir auf. Gehorsam krabbelte sie auf allen Vieren zu ihm, als er sie rief. Verkrampft und mit geschlossenen Augen wie auf dem Zahnarztstuhl, ließ sie das Hantieren an ihrer Nase über sich ergehen. Behutsam tauschte Amir den Pflock gegen einen Ring aus. Das veränderte Gewicht machte sich sofort bemerkbar, jetzt würde sie ihre Demütigung auch noch körperlich deutlich spüren. Betäubt blieb sie in ihrer Stellung, nachdem Amir aufgestanden war. Er mußte seinen Befehl in scharfem Ton, der sie zusammenschrecken ließ, wiederholen, bevor sie in der Lage war zu ihm an den Spiegel zu kriechen. Beide wurden von unterschiedlichen Gefühlen aufgewühlt. Durch Amir toste ein berauschender Strudel, Désiré wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Der Ring sprang ihr aus dem Spiegel so überwältigend entgegen, daß sie nichts anderes mehr wahrnahm. Sie versuchte laut zu schreien, aber nur ein heiserer Laut entstieg ihrer Kehle. Das Grauen schnürte ihr fast die Luft ab. Unkontrolliert begann sie am ganzen Leib zu zittern, alles drehte sich in kreisendem Schwindel. Ihr Herz hämmerte wie wild, wieder versuchte sie vergeblich zu schreien. In einem letzten klaren Moment fielen ihr Träume ein, in denen man nichts sehnlicher wünscht, als aufzuwachen, dann erloschen alle Gefühle und eine kalte, unendliche Leere, die nicht mehr mit ihr zu tun haben schien, breitete sich in ihr aus.

Ihre Augen starrten leer und unbewegt in eine unendliche Ferne, ihr Körper kauerte erschlafft vor dem Boden. Amir nahm ihren reglosen Körper in die Arme und hielt sie fest. Je länger sie in ihrem Zustand verharrte, desto mehr Unruhe und Zweifel stieg in ihm auf. Er hatte sie schon einige Male bis an ihre Grenzen und auch darüber hinaus gebracht, hatte er sich diesmal überschätzt? Er versenkte sich in sich selbst und horchte auf ein Zeichen. Augenblicklich wurde er ruhig und atmete wieder langsam und gleichmäßig. Er konzentrierte sich auf Désiré und hielt die Konzentration. Das feine, fast unmerkliche Zittern wurde stärker. Urplötzlich schüttelte ein unkontrollierter Weinkrampf Désiré durch. Amir verstärkte leicht den Druck, mit dem er sie hielt und streichelte sie gleichzeitig mit einer Hand. Désiré vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und weinte ungehemmt weiter. Erst nach etlichen Minuten hatte sie sich soweit beruhigt, daß sie ihr tränennasses Gesicht schniefend zu ihm anheben konnte. Er wischte ihr die Nase sauber und strich mit dem Handrücken die Tränen von ihren Wangen. Langsam glitt sein kleiner Finger in den Ring und zog Désiré behutsam zum Kuß an sich heran. Aus ihren geschlossenen Augen quollen erneut Tränen. Erst vor dem Zubettgehen am Abend vertauschte Amir den Ring wieder gegen den Pflock zum Offenhalten des Loches. In dieser Zeit vermied Désiré jeden Blickkontakt mit einem Spiegel.

Von nun an trug sie in unregelmäßigen Abständen daheim den Ring, ohne sich daran zu gewöhnen. Jedesmal graute ihr vor dem Einsetzen, Amir ließ ihr zwar die Zeit, sich wieder zu fangen, verweigerte ihr aber strikt, den Ring nicht tragen zu müssen. So genügte allein schon seine Ankündigung eines Montagmorgen, ihr am nächsten Sonntag den Ring wieder einzusetzen, um sie für die ganze Woche in einer panisch gespannten Stimmung zu halten. Noch vor Sonnenaufgang war sie mit starken Herzklopfen aufgewacht. Amir schlief noch friedlich neben ihr. Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere, aber es wollte ihr nicht gelingen, wieder einzuschlafen. Leise stand sie auf, um ihn nicht zu wecken. Als Amir in der Küche zum Frühstück erschien, erwartete ihn dort eine totenbleiche Désiré. Ihr flehender Blick ging ins Leere. Insgeheim hatte Amir bemerkt, was in ihr vorging, äußerlich wirkte er gelassen und völlig unbeteiligt. Nervös rutschte Désiré auf der Sitzfläche umher. Wie vom Donner gerührt saß sie unbeweglich und erstarrt, als Amir unvermittelt aufstand. "Komm mit!" Diese Worte fuhren tief in ihr Inneres. Zögernd stand sie auf und trottete mit hängenden Gliedern hinter ihm her. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, jeder Schritt kostete sie Überwindung und kleine Schweißperlen erschienen auf ihrer Stirn. Sie erschrak noch mehr, als sie die Diele betraten.

Neben der Holztruhe stand eine weitere Truhe, die sie sofort erkannte. Leicht quietschend schwang der Deckel auf. Erwartungsvoll grinsend stand Amir neben der geöffneten Truhe, deren Inhalt sie so gut kannte. Eine halbe Stunde später stand Amir leicht versetzt hinter ihr und begutachtete im Ankleidespiegel der Diele das Ergebnis. "Es ist zwar eher ungewöhnlich, das man Pferde mit einem Nasenring festhält, aber bei Wildpferden kann das manchmal durchaus angebracht sein, oder?" Er erwartete nicht wirklich eine Antwort, die Beißstange der Trense zwischen ihren Zähnen erlaubte ohnehin nur ein unverständliches Brabbeln. Er trat noch weiter zurück und befahl ihr, vor dem Spiegel zu posieren. Soweit es die Scheuklappen an dem Kopfgeschirr gestatteten, betrachtete auch sie den Anblick, den sie bot. Seit sehr langer Zeit trug sie erneut den braunen, schrittoffenen Catsuit aus Kunstfell, der sie in ein Pferd verwandelte. Désiré benötigte wieder einige übende Schritte, bis sie in den Schnürstiefeln, die ihre Füße in Hufe verwandelten, gehen konnte. Der straff sitzende Lederriemenharnisch um Körper und Kopf spannte unangenehm bei jeder noch so kleinen Bewegung, Amir hatte wohl absichtlich die Riemen sehr fest angezogen. Die Hände hingen in hilfloser Position in Höhe der Schulterblätter auf dem Rücken, so konnte Désiré sie nicht benutzen, um ihr Gleichgewicht zu halten, als Amir ihre Fußgelenke mit einem groben Hanfseil zusammenband. Er stützte sie, bis sie wieder ohne Schwanken stehen konnte.

"Ich überleg grade, ob die andere Methode des Anhobbeln von Pferden nicht doch die Bessere ist." Erwartungsvoll sah er die fragend dreinschauende Désiré an. "Na, das kennt man doch von Karl May, dem SM Schriftsteller für Jugendliche!" gluckste er. "Man beugt einen Unterschenkel an den Oberschenkel und fixiert das ganze mit einem Strick. Ne..." , überlegte er laut, "...das geht bei Zweibeiner wohl nicht so gut. Lassen wir es so, o.k.?" Désiré schnaubte verächtlich durch die Nase. Ihr blieb doch ohnehin keine Wahl, also konnte ihre Zustimmung doch egal sein. Ein Klaps erinnerte sie, daß genau dies nicht Amirs Ansicht entsprach. Er wollte ihre Zustimmung als Zeichen ihrer Ergebenheit. Er hob fragend die Augenbrauen: "...oder?" Ein verstohlener Blick von Désiré auf die Reitgerte in seiner Hand ergab ein eifriges Nicken ihrerseits. Er ersparte ihr die Schmach mit ansehen zu müssen, wie er den Nasenring einsetzte, indem er die Scheuklappen mit den Druckknöpfen über ihren Augen befestigte. Diese vermeintliche Anteilnahme erwies sich als tückische Illusion. Nachdem ihre Sicht wieder hergestellt war, soweit es die Scheuklappen eben erlaubten, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Statt des Ringes baumelte ein kleines Vorhängeschloß in ihrer Nase. Zusammen mit der daran verschweißten schmalen, aber stabilen Kette zog nun ein beträchtliches Gewicht ihren Kopf nach unten. Amir löste die Fußfessel und zog Désiré an der Kette in Richtung Ausgang hinter sich her. Sie folgte ihm staksend, aber mehr als bemüht. Draußen angekommen wickelte er ihr die Kette lose um den Hals und ergriff die Zügel. Mit einigen Handgriffen ordnete er das Geschirr.

