Story: Die Tür [Teil 3]

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von (gelöschter User) am 14.4.2005, 07:48:09 in Extrem & Bizarr

Die Tür [Teil 3]

Als er sie freundlich zum Frühstück weckte, spürte sie ein gefährliches Kitzeln in sich. Langsam vortastend begann sie ihn zu reizen und zu provozieren. Amir schien mit Teflon beschichtet zu sein. Alles Versuche glitten scheinbar an ihm ab. Nach dem Frühstück ließ er sie auf dem Sofa Platz nehmen. Wie ein unartiges Kind begann Désiré zu maulen. Amir rückte einen Schemel direkt vor sie und setzte sich genau vor ihr hin. "Bist du fit?" fragte er eindringlich. Die patzige Antwort hätte sie wirklich besser gelassen, sagte sie nach der Ohrfeige auch zu sich selbst, er hatte Recht. "O.k., dann beginnen wir. Du glaubst vielleicht, es sei einfach, was jetzt geschieht. Aber du wirst sehen." Er befahl ihr knapp, die Füße auf die Sitzfläche neben die Hände zu stellen. Er beugte sich vor und schloß jeweils die Handfessel an die Fußfessel der gleichen Seite. Dann lehnte er sich zurück und kündigte an, daß er die Verbindung nach seinem Gutdünken wieder lösen werde. Solange könne sie tun, was ihr beliebe. Ungläubig starrte Désiré ihn an. Sollte das ein Scherz sein? Er ging. Désiré lümmelte sich auf das Sofa. Erst nach einer Weile dämmerte ihr die Perfidität ihrer Fesselung. Er hatte wieder Recht. Pochend kam ihr zu Bewußtsein, wie offen und hilflos sie in dieser Lage wirklich war. Sie konnte zwar gebückt mühsam gehen und halbwegs bequem sitzen. Beim Sitzen wurde der Blick auf ihr Geschlecht gnadenlos freigegeben, wie sie an der Spiegelung in der Fensterscheibe unzweifelhaft erkennen konnte. Beim Gehen war sie gezwungen, ihr Gesäß einladend nach oben zu strecken.

Seine entsprechenden Äußerungen ließen sie immer gereizter werden. Unberechenbar tauchte er gelegentlich unvermittelt auf. Schon bald zierten einige knallrote Striemen ihr Gesäß. Oder er beugte sie einfach auf den Rücken um. Sie lag wie ein hilflos strampelnder Käfer auf dem Rücken und hatte seinen Attacken mit einem Kunstglied nichts entgegen zu setzen. In der Zwischenzeit wurde die Art der Fesselung immer unerträglicher. Bald wußte Désiré nicht mehr, wie sie liegen, sitzen oder stehen sollte. Sie wurde immer unruhiger und gereizter. Die gelegentlichen Orgasmen, zu denen er sie mit dem Kunstglied trieb, oder als er sie stehend von hinten nahm, erleichterten ihr Los nur jeweils für eine Weile. Der Zustand zwischen Unbequemlichkeit der Zwangsfesselung und Frust durch die ständige Erregung, in der sie seit geraumer Zeit trotzdem unablässig trieb, zermürbten sie langsam und unmerklich.

Kurz nach dem Kaffee war es fast soweit. Amir hatte es sich für eine halbe Stunde auf einen Liegestuhl im Halbschatten bequem gemacht. Neben ihm, aber in der prallen Sonne kauerte Désiré auf den Knien neben ihm. Bevor sie sich niederlassen mußte, hatte er ein Kunstglied in ihr Geschlecht geschoben und ihr verboten, sich auf ihre Hacken zu setzen. Ihr Gewicht drückte ihren Unterleib unbarmherzig zwischen die weit gespreizten Beine. Die Spannung in den Knien wurde von Minute zu Minute unerträglicher, gleichzeitig bewegte jede Lagekorrektur das Kunstglied in erregender Weise in ihr. Langsam begannen die ersten Tränen zu laufen, gleichzeitig stöhnte Désiré bei ihren Versuchen, ihre Lage zu erleichtern. Die Erregung gewann die Oberhand, mit einem leichten Schrei sank Désiré vorüber in sich zusammen.

