Die Tür [Teil 6]
Als Désiré nach tiefem, traumlosen Schlaf aufwachte, brauchte sie eine Weile, um sich zu orientieren und die Gedanken zu sammeln. Sie blickte sich um. Amir war nicht da und die Truhe schwieg verschlossen in ihrer Ecke vor sich hin. Nichts deutete auf das Erlebnis der letzten Nacht hin. War alles nur ein Traum gewesen? Aber ihr Muskelkater und die Geräusche aus der Küche, die ein Frühstück ankündigten, ließen in ihr die absolute Gewißheit aufsteigen, doch nicht geträumt zu haben. Als sie sich schamhaft zum Frühstück mit ihm an den Tisch setzte, bekam sie einen knallroten Kopf, als sie die rohe Karotte auf ihrem Teller liegen sah. Verlegen senkte sie den Kopf. Im Verlauf des Frühstücks erfuhr sie, daß ein glücklicher Verlauf der Aufnahmesession ihn dazu gebracht hatte, früher als geplant nach Hause zu fahren. Er schob eine Kassette in den Recorder und fuhr die Aufnahme ab. Mit geschlossenen Augen hörte er konzentriert zu. Désiré betrachte mehr ihn als das Stück. Eigentlich bekam sie fast keinen Ton davon mit. Amir öffnete sie Augen und interpretierte Désirés schwelgerischen Blick falsch. Wieder wurde sie puterrot und korrigierte den entstandenen Eindruck. Verschämt starrte sie auf den Teller vor sich. Die Karotte dort führte dazu, daß sie augenblicklich die Augen schloß. Als er ihr sagte, wieviel Spaß es ihm gemacht hatte, sie bei seiner Heimkehr als Ponygirl vorzufinden, konnte sie ihm wieder strahlend in die Augen sehen. Dann könnte er ja seinen Freund darum bitten, ihnen die Sachen gelegentlich zu leihen, schlug sie zögerlich vor und starrte dabei auf ihren Teller. Sein Schweigen verunsicherte Désiré, sie schluckte ein paar Mal, bevor sie den Blick hob. Freundlich lächelnd hielt er ihr den Originalschlüssel für die Truhe entgegen. Sie griff danach, umschloß den Schlüssel fest mit der Faust und versank in Amirs Augen.
Beim Betrachten eines Kataloges für Sportbekleidung stach Amir plötzlich ein Catsuit ins Auge und löste bei ihm eine Phantasie aus. Umgehend machte er sich an die Realisation. Als Erstes bestellte er diesen Catsuit in Désirés Größe. Es war ein schwarzer Stretchtanzug, wie er für Gymnastik verwendet wird, enganliegend reichte er von den Knöcheln bis zum Hals. Désiré war zuerst überrascht, als er ihr den Catsuit präsentierte, aber als er seinen Plan unterbreitete, war sie noch mehr verblüfft. Zuerst mußte sie sich komplett entkleiden und dann den Catsuit überstreifen. Mit Schneiderkreide markierte Amir ihren Schritt; sie zog den Anzug auf seinen Wunsch wieder aus. Den markierten Bereich umrahmte er mit einer etwa fingerbreiten Linie von Straßkleber, der nach dem Trocknen unsichtbar wurde. Sorgfältig schnitt er innen entlang der Linie den Stoff weg. Wegen des Klebers konnte er eine glatte Kante entstehen lassen, die auch nicht ausfranste. Somit war der Catsuit jetzt im Schritt offen, eine kurze Anprobe zeigte den tadellosen Sitz der Öffnung. Er ließ sie knöchellange, schwarze Söckchen anziehen und reichte ihr ein Paar enganliegende, kurze Handschuhe der gleichen Farbe, die sie ebenfalls anzog. An ihren Fuß- und Handgelenken befestigte er schwarze Ledermanschetten, die Ansatzstellen der Handschuhe und Söckchen waren so unsichtbar geworden. Sorgfältig kämmte er ihre langen Haare, bevor er Désiré einen strengen Zopf flocht, den er innen in den Halsausschnitt steckte. Über ihren Kopf streifte er eine schwarze Sturmhaube aus Seide, wie sie Motorradfahrer unter den Helmen tragen. Die einzigen Öffnungen in der Haube waren Schlitze für die Augen; in diese Sehschlitze hatte er von Innen als eine Art Schleier kleine Stückchen geklebt, die er aus einem Nylonstrumpf geschnitten hatte. Um den Hals legte er ihr ein breites Lederhalsband, von dem eine längere Kette baumelte.