Ein paar Augenblicke später trabte Désiré im Hof, an einer lange Longe geführt, in der prallen Mittagssonne im Kreis um Amir herum. Jeden Schrittfehler oder nachlassenden Eifer bestrafte er sofort mit der langen Dressurpeitsche in seiner rechten Hand. Bald zeigten sich die ersten Schweißflecken auf ihrem Anzug, aber Amir ließ sie erst innehalten, nachdem die dunklen Flecken weit ausgedehnt den Stoff durchnäßt hatten. Mit zitternden Beinen stand sie keuchend nach Atem ringend im Staub des Hofes. In langsamen Schritten führte Amir sie auf und ab, wie ein echtes Pferd, bevor er sie zu dem meterhohen Steinpfahl neben dem Hauseingang zog. Sie wußte aus seinen Erzählungen, daß die schmiedeeisernen Ringe im Steinpfahl früher dazu dienten, die Pferde anzubinden. Bedächtig wickelte er die Kette von ihrem Hals ab und schloß sie mit einem weiteren Vorhängeschloß an einen der Ringe. "Nur zur Sicherheit!" er grinste aufreizend, "man hört ja immer wieder von Pferdedieben. Heutzutage muß man ja sogar sein Fahrrad schon überall anketten, gell." Voll dankbarer Erleichterung ließ Désiré die Arme sinken, als Amir die Verbindung der Handfesseln zum Körpergeschirr löste. Die Hände blieben allerdings auf den Rücken gefesselt. Mit einem tätschelnden Klaps auf ihr Gesäß ging Amir an ihr vorbei ins Haus.

Heimlich beobachtete er die verdutzte Désiré eine Weile. Je mehr ihre Unruhe stieg, in diesem Aufzug, obendrein so perfide angekettet, vor dem Haus stehen zu müssen, desto mehr genoß er das aufregende Prickeln in seinem Körper. Désiré versuchte sich so zu stellen, daß sie die Hofeinfahrt im Blick hatte, was nicht so leicht war, da die seitlichen Scheuklappen ihr Gesichtsfeld stark einschränkten. Amir grinst und spielte kurz mit dem Gedanken, Désiré einen Schrecken einzujagen. Er kämpfte eine Weile mit sich bevor eine Entscheidung traf; der Gedanke war einfach zu verlockend. So streckte er den Kopf aus der Tür und rief ihr zu: "Ich bestell mir grade ne Pizza von Bringedienst, willst du auch eine? Vielleicht eine Haferpizza?" Erschreckt fuhr Désiré zusammen. Die Beine drohten unter ihr zu versagen. Vergeblich versuchte sie Amir auf sich aufmerksam zu machen, nachdem die Tür sofort wieder zugeklappt war. Jedes ferne Motorgeräusch versetzte sie in Panik. Eine Frau, kostümiert wie ein Pferd, gefesselt mit Lederriemen und Geschirren, mit einer Kette an den früheren Pferdepfosten gekettet. Die Kette direkt in der durchbohrten Nase befestigt, und mit entblößter Scham präsentiert.

Sie stellte sich vor, wie der Pizzamann zu seinem Handy greift und seine Kollegen informiert. Pizzaautos strömen aus allen Richtungen herbei. Die Männer umringen sie, begaffen und betasten sie überall. Einer greift ihr in den Schritt und hält seinen Finger in die Luft: "Kuckt mal, wie feucht die Stute ist!" Bedrohlich rücken die Männer näher. Désiré zerfloß trotz ihrer mißlichen Lage. Das Klappern in der Küche und der Essensduft, der aus dem offenen Fenster in den Hof zog, zeigten ihr an, das Amir beim Kochen war. Er hatte sie wieder einmal reingelegt. Nach etwas länger als einer Stunde befreite Amir sie. Zuerst von den Fesseln, dann den Stiefeln. Die Kette löste er erst vom Pfosten, nachdem er ihr auch aus dem Catsuit geholfen hatte. Désiré hielt die Kette, während er die Kette durch die Öffnungen des Anzugs fädelte. Der nackten Désiré drückte er die Sachen zum Tragen in die Hand und führte sie an der Kette ins Haus. In der Dusche schloß er die Kette an die Armaturen und verließ sie für eine Weile. Nackend saß sie zum Essen am Tisch, die Kette mit einem Schloß an die Rückenlehne fixiert. Das Essen bereitete ihr einige Mühe, die Kette war im Weg. Sie schob zwar mit der Hand die Kette über die Schulter nach hinten, aber bei jedem Biß war sie trotzdem gezwungen, die Kette leicht anzuheben. Nach dem Essen hielt die Kette sie im Bett, das andere Ende war mit einem Vorhängeschloß am Kopfende verbunden.

Da die Bettdecke weit außerhalb ihrer Reichweite lag, war sie gezwungen, entblößt dazuliegen. Ausgerechnet in dem Moment. als sie die Erregung nicht mehr auszuhalten glaubte, und sich berührte, war Amir im Türrahmen erschienen. Er stand mit verschränkten Armen am Fußende des Bettes und befahl ihr, sich vor seinen Augen zu befriedigen. Verschämt begann sie zaghaft. Ein paar Hiebe mit einer Gerte auf die Oberschenkel trieben sie an, seinem Wunsch unverzüglich Folge zu leisten. Kaum tauchte sie wieder auf, drehte er sie auf den Bauch und fesselte ihre Hände mit Handschellen hinter dem Rücken zusammen. "Hast du es immer noch kapiert?" fragte er scharf. "ICH bestimme, wann, wie und wo!" Gezielt und in langsamen Rhythmus zog die Gerte über ihr Gesäß. Sorgfältig verteilte er die Striemen auf der Haut. "Jetzt denk drüber nach! Und damit du nicht abgelenkt wirst..." Mit einem Tuch verband er fest ihre Augen. Er ging.

Désiré stöhnte in ihrem samtenem Dunkel. Die Kette hielt sie weiter unbarmherzig an der Nase fest. Ihre Hände zur Untätigkeit verurteilt. Ihr Hintern brannte wie Feuer. Das Brennen verlagert sich in die Spalte zwischen ihren Beinen. Amir saß derweil in seinem Studio und versuchte eine Gitarrenspur auf die Harddisk zu bannen. Das Bild der ans Bett gefesselten Désiré schob sich immer wieder vor sein inneres Auge. Er gab nach, und plötzlich lief alles wie geschmiert. Fasziniert hörte er die Aufnahme ab. Ein Gefühl von Dankbarkeit und Liebe machte sich in ihm breit. Im gleichen Moment quatschte die kritische Stimme dazwischen und er mußte lachen. Befreit atmete er durch und ging ins Haus zurück. Still stand er in der Tür und beobachtete Désiré. Den körperlichen Signalen nach mußte sie vor Lust fast platzen. Die gepiercten Brustwarzen standen steil ab, die Schamlippen waren dick geschwollen, glitzernde Feuchtigkeitsperlen funkelten dazwischen im Licht. Rote Flecken zeigten sich in Dreiecksform auf der Haut unterhalb des Brustbeins, auf den Brüsten und um den deutlich sichtbaren Scheideneingang herum. Amir zögerte nur kurz. Ein leiser Schrei quittierte das Eindringen seines Fingers.

Wie vorher auf der Gitarre, spielte er nun auf Désiré und entlockte ihr die Töne, die er wollte. Für einen kurzen Moment schob sich das intellektuelle Wissen über die Ähnlichkeit der weiblichen Stimme und der Frequenz einer E-Gitarre in sein Bewußtsein. Dann gab er sich seinem Spiel hin. Sie folgte jeder Bewegung seiner Finger, wie eine "gute" Gitarre. Von irgendwoher glitt eine Textzeile an sein inneres Ohr. "Let me make you cry a little longer...", einem Song von B.B.King, den er mal mit der Band im Programm hatte. Amüsiert dachte er an den drei Minuten Rhythmus der Stücke, den sie sich früher vorgegeben hatten. Instinktiv beobachte er seine Armbanduhr. Alle fünf Minuten. Er zog eine zufriedene Grimasse. Zeitlupenhaft zog er Désiré im Bett Richtung Fußende und drehte sie dabei gleichzeitig auf die Seite, bis die Kette in ihrer Nase straff gespannt war. Sie lag erstarrt und vermied jede Bewegung. Mit beiden Händen packte er ihre Taille und drang in sie ein. Vorsichtig trieb er sie von Orgasmus zu Orgasmus. " Gebieter, ich...mir kommt's laufend, ... ich...", zusammenhanglos stammelte sie ihre Befindlichkeit heraus. Irgendwann ließ er sich in den Orgasmus treiben. Bevor er die Kette endgültig löste, setzte er Désiré den Retainer in das Loch der Nasenscheidewand ein. Nur ein geschulter Beobachter würde bemerken können, das ihre Nase vorbereitet war, einen Ring aufzunehmen.

Innerlich schwor sich Désiré, daß es ihr nie wieder passieren sollte. Sie wußte es eigentlich doch ganz genau. Mit der unerbittlichen Präzision eines Uhrwerks folgte er seinem Weg, es gab keine Abweichung. Höchstens die Art, wie Amir sie für ihr Verhalten bestrafte, variierte. Nie dagegen die Tatsache, daß er es tat. Irgend etwas in ihr trieb sie aber förmlich auf diese Schiene. In der Tat gab es vorher genug Warnungen. Erst dieser Blick, dann klare Worte, dann die Androhung von Konsequenzen, dann die Tat. Sie konnte, oder wollte, nicht begreifen, daß Amir stets tat, was er sagte. Es war wie das erste Glas bei einem Trinker. Nachdem sie erst einmal begonnen hatte, hatte sie es nicht mehr im Griff. Sie reizte ihn auf die unterschiedlichste Weise, bis sie merkte, daß da eine Reaktion war. Es war im Laufe der Zeit immer schwieriger geworden, diesen Punkt zu erreichen. Oft ließ er sie ins Leere laufen, es blieb dann ein schaler Nachgeschmack und dumpfes Pochen in ihr. Aber wenn er reagiert, war sie plötzlich hellwach und eine Art Jagdtrieb erwachte in ihr. Es galt vorsichtig zu sein, denn in der letzten Zeit passierte es immer öfter, daß er sie abschüttelte, wie ein Bär einen lästigen Hund abschüttelt.

Diesmal war es Désiré gelungen, aber im Moment wußte sie nicht, ob sie sich darüber freuen sollte. Sie hatte die Grenze übertreten, obwohl er sie gewarnt hatte. Er packte sie einfach, kümmerte sich nicht um ihre wütende Gegenwehr und schleifte sie zum Schrank. Mit einer Hand hielt er sie fest, mit der anderen öffnete er den Schrank und zog einen Gürtel heraus, den er um ihre Handgelenke schlang und fest zusammen zurrte. Er schmiß sie einfach auf das Bett davor, setzte sich auf sie und wiederholte das Gleiche mit ihren Füßen. Gewaltsam beugte er ihre Beine in den Kniegelenken und knotete mit einiger Mühe die jeweils freien Enden der Gürtel zusammen, so daß sie mit ihren Händen die Füße berühren konnte. Ungerührt von ihrem Toben und Schimpfen griff er wieder in den Schrank und hatte ein Paar zusammengerollte Socken und ein Halstuch in der Hand. Mit roher Gewalt stopfte er ihr gegen ihren Widerstand die Socken in den Mund und fixierte sie mit dem Halstuch als Knebel. Er packte sie wie ein Paket und trug sie ins Wohnzimmer hinüber. Dort legte er sie auf den Boden ab, ging und ließ sie eine Weile liegen.

Leise war er plötzlich hinter sie getreten und bevor Désiré richtig begriff, was geschah, zog er ihr einen festen Stoffbeutel über den Kopf, es umfing sie eine fast völlige Dunkelheit und Wärme. Der Beutel saß sehr eng, an einigen Stellen spannte er auf der Haut und es fiel Désiré schwerer zu atmen. Er löste ihre Hände von den Füßen und stellte sie, immer noch gefesselt, aufrecht hin. Sie schwankte etwas; es war nicht leicht, mit den gefesselten Füßen das Gleichgewicht zu halten. Sie spürte, wie er den Gürtel um ihre Handgelenke lockerte, ihn nach oben über die Ellenbogengelenke schob und dort erneut festzog. Sie erriet mehr, als daß sie es wußte, was dann geschah. Offenbar polsterte er ihre Handgelenke mit einem Tuch und band sie mit einem Strick gekreuzt zusammen, die Spannung der Fesseln am Oberarm wurde dadurch fast ins Unerträgliche gesteigert. Erleichtert ließ sie die Arme sinken, als er den Gürtel löste und sich die Ellenbogen wieder auseinander bewegen konnten. Langsam und stetig wurden ihre gekreuzten Händen wie von Zauberhand hochgezogen.

Sie begriff augenblicklich, daß der Strick um ihre Hände nach oben durch einen Haken für eine Lampe an der Decke lief und Amir an dem anderen Ende zog. Der Zug nach oben hielt solange an, bis sich ihre gekreuzten Hände in Höhe der Schulterblätter auf dem Rücken befanden. In dieser Position wurden sie gehalten, anscheinend hatte er den Strick irgendwo befestigt, denn sie hörte, wie er sich entfernte. Als Amir wieder kam, spürte sie das kalte, glatte Leder eines breiten Gürtels um ihre Oberschenkel oberhalb der Knie. Er schlang den Gürtel mehrfach um Désirés Beine, zog ihn aber sogleich mit einer heftigen Bewegung fest zu und schloß ihn. Amir trat von vorne an sie heran, sie spürte sein Becken an ihren Bauch. Mit der linken Hand hob er ihren Rock über ihr Gesäß hoch und steckte ihn im Bund fest. Dann ergriff er mit leichtem Zug ihren Slip; mit zwei schnellen Schnitten durchtrennt er mit dem Taschenmesser den Slip jeweils an den Seiten und zog ihn zwischen ihren gefesselten Beinen heraus. Seine linken Hand griff um sie herum nach vorn und beugte sie leicht dabei, ihre Hände wurden dadurch etwas nach oben gezogen. Der Schlag mit dem Lederpaddel traf sie vollkommen unvorbereitet. Sie brüllt mehr vor Schreck in den Knebel. In präziser Abfolge kamen die nächsten Hiebe, zwischen jedem soviel Zeit, daß sie jeden Schlag bis zum Abklingen des Brennens voll spürte. Jetzt schrie sie vor Schmerz und Wut über seine Macht, der Knebel erstickte ihre Schreie in einen dumpfen Ton.