Er befahl Désiré, sich im Spiegel zu betrachten. Trotz des Schleiers vor ihren Augen konnte sie sich einigermaßen gut sehen. Von Kopf bis Fuß vollständig in schwarz verhüllt, wirkte sie wie ein Schatten, nur ihr Schritt setzte sich deutlich ab und fiel in seiner Entblößung um so mehr auf. Das Weiß der Haut leuchtet unerreichbar für Désiré, deren Handfesseln Amir an den Ring im Halsband kettete. Langsam gab sie Amirs Druck nach und ging vor dem Spiegel in die Knie. Amir griff nach der Kette, die am Nackenverschluß des Halsbandes hing, und spannte sie langsam in Richtung ihrer Füße. Als ein gewisser Zug aufgebaut war, klinkte Amir die Kette in die D-Ringe der Fußfesseln. Das freie Ende der Kette schlang er um den im Boden verschraubten Fuß der Garderobe und ließ ein Vorhängeschloß einschnappen. Befriedigt trat er ein paar Schritte zurück. Er hockte sich direkt neben Désiré. Ihr Spiegelbild war immer noch für sie sichtbar, zusätzlich sah sie Amir, der sich an ihr Spiegelbild wandte: "Bleib schön brav hier, hörst du!" Die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören. Du kannst die Zeit, bis ich wieder zurück bin, ja für ein paar Übungen in Sachen Demut nutzen." Amir war gegangen und Désiré betrachtete ihr Spiegelbild, wirklich er hatte recht. Sie kniete mit vor der Brust erhobenen Händen fast wie eine Sünderin, die um Vergebung bittet. Mit der Zeit schmerzten die Knie, unruhig rutschte sie ein wenig vorwärts, soweit es ihr möglich war, um die Knie zu entlasten. Der nächste Versuch ließ Désiré fast stürzen. Schlagartig bremste die Kette an den Füßen die Bewegung und zog gleichzeitig am Halsband. Mit der Zeit wurde ihre Lage immer unerträglicher; zu den Schmerzen stellte sich ein Taubheitsheitsgefühl in den Füßen ein.
Gerade als Désiré den Entschluß faßte, sich seitwärts fallen zu lassen, kehrte Amir zurück. Er erkannte sofort die Lage und befreite Désirés Füße von der Kette. Ihre neue Lage fand Désiré zwar nicht unbequem, aber nicht weniger erniedrigend. Sie saß jetzt flach auf dem Boden, den Rücken an die Wand unter der Garderobe gelehnt, die Beine leicht angewinkelt und zur Entspannung weit gespreizt. Trotz der Scham wurde ihr Blick immer wieder zwanghaft in den Spiegel gelenkt. Grinsend stand Amir vor ihr und nickte ihr zu. Für Sekundenbruchteile war Désiré ganz klar. Genau das war es, was er ihr demonstrieren wollte. Durch die Verhüllung des Körpers auf der einen und der dadurch noch kontrastreicheren Enthüllung auf der anderen Seite drehte er den sonstigen Zustand um. In dem Buch "die Geschichte der O" war sie über das Wort lüstern gestolpert. Sie hatte mit ihm über die Bedeutung dieses Wort geredet, aber irgendwie keine befriedigende Antwort erhalten. Eine heiße Welle erfaßte sie und durchströmte ihren ganzen Körper, gut daß sie so verhüllt war, denn sonst hätte Amir bemerken können, daß sie stark errötete. An der Veränderung ihrer Körperhaltung erkannte Amir auch so, was vor sich ging. Seine Grinsen verwandelte sich in ein Lächeln. Zuvorkommend half er ihr beim Aufstehen. Erleichtert ließ sie die befreiten Arme baumeln und stand locker vor Amir, der sich in ihrem Rücken nestelnd zu schaffen machte. Désiré spürte, wie er die Handfesseln in die Ringe eines Lederriemens klinkte und diesen um ihre Taille nach vorne zog. Es war ein ganz normaler Gürtel, wie sie im Spiegel bemerkte, die einzige Besonderheit war, daß er umlaufend mit angearbeiteten Ringen gespickt war. Zuerst hatte sie geglaubt, Amir hätte sich geirrt, als er ihre Hände an den Gürtel geklinkt hatte. Ihre rechte Hand lag, quer über den Rücken gezogen, fast an der linken Taille und umgekehrt. Aber inzwischen kannte sie Amir gut genug, um zu wissen, daß er sich keinen Irrtum erlaubt hatte.
Aufstöhnend warf sich Désiré den Händen entgegen, die ihren Busen massierten. Sie mußte es innerlich zugeben; durch die Fesselung wurde ihre Brust mehr als verführerisch vorgewölbt; er hatte sie im Spiegel deutlich darauf hingewiesen. Als Amirs eine Hand sich vom Busen löste und ihren Weg zwischen ihre Beine fand, gab es kein Halten mehr für Désiré. Zielsicher trieb er sie zum Höhepunkt. Langsam sackte vor ihm in die Knie. Sie atmete ihren eigenen Duft an der Hand, die er ihr entgegenstreckte. Diesmal spürte sie keine inneren Widerstände, die dargebotene Hand ehrerbietig zu küssen und sich zu bedanken. Wieder ging er, aber wenigstens ließ er sie in einer bequemeren Lage zurück, dachte Désiré erleichtert bei sich. Bei seiner Rückkehr löste er die Kette von der Garderobe und zog Désiré hinter sich her ins Bad. Noch immer war es für sie nicht selbstverständlich, in seiner Gegenwart auf die Toilette zu gehen; und es berührte sie jedesmal seltsam, wenn er sie hinterher säuberte. Wartend ließ er sie neben sich stehen, bis er mit dem Händewaschen fertig war.
Unaufgefordert folgte sie ihm ins Wohnzimmer, wo er sie warten ließ. Würde sie so jemals in einem Zimmer stehen können, ohne daß nicht sofort das Bild in ihr auftauchte, wie sie das erste Mal vor ihm gestanden hatte? Ein Echo der Gefühle von damals stieg gleichzeitig in ihr auf und ließ sie leicht schauern. Désiré schrak zusammen, als Amir das Zimmer betrat. Ihr Schreck galt dem Gegenstand, den er in der Hand hielt. Neugierig stöberte sie in der Zeit ihrer ersten regelmäßigen Treffen mit seiner Zustimmung in einer Kiste mit Utensilien, die sich im Lauf der Zeit bei ihm angesammelt hatten. Mit einigem Unbehagen hörte sie damals seinen Erklärungen zu. An einen breiten Taillengürtel war im Rückenteil ein Riemen angenietet, der bei angelegtem Gürtel durch den Schritt wieder nach vorne führte, und mittels einem Vorhängeschloß gegen unbefugtes Entfernen gesichert werden konnte. Das Besondere war, daß die Möglichkeit bestand, an der Innenseite des Schrittriemen Kunstglieder anzubringen. Die Tatsache, zwangsweise ein unverrückbar angebrachtes Kunstglied in ihr Geschlecht gebohrt tragen zu müssen, erregte Désiré. Was sich aber gleich wieder legte, als Amir sie auf die zweite Möglichkeit hinwies. Die Vorstellung, ein drohend aufgerichtetes Kunstglied gleichzeitig oder statt dessen im Anus versenkt zu ertragen, ließ sie dagegen verkrampfen. Auf ihre ängstliche Frage, ob er das auch von ihr verlangen würde, zuckte er bloß mit den Achseln. Désiré bohrte aufgeregt nach: "Ich könnte das nicht ertragen!" behauptete sie vehement. "Da hätte ich ja immer das Gefühl, ich müßte aufs Klo. Das turned mich überhaupt nicht an. Und wenn ich dann wirklich muß...?" Désiré schüttelte sich angewidert.