Nach einer Weile verflog plötzlich die Wut und machte den Tränen Platz. Sie schluchzte in den Beutel über ihrem Kopf. Die Stellen, an denen er durch die Tränen durchnäßt wurde, verloren an Spannung und als die Schläge endlich aufhörten, spürte sie die angenehme Kühle des nassen Stoffs auf ihren Wangen. Amir küßte Désiré sanft auf die entblößten Oberarme und ging. Die Unbequemlichkeit ihrer Lage und der Fesseln kam ihr schlagartig zu Bewußtsein. Eher vergeblich versuchte Désiré durch Gewichtsverlagerung und Bewegungen ihre mißliche Lage zu erleichtern. Sie spürte das Beißen des inzwischen fast getrockneten Schweißes zwischen ihren gefesselten Beinen, ihr Gesäß brannte immer noch und ihre Arme schmerzten in den Gelenken. Erneut stieg Wut in ihr auf. Sie versuchte verzweifelt, sich bemerkbar zu machen. Aber es gab keine Reaktion; sie war allein. Panik löste die Wut ab, wie lange würde er sie so stehen lassen; was würde er noch mit ihr anstellen; was wäre, wenn sie jetzt aufs Klo müßte. Tausend Fragen jagten durch ihren Kopf, sie meinte in dem Strudel der Gedanken zu ertrinken. Die Panik schlug wie eine Welle über ihr zusammen, die Tränen brachen erneut aus ihr hervor. Sie schwor sich selbst, nie wieder wollte sie ihn so reizen, ihm keinen Anlaß mehr für eine Bestrafung bieten. Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihr aus, als sie beschloß, ihm in Zukunft eine liebevolle und geduldige Frau zu sein.

Sie ließ den Kopf erleichtert sinken und sackte etwas in sich zusammen. Plötzlich kam ihr ihre Lage nicht mehr so unbequem vor. Zuerst erschrak sie, als sie seine Hand sanft über ihr Gesäß streifen fühlte. Die Hand glitt tiefer und löste den Gürtel an ihren Schenkel. Langsam und bedächtig streichelte er die Schenkel an den Außenseiten und glitt noch tiefer und löste auch die Fußfesseln. Ebenso langsam strich er wieder nach oben. Bereitwillig öffnete sie die Beine, damit er auch die Innenseite der Schenkel erreichen konnte. Eine Welle der Erregung durchbrandete sie, als er sich ihrem Geschlecht näherte. Verlangend bäumte sie sich ihm entgegen, aber er ignorierte sie. Amir trat zurück und ließ vorsichtig ihre erhobenen Hände abwärts sinken. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Arme an die neue Lage gewöhnt hatten, die Hände ließ er allerdings gefesselt. Er hob sie auf und trug sie ins Bett, wo er sie, jetzt sachte, niederlegte. Der Stoff scheuerte etwas über ihre Haut, als er ihr den Beutel vom Kopf zog. Im Moment, da sie wieder sehen konnte, versenkte sie sich förmlich in den Blick seiner Augen. Désiré wunderte sich über sich selbst, als ihr in dieser Situation einfiel, daß sich die Farbe seiner Augen mit seiner Gemütslage änderte. War er gereizt oder wütend waren sie grünlich. Jetzt waren sie wieder tiefbraun. Mit einer geschickten Bewegung entfernte er den Knebel. Wärme stieg in ihr auf, als sie sich sagen hörte, daß sie ihn liebe und er ihr antwortete. Ihren Schwur von vorhin hatte sie in diesem Augenblick bereits wieder vergessen.

Stumm stand sie mit gesenktem Blick neben seinem Schreibtisch und wartete auf einen Befehl oder ein Wort von ihm. Amir arbeitete konzentriert weiter, scheinbar ohne sie zu beachten. Leise räusperte sie sich, um seine Aufmerksamkeit zu erwecken, aber er zeigte sich unbeeindruckt. Nach einer Ewigkeit beendete er die Arbeit, schob einige Dinge auf dem Schreibtisch beiseite und befahl Désiré, sich rücklings auf die Schreibunterlage zu legen. Ihre Beine, die von den Knien abwärts über die Schreibtischkante baumelten, sollte sie weit spreizen. Die Schreibtischlampe drehte er so, daß sie direkt ihr Geschlecht ausleuchtete. Er ging. Wieder hatte Désiré das Gefühl, endlos hier liegen zu müssen. Die Tischkante drückte in ihre Kniekehlen, aber sie traute sich nicht, sich zu bewegen. Auf seinen Befehl hin hob sie das Gesäß von der Fläche und spürte beim Absenken die kalte, glitschige Gummiunterlage, die sich aber langsam durch ihren Körper erwärmte. Routiniert zog er sich Gummihandschuhe über, wieder spürte sie Kühle. Diesmal von dem Desinfektionsmittel, mit dem er jeden Winkel ihres Geschlechts einrieb.

Sekunden später hatte Amir mit einer schnellen und sicheren Bewegung einen Katheter in ihre Blase eingeführt und den Ballon an der Spitze gefüllt. Damit war der Katheter gegen ein Herausrutschen aus der Blase gesichert; gleichzeitig dichtete der Ballon den Blasenausgang ab. Ein spontanes Urinieren war ihr jetzt nicht mehr möglich. Sie konnte deutlich sehen, wie ihr Urin im Strahl in den angeschlossene Plastikbeutel lief. Sorgsam säuberte er sie von den Resten des Desinfektionsmittels, drückte ihr den Tragegriff des Urinbeutels in die Hand und schickte sie ins Gästezimmer. Im Ankleidespiegel konnte Désiré den Schlauch, der aus ihr heraus führte, zwischen den Beinen baumeln sehen. Während sie wartete, konnte sie den Blick nicht von diesem Anblick abwenden. Allein die Vorstellung, keine Kontrolle mehr über ihre eigene Urinausscheidung zu besitzen, erregte sie auf eigentümliche Weise. Selten hatte sie, ohne dabei gleichzeitig Schmerzen oder Unannehmlichkeiten zu erleiden, ihre Unterwerfung so klar und deutlich vor Augen gesehen. Unabhängig von ihrem eigenen Willen floß der Urin aus ihr heraus, aber wenn Amir es jetzt wünschen sollte, konnte er genau so gut ihre Ausscheidung verhindern. Schon mehr als einmal hatte er auf diese Weise die Kontrolle über ihre Körperfunktion übernommen; jedesmal fühlte sie dabei diese erregende Machtlosigkeit.

Sie gehorchte augenblicklich dem Befehl, sich ans Fußende des Klappbettes zu setzen und hinzulegen; dann ans Fußende zu rutschen, bis nur noch ihr Oberkörper auflag. Er hob ihre Füße an und legte sie mit den Hacken auf einen kleinen Hocker mit Kunstpelzbezug. Désirés Unterkörper schwebte nun von den Hacken bis zur Taille frei in der Luft. Sorgfältig umwickelte Amir straff ihre zusammengelegten Beine mit Binden, wobei er während des Anlegens dieses seltsamen Verbandes die Knöchel und Knie mit Watte sorgsam polsterte, um sie vor Druckstellen zu schützen. Als er begutachtend ein Stück zurücktrat, konnte auch Désiré das Ergebnis im Ankleidespiegel bewundern. Der Verband reichte von den Füßen bis zur Taille, nicht einmal mehr die Zehenspitzen waren unverhüllt. Lediglich an einer Stelle entsprang dem Verband der Schlauch des Urinbeutels. Er hob sie an und drehte ihren Körper, so daß jetzt ihr Kopf auf dem Hocker lag und somit der Rumpf von der Taille bis zu den Schultern frei schwebte. Mit der linken Hand mußte sie an den rechten Ellenbogen fassen, mit der rechten in die linke Ellenbeuge. Die aneinandergelegten Unterarme hob sie auf seinen Befehl an. Er umwickelte ihre Unterarme ebenfalls mit einer festen Binde, bis auf beiden Seiten nur noch die Oberarme über der Binde sichtbar waren. Ihre Unterarme sanken auch ohne seinen Befehl von allein auf den Bauch, unverzüglich setzte er seine Arbeit fort.