Amirs damalige Antwort ließ ihr das Herz in die Hose rutschen. "Nun, darüber brauchst du dir überhaupt keine Gedanken machen. Bevor ich dir sowas reinstecke, kriegst du natürlich einen Einlauf, damit genau das nicht passiert. Und ansonsten: kommt Zeit, kommt Rat!" Désiré mußte an diesen Moment denken, als sie Amir das Zimmer betreten sah. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück und stieß mit den gefesselten Armen an die Kommode hinter ihr. Amir kam zielstrebig auf sie zu. Er lockerte den Gürtel um Désirés Taille und schob ihn etwas nach oben, um Platz für den anderen Gürtel zu schaffen. Sorgsam bestrich er beide Kunstglieder mit Gleitgel und positionierte sie auf die jeweilige Körperöffnung. Seine Untätigkeit steigerte die Spannung in Désiré ins Unermeßliche. Sie wagte kaum zu atmen und war vollkommen erstarrt. Die Zeit verwandelte sich in zu dick angerührten Tapetenkleister. Minimal erhöhte er den Druck. Unwillkürlich stellte Désiré sich auf die Zehenspitzen, wie angeklebt folgten die Kunstglieder der Bewegung. Die Spannung in den Wadenmuskeln und der vorderen Partie des Oberschenkels begann unerträglich zu werden; Désiré schwankte leicht. Mit einem Ruck katapultierte sie sich ein Stück höher auf die Zehenspitzen, um der erneuten Drucksteigerung auf ihre Körperöffnungen auszuweichen. Mit den gefesselten Händen stützte sie sich, so es ging, an der Kante der Kommode hinter ihr ab. Verbissen kämpfte sie eine Weile, dann kapitulierte sie und ließ sich sinken. Fast ohne Widerstand versenkten sich die Kunstglieder in der aufstöhnenden Désiré. Mit einem kräftigen Schubs half Amir nach, bis beide Dildos bis zum Anschlag in ihr steckten. Reflexartig beugte sie sich nach vorne, so daß er problemlos den Schrittriemen am Gürtel befestigen konnte. Blitzschnell fädelte er ein Vorhängeschloß durch die Verbindung und schloß den Gürtel ab. Er hob den linken Arm und schüttelte die Armbanduhr von der Hemdmanschette frei. Auf seiner Stirn erschien eine kritische Falte. "Hm. Zwei Stunden, dann zehn Minuten Pinkelpause. Dann wieder zwei Stunden. Und so fort bis zum Schlafengehen!" verkündete er im sachlichen Tonfall.
Désiré hatte das Gefühl, jemand hätte ihr von hinten in die Kniekehlen getreten. Es war später Vormittag. Klirrend landeten die Handschellen auf der Kommode. Im Moment ihrer Befreiung stürzte sie vor ihm auf die Knie, umklammert ihn und flehte stumm um Gnade. Allein die Bewegung des Niederfallens machte die Dildos in ihr deutlich spürbar. Sie biß sich auf die Lippen, um nicht zu stöhnen. Amir beugte sich vor und streichelte sie sacht. Wie geschmiert glitt die Lederhaube über die Seidenumhüllung von Désirés Kopf. Für einen Moment ließ der Druck des Halsbandes nach. Amir strich die Lederhaube glatt, dann legte sich das Band wieder um ihren Hals. Überlaut tönte das Einrastgeräusch des Vorhängeschlosses in ihrem Nacken. Désiré schluckte schwer. Die Nasenlöcher waren die einzigen Öffnungen in der Lederhaube, und damit die Einzigen im Bereich von Désirés Kopf. Amir löste sich von ihr. Ihre Hände tasteten sich zum Boden, um ihr Sicherheit zu geben. Er rief nach ihr. Suchend krabbelte sie über den Fußboden in Richtung seiner Stimme. Mit sanfter Stimme bat er sie, die Arme so auf den Rücken zusammen zulegen, daß die Unterarme aufeinander lagen. In sorgfältigen Touren band er sie in dieser Stellung mit Tape zusammen. "Ich werde jetzt die Kette vorne an deinem Halsband anbringen", informierte er sie über die weiteren Schritt. "Die Kette befestige ich an meinem Gürtel. Wenn ich mich irgendwo länger aufhalte, werde ich dich dort anketten. So wirst du wie ein Schatten immer in meiner Nähe sein!"