Stück für Stück umwickelte er Désiré jetzt vollständig von der Taille bis zu den Schultern, die ebenfalls durch Quertouren bedeckt wurden. Sachte hob er sie im Gesamten auf das Klappbett zurück und ging. Sie nutzte die einzige Bewegung, zu der sie im Moment noch fähig war, und drehte den Kopf zur Seite. Im Spiegel sah ihr vertrautes Gesicht einen fremden, verhüllten Körper, der nicht zu ihr gehören schien. Immer wieder wanderte ihr Blick zu dem fremdartigen Anblick im Spiegel. Die feste Umhüllung war eine Einschränkung, da sie sich ab dem Hals abwärts fast nicht mehr bewegen konnte, aber gleichzeitig fühlte sie sich sicher und geborgen umfaßt. Mit nahezu der gleichen Faszination starrte sie auf den Schlauch, der aus dem Verband austrat und in einem Beutel an der Bettkante endete. Wenn sie genau hinsah, konnte sie sehen, wie der Urin in langsamen Tropfen aus ihr floß und sich im Beutel sammelte. Belustigt fielen ihr Witzzeichnungen ein, in denen Patienten ebenfalls von Kopf bis Fuß verbunden im Bett liegen und ihnen irgendein Mißgeschick widerfährt. Sie schloß die Augen und schmunzelte still in sich hinein. Trotz ihrer Lage verspürte sie eine gewisse Heiterkeit.

Seine leichte Berührung an ihrer Wange ließ sie augenblicklich aufschrecken. Nach einem intensiven Kuß hob er sie an, legte sie auf den Boden neben das Bett und ließ die Liegefläche nach oben aufklappen. Mit einer Bohrmaschine durchbohrte er den Bettkasten an der Kopfseite, säuberte den Bettkasten von den Bohrspänen und legte ihn mit weichen Decken aus. Das Erste, was sie sah, als er sich ihr zuwandte, war die Rolle breiten Klebebandes in seiner Hand. Sekunden später war ihr Mund damit versiegelt. Mit weit aufgerissenen Augen folgte sie seinen weiteren Handgriffen. Amir brachte scheinbar aus dem Nichts eine Halskrause zum Vorschein, wie sie zur Ruhigstellung bei Halsverrenkungen verwendet wird. Als er damit fertig war, konnte sie nun nicht einmal mehr den Kopf bewegen. Ihre Panik und das Entsetzen steigerten sich, als sie sah, was er jetzt in der Hand hielt.

Mit ruhiger Stimme erklärte er ihr, wie er weiter vorgehen würde. Er demonstrierte ihr die Konstruktion der Maske, die er gut sichtbar vor sie hielt. Die Maske aus starrem, weißem Kunststoff würde ihr gesamtes Gesicht bedecken. Innen war sie vollkommen mit weichem Schaumstoff ausgekleidet, sie würde somit nirgends drücken. Die einzigen Öffnungen in der Maske waren die Nasenlöcher, aber durch sie waren zwei Plastikschläuche geschoben. Die Enden, die an der Innenseite der Maske aus den Löchern baumelten, waren je mit einem durchbohrten Schaumstoffpfropf umschlossen. Dieser Pfropf würde jeweils in ein Nasenloch gestopft, um den Schlauch darin zu fixieren. Sie würde also durch die Schläuche Luft holen müssen. Das andere Ende der Schläuche würde dann durch die Löcher im Bettkasten nach außen geführt, um sie mit Luft zu versorgen, wenn die Liegefläche wieder auf den Bettkasten geklappt würde. Nach einem langen, intensiven Kuß auf ihre mit Klebeband versiegelten Lippen begann er. Désiré schloß vor Entsetzen die Augen, als er die Schläuche in ihre Nasenlöcher schob und die Maske mit einem breiten Gummiband um ihren Kopf befestigte.

Erst nach seiner wiederholten Aufforderung konnte sie mit einem Brummen bestätigen, daß sie ausreichend Luft bekäme. Nachdem er den Sitz der Gesichtsmaske korrigiert hatte, spürte sie, wie auch ihr Kopf mit Binden umhüllt wurde. Sie hörte das Klicken eines Fotoapparates; sehr viel später konnte sie diese seltsame Mumie auf den Fotos sehen. Im Gegensatz zu den Bildern, die sie sonst von Mumien kannte, traten bei dieser Schläuche in Höhe des Gesichtes und des Unterleibes aus. Sie fühlte, wie sie empor gehoben und sanft auf die Decken im Bettkasten abgelegt wurde. Das kratzende Geräusch rechts und links neben ihrem Kopf stammte daher, daß er die Atemschläuche durch die Bohrlöcher nach außen führte. Das Knarren der Schanierfedern und ein dumpfes Poltern sagten ihr, daß jetzt die Liegefläche auf den Bettkasten darunter geklappt wurde; sie spürte den leichten Druck der Unterseite der Liegefläche an Brust und Bauch über sich bei jedem Atemzug. Wie der Deckel eines Sarkophags über einer Mumie, hatte sich die Liegefläche über den Bettkasten und seine wehrlos umhüllte Gefangene geschlossen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die panische Verkrampfung ihres Körpers lockerte. Nach einer weiteren Ewigkeit genoß sie das Gefühl, sich ganz entspannt in die Umhüllung der Binden geben zu können.. Sie meinte, aus Flüssigkeit zu bestehen, die allein durch die Binden in Form gehalten wurde. In diesem Moment breitete sich eine wohlige Wärme und ein tiefes Gefühl von Zuneigung, gepaart mit Stolz, in ihr aus. Heute Nacht würde er auf dem Klappbett im Gästezimmer schlafen. Mehrfach war sie in dieser Nacht wach gewesen. Da sie aber jedes Gefühl für Zeit verloren hatte, konnte sie nicht sagen, wann und wie lange sie wach dagelegen war. Eine bleierne Müdigkeit ließ sie auch nie ganz wach werden. Erst das Knarren neben ihrem Kopf, mit dem sich der Bettkasten öffnete, ließ sie bis zur Wachheit aufschrecken. Gedämpft durch die Binden über ihren Ohren hörte sie, wie er ihr einen guten Morgen wünschte und sich heuchlerisch nach ihrem Befinden erkundigte. Amir wußte zu genau, daß sie keine Antwort geben konnte. Der Kontrast in ihrem Körperempfinden war riesig, nachdem er die Binden von ihren Schultern bis zur Taille entfernt hatte.

Wohlig streckte sie ihre befreiten Arme und bewegte sie, um die Steifheit zu vertreiben. Bevor er das Zimmer verließ, um das Frühstück zu bereiten, küßte er ihre nackte Schulter und trug ihr auf, sich alleine weiter zu befreien. Vergeblich tasteten anfangs ihre Hände nach einer Möglichkeit, die Binden um ihren Kopf zu entfernen. Da sich die Binden ab der Taille bis zu den Füßen problemlos entfernen ließen, begann sie damit also zuerst. Genüßlich bewegte sie ihre Beine in der wiedergewonnenen Freiheit. Erneut machte sie sich auf die Suche nach dem Bindenende um ihren Kopf. Erst nach längerem Tasten fand sie es; sorgfältig unter den Rand des Verbandes am Hals geschlagen. Im Spiegel kontrollierte sie das Entfernen des Klebebandes über ihrem Mund. Da sie sich unsicher war, wie sie den Katheter entfernen sollte, ging sie nackend wie sie war, zu ihm ins Eßzimmer, warf sich vor ihm nieder und bat um die Entfernung des Urinkatheters. Zu ihrer Überraschung schlug er die Bitte aus. Statt dessen befahl er Désiré, ihm ins Bad zu folgen. Dort trennte er den Katheter vom Beutel und verschloß den Urinschlauch mit einem sterilen Stöpsel. Er befahl ihr, zu duschen und in einer halben Stunde angemessen gekleidet bei Tisch zu erscheinen.