Wohin er den Rest des Tages in dem Haus auch ging, Désiré folgte ihm, durch die Kette an ihrem Halsband gezwungen, überall hin. Wo er sich länger aufhielt, kettete er sie neben sich an, so daß auch sie verweilte, sie war zu seinem Schatten geworden. Vollkommen überraschend kam die erste Pause. Mit Bangen erwartete Désiré das Verstreichen der zehn Minuten. Viel zu schnell waren sie vorbei. Die zweite Pause nahm sie eher teilnahmslos hin. Je länger ihr Zustand andauerte desto mehr stellte sie das Denken ein. Alles Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf das Empfinden im Unterleib. Sie schien nur noch aus dieser kleinen Zone zu bestehen. Jede Veränderung, und sei sie noch so winzig, bekam eine Bedeutung, so daß sich schon nach der dritten Pause ihr Bangen umkehrte. Sie fürchtete bereits die kommende Pause. Nach dem letzten Durchgang an diesem Tag zog Amir sie mit sich. An der Kühle unter ihren Sohlen konnte sie erkennen, daß er sie Bad gebracht hatte. Nach dem Entfernen des Halsbandes und der übrigen Fesseln zog er zentimeterweise ihren Anzug aus. Désiré vibrierte leicht unter den streichelnden Bewegungen seiner Finger, wenn er über die freigelegten Hautpartien strich. Mit einem Ruck dehnte sich ihr Bauch und das Atmen wurde leichter, als er den Gürtel öffnete. Polternd fiel der Schrittriemen zu Boden. Désiré war versucht, ihn mit der Kraft ihrer Muskel zu halten, aber es gelang ihr nicht. Das Wasser plätscherte in der Badewanne. Sie lächelte innerlich. Amir und sein Ordnungstrieb.
Aber sie hatte sich getäuscht. Er war nicht daran gegangen, den Schrittriemen zu säubern, sondern sie. Überall fuhr der Waschlappen über ihren Körper, unterbrochen von den kurzen Pausen, in denen Amir ihn neu benetzte. Es kribbelte am ganzen Körper, während sich eine Gänsehaut aufbaute. Amir ließ die Feuchtigkeit von allein auf ihrem Körper trocknen. Erst als sie am Tisch saß, nahm er ihr die Hauben ab, Désiré blinzelte ins Licht. Amir hatte alles fürs Abendessen gerichtet. Verlegen zupfte sie am Tischtuch. Es gelang ihr bis jetzt nicht, unbefangen während des Essens in seiner Gegenwart nackend am Tisch zu sitzen. Aber das erzwungene Fasten den Tag über machte sich bemerkbar. Gierig stürzte sie sich auf die Mahlzeit. Vor allem aufs Trinken. Sie war innerlich vollkommen ausgedörrt. Amir grinste schelmisch. Und er ließ sich eine Weile bitten, bis er ihr erklärte, warum. "Ich hab mir grad vorgestellt, daß dies eine sehr gute Methode wäre, die Fastenregeln im Ramadan einzuhalten!" Lachend fing er das Brötchen auf, das in seine Richtung geschleudert wurde. Sie streckte die Zunge raus: "Aber an eines hast du nicht gedacht!" triumphierte sie. Amir runzelte fragend die Stirn. "Nämlich... man darf tagsüber auch nichts in die Körperöffnungen einführen! Hast du jedenfalls so gesagt!" Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. "Ertappt! Aber dann drehen wir es einfach um!" Er legte eine Kunstpause ein, um die Spannung zu steigern. "Du wirst es morgen erleben!" Désiré hatte an diesem Abend Schwierigkeiten, einzuschlafen. Eine dumpfe Ahnung, wie seine Drohung funktionieren würde, hatte sie bereits. Und allein bei der Vorstellung, noch einen Tag ein Schattendasein zu führen, gruselte es ihr leicht.