Nach dem Duschen stand sie unschlüssig vor dem Kleiderschrank. Überraschenderweise war er abgeschlossen und der Schlüssel fehlte. Sie schaute sich suchend im Zimmer um. Auf dem Hocker neben dem Ankleidespiegel lag ein Stoß Kleidung, der offensichtlich ihr zugedacht war. Schon der Anblick der Farben entrang ihr einen dumpfen Seufzer. Amir wußte schließlich ganz genau, welche widerstrebenden Gefühle sie Gummikleidung gegenüber hegte. Nach dieser Nacht als Mumie wurde ihr also eine weitere harte Prüfung für ihre Bereitschaft zu Gehorsam und Unterwerfung auferlegt. Mit einiger Mühe gelang es ihr, die oberschenkellangen Latexstrümpfe faltenfrei anzuziehen. Die Beine leuchteten im reinsten sonnenblumengelb, die bereitgestellten Pumps kontrastierten im knalligen Rot dazu. In demselben Rot strahlte der knappe Minirock, der gerade die Kante der Strümpfe erreichte. Jeder Schritt, jede Bewegung ließ ein Stück nackte Haut sichtbar werden. In der Mitte baumelte deutlich sichtbar der blaßgelbe Katheter zwischen ihren Beinen. Die hautenge, hochgeschlossene Bluse bereitete ihr ebenfalls Schwierigkeiten beim Anziehen, nicht zuletzt dadurch, weil die langen Ärmel nahtlos in Fingerhandschuhe übergingen. Nur mit Mühe konnte sie den Kopf durch die Halsöffnung zwängen, obwohl im Nacken ein kleiner Reißverschluß das Anziehen erleichtern sollte.

Es war auch nicht einfach, den Reißverschluß zu schließen, da ihre Latexfinger dabei immer wieder abglitten. Die Bluse nahm das Gelb der Strümpfe wieder auf; jedoch waren Manschetten und Halsabschluß im Rot des Rocks gehalten. Die am unteren Rand der Bluse angearbeiteten Strapshalter fielen ihr erst jetzt auf. Also zog sie den Minirock wieder abwärts, um die Strümpfe an der Bluse zu befestigen. Als sie den Mini wieder hochzog und einen prüfenden Blick in den Spiegel warf, konnte sie mit dem Begriff "straffer Sitz" etwas anfangen. Sie hatte wohl zuviel Zeit gebraucht, mit verärgerter Ungeduld saß er bereits am Frühstückstisch. Hastig murmelte sie eine Entschuldigung und wollte sich setzten. Aber ein Befehl ließ sie vor ihm niederknien. Prüfend glitt seine Hand über ihren umhüllten Körper. Wie nebenbei begann er mit ihren Brustwarzen zu spielen, die sich unter der Latexhaut erkennbar vorwölbten.

Mit geschlossenen Augen gab sie sich dem Gefühl hin, erst das metallische Klicken und der leichte Druck um ihre Handgelenke, ließen Désiré bemerken, daß er ihre Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt hatte; das gleiche Klicken und Druckgefühl um ihre Fußgelenke stammten von der Fußfessel. Er half ihr beim Aufstehen und ließ sie zu ihrem Stuhl gehen, was wegen der etwa vierzig Zentimeter langen Kette zwischen den Fußschellen. keine große Schwierigkeit verursachte. Beim Platznehmen schob er wie ein Kavalier den Stuhl unter ihr in die richtige Sitzposition bei Tisch. Weniger kavalierhaft erschien ihr, daß er nach der Fußkette griff, sie nach hinten zog und mit einem Vorhängeschloß an den Handschellen befestigte. Die Beine wurden dadurch aneinandergelegt unter der Sitzfläche nach hinten gezogen, die Arme, außen über die Rückenlehne geführt, genauso straff nach unten. Die Rückenlehne, zwischen Oberkörper und Arme geklemmt, sorgte für einen starre, aufrechte Sitzposition, was durch den Ledergürtel, den er um ihre Taille und die Rückenlehne schlang, noch unterstrichen wurde. Sie saß unverrückbar fest.

Was dann folgte, hatte noch weniger von einem Kavalier. Ohne auf ihr Würgen und ihren tränenden Augen zu achten, hatte er durch ihr rechtes Nasenloch eine Schlauchsonde bis in ihren Magen gelegt und fest mit Heftpflaster an der Nase verklebt. Drohend lag die Rolle Heftpflaster direkt vor ihr; Désiré hielt lieber selbst den Mund. Minuten später steckte auch ihr Kopf in einer passgenauen, gelben Latexhülle. Ihre Haare traten am höchsten Punkt des Scheitels als Pferdeschwanz aus, die Augen blinzelten aus rotumrandeten Löchern, den Magenschlauch hatte er durch eines der offenen Nasenlöcher nach außen geführt und vor dem Mund ermöglichte eine perforierte rote Platte lediglich das Atmen. Selbst, wenn sie die Hände frei gehabt hätte, wäre es ihr nicht möglich gewesen, diesen Kopfschmuck zu entfernen. Ein breites, steifes Halsband, gesichert mit einem Schloß, umfaßte fest ihren Hals, nachdem Amir den Reißverschluß der Bluse kurz geöffnet hatte, um die Gummihaube unter den Kragen zu ordnen.

Ihr Frühstück bestand aus einer Flasche mit Flüssignahrung, die er an den Magenschlauch angeschlossen hatte und deren Inhalt langsam tröpfelnd in sie hineinfloß. Ihre Lage besserte sich auch nach diesem seltsamen Mahl nicht entscheidend. Es war zwar eine Erleichterung, nicht mehr so straff gefesselt auf dem Stuhl verbringen zu müssen, aber befreit konnte man ihren Zustand auch nicht nennen. Ihre jetzt vorne zusammengeschlossenen Hände hingen mit einer Kette an einem Ring am Halsband. Diese Kette erlaubte es ihren Händen bis maximal an den Bauchnabel zu langen; ihr Unterleib blieb somit außer Reichweite. Die Verbindungskette der Fußschellen schleifte jetzt leise klirrend bei jedem Schritt über den Boden. Allein dieses Geräusch reichte aus, sie darin zu erinnern, mit relativ kleinen Schritten zu gehen, um nicht zu stolpern. Aber diese Bewegungseinschränkungen hielten ihn nicht davon ab, sie mit haushaltlichen Tätigkeiten zu beauftragen. Da sie ja wasserdicht gekleidet sei, wie er ironisch vermerkte, bestand ihre Arbeit hauptsächlich in Putztätigkeiten. So konnte man sie kniend die Fußböden mühevoll aufwischen sehen, das Geschirr abwaschend am Spülbecken oder die Kacheln des Bades putzend.

Diese Arbeiten wären schon ohne ihre Arbeitskleidung schweißtreibend genug gewesen, so aber bildete sich wahrer See zwischen ihrer ersten und zweiten Haut. Peinlich genau kontrollierte Amir das Ergebnis ihrer Bemühungen. Jeden noch so kleinen Fehler in der Ausführung ahndete er unverzüglich mit einer Gerte. Die er auch unerbittlich benutzt, um sie anzutreiben, wenn sie seiner Meinung nach zu langsam arbeitete. Gelegentlich erlaubte Amir ihr einige Pausen, die sie schwer schnaufend, nicht wirklich als Erholung bezeichnen konnte. Beinahe auf den Zehenspitzen stehend; die hoch über den Kopf erhobenen Hände an einen Ring in der Wand gekettet, war sie weder fähig sich niederzulassen, noch einen Schritt von der Wand wegzubewegen. An die Wand gelehnt stand sie unbeweglich, bis er sie erneut arbeiten ließ. Die einzige Wohltat dieser Pause war, daß er mit einer großen Spritze etwas Flüssigkeit über ihren Schlauch in den Magen laufen ließ. Am frühen Nachmittag war sie dann so erschöpft, wie fast noch nie in ihrem Leben vorher. Ihre zitternden Beine drohten einzuknicken, als sie vor ihm stand. Bevor Désiré in sich zusammen sank, hatte er sie bereits aufgefangen und trug sie fürsorglich ins Bett. Nachdem er sie entkleidet hatte, schien explosionsartig die aufgestaute Wärme aus ihrem Körper zu entweichen, und mit dem Gefühl der Befreiung, sank sie sofort in Schlaf.

Schlaftrunken folgte sie ihm ins Bad, als er sie etwa eine Stunde später geweckt hatte. Nachdem er ihren Katheter an einen Urinbeutel angeschlossen hatte, spürte sie die Erleichterung, als sich ihre Blase endlich entleeren durfte, trotzdem mußte sie auf die Kloschüssel niedersitzen. Wieder klickten die Handschellen und ihre Hände hingen gestreckt an einem Handtuchhalter direkt über ihrem Kopf. Die Flasche mit klarer Flüssigkeit neben ihr war damit außer Reichweite. Konzentriert arbeitend schloß er die Flasche an den noch immer liegenden Magenschlauch an, und ließ die Flüssigkeit einlaufen. Der erste Liter zeigte noch wenig Effekt, aber mit jeder zusätzlichen Flasche verstärkte sich das Rumoren in ihrem Darm, bis er sich in einem nicht mehr endenwollenden Schwall entlud. Serien von Entladungen folgten, bis es irgendwann keinen Unterschied mehr in der Farbe der ein- und auslaufenden Flüssigkeiten gab. Erst jetzt schien er zufrieden, stoppte den Zulauf und befreite ihre Hände. Der knappe Befehl lautete, sich vollständig zu entleeren, das Klo zu reinigen und anschließend selber zu duschen. Danach sollte sie sich bei ihm melden. Fast wäre sie auf den Klo erneut eingeschlafen, mit müden Bewegungen reinigte sie das Klo und lehnte sich beim Duschen ermattet an die Wand.

Das Brennen ihres wunden Afters mischte sich mit dem Brennen der Striemen auf ihrem Gesäß zu einer Einheit. Trotz allem machte sich eher ein Gefühl der Zufriedenheit und Entspannung in ihr breit. Alles Denken und Unruhe hatten geendet, sie spürte nur noch ihren Körper und das Wasser auf der Haut. Um ein Haar wäre sie beim Verlassen des Bades über den Urinbeutel gefallen, sie bückte sich also und trug in einer Hand wie eine seltsame Handtasche mit sich. Eher gleichgültig folgte sie ihm ins Gästezimmer, obwohl sie innerlich bereits ahnte, was sie dort erwartete. Fast war ihr der Anblick schon vertraut, als sie auf dem Klappbett liegend ihren vollständig eingewickelten Körper im Spiegel betrachtete. Aber diesmal machte sich eine gewisse Erregung in ihr bemerkbar, erst als er wieder das Zimmer betrat, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Seltsamerweise blieb die Erregung unterschwellig bestehen. Wieder sicherte eine Halskrause, daß ihr Kopf unbeweglich blieb. Sie versank in seinem langen und intensiven Kuß, bevor er in seinem Werk weiterfuhr. Eindringlich erklärte er ihr die notwendigen Veränderungen, die er an der Maske vorgenommen hatte; sie hörte gleichgültig zu, als ob es um eine andere Person ginge. Sie staunte innerlich über die Bereitwilligkeit, mit der sie den Mund öffnete. Zwischen ihren Zähne klemmte das Mundstück eines Schnorchels, mit Heftpflaster um ihre Mundpartie fest verklebt. Auf seine Aufforderung hin mühte sie sich vergeblich, das Mundstück irgendwie auszustoßen; es saß unverrückbar fest. Routiniert erneuerte er die Fixierung des Magenschlauches an ihrer Nase und fädelte den Magenschlauch durch das eine Nasenloch der Maske nach außen. Beim Absenken der Maske auf ihr Gesicht zirkelte er vorsichtig den Schnorchel durch das vorbereitete Loch im Mundbereich. Nach dem Anlegen des Haltegummis überprüfte er den einwandfreien Sitz und die Funktionsfähigkeit der Schläuche.

Sie habe sich vielleicht über die drastische Entleerungsmethode und den Magenschlauch gewundert, aber dies sei zu einem bestimmten Zweck erfolgt, teilte er ihr kühl mit. Sein Wunsch sei es, sie diesmal länger in dem Bettkasten liegen zu lassen. Der Aufwand sei eigentlich viel zu groß für nur eine Nacht, daher habe er den Entschluß gefaßt, zwei Nächte im Gästezimmer zu schlafen. Nach einer Schrecksekunde durchfuhr es sie wie ein elektrischer Schlag. Zur Beruhigung des dumpfen Gemurmels und der heftigen Atemgeräusche hinter der Maske küßte er sanft ihr Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen. "Du wirst doch einsehen, daß es sich noch weniger lohnt, die beiden nächtlichen Aufenthalte im Bettkasten tagsüber zu unterbrechen, oder?" wisperte er ihr ins Ohr. Augenblicklich verstummte sie entsetzt und hatte auch nicht mehr die Kraft zum Protest, als er ankündigte, ihre Ohren mit Ohropax zu verschließen. Durch die zusätzliche, dicke Lage Schaumstoff über den Ohren unter den Binden, die ihren Kopf fest umhüllten, drangen keine Geräusche von außen mehr zu ihr. Das stete Pochen des Blutes und ein leichtes Rauschen waren das Einzige, was sie noch hörte. Erst der leichte Druck an Bauch und Brust zeigten ihr an, daß der Deckel ihres Sarkophagverließes jetzt geschlossen war.

Wieder erstaunte sie, wie leicht das Grauen von anderen Gefühlen verdrängt werden konnte. Ein wirrer Strudel unterschiedlicher Empfinden spielte sich in ihr ab. Bilder und eigentümliche Gedankenfetzen tauchten aus dem Nichts auf und verschwanden wieder. Gleichzeitig schienen sich alle Körperempfindungen ins mehrfache zu verstärken, um sich nach schier endloser Zeit in einem alles verschlingenden Orgasmus zu entladen. Eine Weile trieb sie danach in einem Zustand von friedevollem Nichts, bis Alles von neuem begann. Die Zeit hatte ihre Bedeutung verloren, sie durchlebte ein Wechselbad von Schlafen, friedevollem Schweben und orgastischen Körpergefühlen.