Ihr unruhiger Schlaf wurde jäh rüde unterbrochen. Schlaftrunken fuhr sie hoch. Draußen war es noch stockdunkel. Amir hatte ihr die Bettdecke weggezogen, und kaum, daß sie die Augen mühevoll geöffnet hatte, aus dem Bett gezerrt. Noch ein paar Augenblicke später saß sie ihm in dem Catsuit gekleidet am Frühstückstisch gegenüber. Hastig schlang sie die karge Mahlzeit hinunter, schüttete soviel Tee hinunter, wie sie konnte und folgte ihm dann zitternd. Die Riemenpeitsche an seinem Gürtel war Argument genug, zu tun, was er verlangte. Aber irgendwo auch ein kleines Fünkchen Neugier. Doch was folgte, war eher unspektakulär. Jedenfalls anfangs. Unter seinen kritischen Augen legte sie die Fesseln um Hände und Füße selber an, dann kniete sie gehorsam direkt vor ihm nieder. Amir zeigte auf den Gründerzeitsessel gegenüber. Dort hörte Désiré seinen Vortrag. Die Hände an die Armlehne gefesselt, die Füße an die Sesselbeine. Ein Gürtel um Taille und Sessellehne, einen weiteren unter der Achselhöhle. "So du Naseweis! Es gibt da noch mehr zu beachten. Im Ramadan soll auch nicht fluchen. Strenge Muslime vermeiden sogar, ihren Speichel zu schlucken." Er schwenkte den bestgehaßten Knebel vor ihr. Eigentlich ein Hohlrohr, das die Kiefer weit auseinandersperrte. Ja es stimmte. So würde sie nicht sprechen können und der Speichel nach außen abfließen. Eine Zentnerlast fiel von ihr ab, als er verkündete: "Da jetzt aber nicht Ramadan ist, und wir nur üben, lassen wir das, o.k.?" Désiré nickte eifrig. "Man soll sich aber auch vor allen üblen Dingen, auch Worten, schützen. Das machen wir!" Was er damit meinte war klar, nachdem er die Stöpsel in ihre Gehörgänge gestopft hatte. Nur noch dumpf und ganz leise verstand sie, was er weiter sagte. Der Zeittakt bliebe der Gleiche. Statt des Schrittriemens ginge es jetzt aber um Fesselungen. "Zum Kalorien sparen, ha, ha!"
Amirs Humor war nicht immer ihr Fall. Und weil es so praktisch sei, könne sie gleich die ersten zwei Stunden hier bleiben. Dann kam die Sturmhaube. Zusätzlich zur Höreinschränkung, kam jetzt die leichte Behinderung durch die Schleier vor den Augenöffnungen. Trotzdem konnte sie die Schaumstoffteile in seinen Händen erkennen. Die klebte er einfach über ihren Ohren mit Paketband fest, indem er eine zirkuläre Tour über Scheitel und Kinn um ihren Kopf wickelte. Weitere Touren hielten den Unterkiefer fest zu. Eine Mehrfachtour über den Mund um ihren Kopf herum sicherten das Ganze zusätzlich. Um eine Reaktion von Désiré zu erhalten, mußte er ganz in der Nähe ihrer Ohren brüllen. Noch lauter mußte er werden, nachdem die Lederhaube ihren Kopf fest umschloß. Das Klicken des Vorhängeschlosses an ihrem Halsband konnte Désiré diesmal nicht hören.