Fast gestört registrierte sie, wie sie aus dem Bettkasten gehoben wurde und die Binden um ihren Oberkörper entfernt wurden. Während er noch ihre Beine entwickelte, tastete sie nach ihm. Als er sich aufgerichtet hatte, stürzte sie in seine Arme. Désiré erschauerte unter seinen Berührungen, sie preßte sich an ihn und hatte das Gefühl, mit ihm zu verschmelzen. Wie eine Stichflamme schoß in ihr das Verlangen hoch. Ihr Atem ging schneller, sie begann leicht zu schwitzen; mit fahrigen Bewegungen zerrte sie an seiner Kleidung und preßte ihren Unterleib an ihn. Amir verstand. Er ließ sie vorsichtig nach hinten sinken und entfernte den Katheter. Das Herausziehen des Katheters löste einen Orgasmus bei ihr aus. Als sein Glied in sie eindrang, folgte der Nächste. Weitere folgten und waren bald nicht mehr voneinander abzugrenzen. Mit seltsamer Scheu hielt sie die Augen geschlossen, nachdem Binden und Maske von ihrem Kopf entfernt waren. Auch die Entfernung von Ohrstöpsel, Schnorchel und Magenschlauch erlebte sie eher wie die Entfernung eines Schutzes, als eine Befreiung. Mit immer noch geschlossenen Augen schmiegte sie sich an ihn, er nahm sie in die Arme und eine Weile lagen sie so da. Sanfte Küsse brachten sie in die Gegenwart zurück, sie schlug die Augen auf und beiden verloren sich im Blick des anderen. Wieder kuschelte sie sich an ihn. Die friedliche Stimmung wurde urplötzlich durch Désirés lautes Magenknurren unterbrochen. Beide mußten lauthals lachen.

Eigentlich stand Désiré nicht mal unbequem. Wenn man davon absah, daß ihre etwas gespreizten Beine an den Füßen mit Stricken an im Boden verankerten Ringen vertäut waren. Ihre Arme standen deshalb genau horizontal seitwärts vom Körper ab, weil von ihren Handgelenken Stricke sie dorthin zu Pfeilern zogen. Rechts und links weit außerhalb ihrer Reichweite. Sie ließ die Arme relativ entspannt in den Fesseln hängen und versuchte so, die Muskeln einigermaßen zu entlasten. Bis auf eine enganliegende Gummibadekappe war sie vollständig nackt. Durch ein Loch oben in der Mitte der Kappe, hatte er ihre langen Haare gezogen und zusammengebunden. Das Band führte straff senkrecht nach oben zu einen Haken in der Decke und hielt ihren Körper in einer absolut aufrechten Position. Selbst an ein Sinkenlassen des Kopfes war im Moment nicht zu denken. Sie hätte sich in dem großen Wandspiegel direkt gegenüber sehen können, wenn ihre Augen nicht mit Klebeband verschlossen gewesen wären. Da ihren Mund das gleiche Schicksal ereilt hatte, war sie nicht in der Lage, außer einem Grunzen und Brummen weitere Kommentare abzugeben, als Amir begann, mit einen weichen Pinsel auf ihrem Oberkörper eine dicke Schicht Vaseline aufzutragen. Scheinbar verklebte er den Rand der Badekappe an ihrer Haut, bevor auch ihr Kopf das Ziel des Pinsels wurde. Sie hörte in ihrer Nähe plätscherndes Wasser und wieder trug er etwas auf ihrem Körper auf. Auch als das Aufgetragene steif und starr zu werden begann, war ihr nicht genau klar, um was es dabei handeln mochte.

Erst hinterher, nachdem er sie erlöste, sah sie den angefertigten Gipsabdruck in einer Ecke des Werkstattschuppens. Von da an vergrub er sich tagelang in seiner Werkstatt, ohne daß sie erfuhr, was er eigentlich dort werkelte. Mehrfach fragte Désiré neugierig nach, erhielt aber immer nur eine ausweichende Antwort. Dann eines Abends war es soweit gewesen. Désiré hatte wiederholt nachgebohrt, und nun stimmte sie vehement seiner scheinheiligen Frage zu, ob sie es wirklich wissen wolle. Sie stand in exakt der selben Lage wie damals im Schuppen, was ihrer Neugier einen deutlichen Dämpfer versetzte. In einiger Entfernung vor ihr lag, mit einem Laken verhüllt, das Objekt ihrer Neugier. Sie protestierte, wollte mit dem Kopf schütteln, als er die Röllchen mit Ohropax in ihre Gehörgänge schob und festdrückte. Das Ziepen an ihren an der Decke festgebunden Haaren belehrte sie eines Besseren; sie hielt also besser still. Er griff über ihren Kopf, ihr Blick versuchte seinen Bewegungen zu folgen. Anscheinend hatte er, bevor er ihre Haare festband, das Seil durch ein Stück Trikotschlauch gezogen. Diesen zog er jetzt nach unten, bis der untere Rand am Halsansatz anlag. Mit einer raschen Bewegung drehte er den Trikotschlauch an der Wurzel des Zopfes ein paarmal um die eigene Achse und zog das lose Stück nun ebenfalls nach unten. Ihr Kopf war jetzt wie von einem blickdichten Strumpf fest umschlossen; sie konnte grade nur noch hell und dunkel durch das Gewebe unterscheiden.

Fast blind, taub und stumm stand sie da. Eine Weile geschah gar nichts, was wie immer rasch und zuverlässig Panik in ihr erzeugte. Sie erschrak noch mehr, als etwas Hartes ihre Rückseite von der Taille bis zum Kopf berührte. Verstört zerrte sie an allen Fesseln, bis sie seine beruhigende Hand auf ihrem Arm spürte. Langsam entspannte Désiré sich wieder. Aber erneut flackerte die Panik auf, als nun auch von vorne dieses Gefühl zu spüren war; sie erstarrte. Irgend etwas Festes umschloß sie von der Taille aufwärts bis zum Scheitel wie eine zweite, allerdings starre Haut. Für einen winzigen Moment stand sie weiter bewegungslos da, nachdem er alle Fesseln entfernt hatte. Zögerlich näherten sich ihre Hände der Taille und ergriffen etwas, das sie wie ein fester Panzer umgab. Langsam tasteten sich ihre Hände um die Taille herum und suchend aufwärts. Überall, mit Ausnahme ihrer freiliegenden Brüste, ertasteten ihre forschenden Hände nichts anderes als eine glatte, feste Umhüllung. Würgende Beklemmung stieg in ihr auf, je höher ihre Hände wanderten. Selbst Hals und Kopf verschwanden vollständig unter dem Panzer. Nur oben, an der Spitze des Scheitels, konnte sie ihren Zopf ertasten, der sich scheinbar durch ein enges Loch aus der Tiefe ihres Gefängnisses nach außen zwängte.

Wieder und wieder versuchten ihre Hände zu begreifen, was mit ihr geschehen war. Immer fassungsloser begann Désiré, an dem Ding zu zerren und zu fingern; sie wollte in innerster Ablehnung den Kopf schütteln, aber der Panzer hielt ihn unverrückbar in seiner festen Position. Als Folge dieser hilflosen Bewegung geriet ihr gesamter Oberkörper ins Pendeln, was dazu führte, daß sie das Gleichgewicht und die Orientierung verlor. Hilflos ruderte sie mit den Armen, um die Balance wieder zu erlangen; Amir fing sie sicher auf. Seine Berührung ihrer Arme traf sie wie ein Blitz, wohlige Schauer durchrannen sie unkontrolliert, als er leicht über ihre Oberarme strich und schließlich ihre Fingerspitzen küßte. Willig und innerlich etwas beruhigt ließ sie es geschehen, daß Ledermanschetten ihre Handgelenke umschlossen. Amir drehte sie leicht um ihre Achse und führte ihre Hände im Rücken nach oben, bis sie etwa in der Höhe der Schulterblätter lagen. Als er Désirés Arme losließ, war sie nicht mehr in der Lage, ihre Hände aus dieser Position wegzubewegen, er mußte sie irgendwie dort befestigt haben. Er packte einen Oberarm und zog sie daran mit sich, sie folgte dem Zug notgedrungen mit tastenden Schritten.

Kaum, daß ihre Füße ebenfalls mit Ledermanschetten eng aneinander gefesselt waren, geschah für eine endlose Ewigkeit lang nichts mehr. Sie verlagerte zur Entlastung ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und versuchte dabei

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