Der Tag schlich quälend langsam dahin. Die kurzen Pausen verbrachte sie unter der strengen Aufsicht Amirs. Jeder noch so zaghafte Versuch, sich selbst zu berühren, wurde umgehend mit einem Gertenhieb auf die Finger geahndet. In der übrigen Zeit unterbanden die Fesselungen wirkungsvoll jeglichen Versuch. Irgendwann im Verlauf des Tages, Désiré hatte inzwischen vollkommen die zeitliche Orientierung verloren, erschrak sie heftig. Für einen kurzen Moment wünschte sie den Schrittriemen mit den beiden Kunstglieder herbei. Je mehr sie gegen den Gedanken ankämpfte, desto heftiger wurde das Verlangen. Wild gestikulierend versuchte sie in der Pause Amir darüber zu informieren. Amir grinste zufrieden, er verstand. Sein Grinsen wurde noch breiter. Désiré war verzweifelt in sich zusammengesackt. In der späten Nachmittagssonne blinkte der metallene Keuschheitsgürtel im Sonnenlicht, als Désiré neben ihm auf der Veranda ans das Rankengitter gefesselt stand. Ihre Qual vergrößerte sich. Einen Gürtel der Art zu tragen, aber ohne den Inhalt. Ihre Gedanken kreisten nur noch um die Dildos. Mit zappeliger Unruhe reagierte sie auf die Entfernung des Keuschheitsgürtels in der Pause. Sie explodierte fast. Ohne jede Vorwarnung oder Anzeichen schlug ein Analdildo wie ein Torpedo in sie ein. Ächzend beugte sie sich vor und fiel vorn über. Amir fing sie auf und ließ sie vorsichtig auf eine Tischplatte gleiten. Mühsam angelte er nach dem Keuschheitsgürtel und legte ihn Désiré wieder an. Etwas gequält lächelnd saß sie bei Tisch. Ein langer Rock verbarg den Gürtel, allein das Sitzen darin war unbequem. Obendrein übertrug sich jede Bewegung auf den Analstöpsel und erinnerte an seine Existenz. Mindestens genau so merklich wirkte sich die fehlende Füllung in der vorderen Körperöffnung auf Désiré aus.
Amir hatte mit einiger Gewalt die Handschuhe unter den Fesselmanschetten herausgezogen, es sah vordergründig so aus, als trüge Desire jetzt einen Body und eine schwarze, blickdichte Strumpfhose. Sie hätte sich so aber nicht von alleine auf die Straße getraut. Wer läuft schon in der Öffentlichkeit mit ledernen Fesseln um Gelenke und Hals umher? Die dazu noch mit kleinen Vorhängeschlössern verschlossen sind. Aber diese Sorge brauchte sie im Moment nicht weiterverfolgen. Denn ihre Füße waren an den Stuhlbeinen befestigt, ihre Hände an einer simplen Vorrichtung, die Amir vor einiger Zeit montiert hatte. An ihrem Platz hatte er einfach zwei Ringschrauben in Schulterbreite von unten in die dicke Tischplatte geschraubt. Zwei kurze Ketten führten von da zu den Handfesseln und erlaubten Desire gerade noch, auf dem Teller zu operieren. Zum Essen mußte sie sich jedoch immer etwas vorbeugen. Ansonsten sorgten die Ketten dafür, daß ihre Hände sittsam auf der Tischplatte lagen, erklärte Amir damals grinsend die Konstruktion. Im Stillen hatte Désiré gehofft, und gleichzeitig auch nicht, daß Amir den Gürtel, oder wenigstens den Dildo nach dem Essen entfernen würde. Das Einzige, was er entfernte, waren die Fesseln. Dann kam die Überraschung. Er wollte, daß sie ihn noch zu einem Konzert einer Band begleitete. "Ich kenne einige der Jungs schon seit ewigen Zeiten, da muß ich einfach vorbeischauen!" Désiré ging wohl oder übel mit. Natürlich kriegten sie einen Backstagepaß. Und ein gutes Konzert. Verhalten wippte Désiré mit, um nicht zuviel Aufruhr in ihrem Unterleib entstehen zu lassen.
Bei dem üblichen Küßchengeben auf der Backstageparty achtete sie krampfhaft darauf, ihre Gegenüber nur mit dem Oberkörper zu berühren. Es wäre ihr absolut peinlich gewesen, wenn jemand ihr Geheimnis ertastet hätte. Jetzt brauchte nur noch Amir den Mund zu halten, dann wäre sie gerettet. Besorgt belauerte sie ihn. Manchmal neigte er einfach dazu, die Dinge gnadenlos bloßzustellen. Sein Lieblingsmärchen als Kind sei >des Kaisers neue Kleider!!!!!!!!!!!!!!!dem Anderen!!!!!!!da kommt die Maso-Desi!!!!!Sterbt, bevor ihr sterbt!!!!!!