Kreischend versuchte sie dem kalten Wasserstrahl des Gartenschlauches zu entfliehen, den Amir unvermutet auf sie gerichtet hatte. Die Kälte erfrischte sie angenehm, nachdem die Schrecksekunde erst einmal vorüber war. Die warme Sonne ließ das Wasser fast augenblicklich auf ihrer Haut trocknen. Désiré Stimmung besserte sich kurzfristig wieder, sie hatte durch die Erfrischung wieder Kraft schöpfen können. Amir registrierte jedoch aufmerksam ihr weiteres Verhalten. Zum Abendessen war sie vollends trotzig und widerspenstig. Sie nörgelte und jammerte unablässig, und versuchte Amir zu provozieren. Sein Hilfsangebot beim Essen lehnte sie widerborstig ab. Seine scheinbare Ruhe war einer inneren Angespanntheit gewichen. Er reagierte knapp und barsch. Als sie vom Tisch aufstehen und gehen wollte, war der Moment gekommen, den er erwartete. Désiré geriet ins Stolpern und ließ sich auf ihr Gesäß plumpsen. Der anschließende Weinkrampf, der sie schüttelte, wurde durch den Vorfall nur ausgelöst. Amir ging langsam zu ihr, kauerte sich neben sie auf den Boden, nahm sie in den Arm und streichelte sie tröstend. Désiré begann hysterisch zu schreien und zu jammern, sie zerrte an den Fesseln und versuchte ihn von sich zu stoßen. Amir behielt sein Verhalten unverändert bei. Ihr Wutausbruch schlug in schluchzenden Flehen um Freilassung um. Seine einzige Reaktion bestand jedoch darin, sie weiter im Arm zu halten. Sachte wiegte er sie im Arm. Ungläubig starrte Désiré ihn an; er machte überhaupt keine Anstalten, die Fesseln zu lösen. Sein Blick war gleichzeitig liebevoll und doch unerbittlich.

Im Bruchteil einer Sekunde erkannte Désiré ihre Situation in aller Deutlichkeit. Dieses Erkennen löste alle Anspannung und sie begann ein seltsames Gefühl von Trost und Liebe zu spüren, das von Amir auszuströmen schien. Das Gefühl überwältigte sie, sie wurde augenblicklich ruhig. Ein körperloser Frieden erfaßte sie und tief seufzend vergrub sie ihr tränennasses Gesicht in seiner Schulter. Wie ein warmer Kokon umfing er sie mit den Armen, küßte ihren Haaransatz und schwieg weiterhin. Désiré hatte das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben und verlöre sich in der Unendlichkeit. Amir spürte ihre Ruhe und ließ ihr noch ein wenig Zeit, bevor er sich von ihr löste. Er kniete neben ihr, faßte sie unter die Kniekehlen und hob sie an. Während er sie ins Schlafzimmer trug, schmiegte Désiré sich an ihm, so fest sie konnte. Sachte ließ er sie in die Mitte des Bettes gleiten. Désiré lag auf dem Rücken und sah zwischen ihren gespreizten Beinen hindurch, wie er sich langsam entkleidete. Als er in sie eindrang, riß sie Mund und Augen riesengroß auf. Ein ungläubiger Blick traf seinen Blick. Désiré stammelte unverständliche Wortfetzen, als er mühelos in sie glitt. Ihr Kopf pendelte unkontrolliert, als Amir sich langsam bewegte. Mit einem ächzenden Laut verkrampfte sich ihr Körper, bevor sie genau so plötzlich erschlaffte. Amir legte ihre Unterschenkel auf seine Schultern und fuhr fort. Ihr Schreien, daß er nicht aufhören möge, wurde immer unkontrollierter und ging schließlich in gurgelnden Geräuschen unter. Wieder und wieder trieb er sie zum Höhepunkt, bis er sich schließlich selbst entlud. Leise stöhnend sank er auf ihr zusammen. Mit einer Hand mühsam angelnd löste er die Verbindung zwischen ihren Füßen und Händen, bevor er sich aus ihr zurückzog. Schlaff fielen ihre Gliedmassen aufs Laken. Widerstandslos, wie eine Gliederpuppe, ließ sie sich von ihm auf die Seite drehen und ihre Hände auf dem Rücken zusammenschließen. Amir zog die Bettdecke über sie beide, nahm Désiré in den Arm; sie kuschelte sich eng an ihn, bevor sie augenblicklich einschlief.

Früh am Morgen erwachte sie. Amir betrachtete sie wohl schon eine Weile. Seltsam verschämt vergrub sie wieder ihr Gesicht in ihm. Amir lachte, als sie bei jeder Bewegung stöhnte. "Muskelkater?" fragte er frech. Es gab wohl kaum eine Stelle in ihrem Körper, die nicht schmerzte. Schwungvoll drehte er Désiré auf den Bauch, löste ihre Hände voneinander und massierte langsam, aber kraftvoll ihren Rücken. Désiré stöhnte in einer Mischung aus Schmerz und Wohltat. Beim Frühstück konnte sie ihre Nacktheit bereits als selbstverständlich annehmen, aber als Amir sie damit neckte, daß er in der jetzigen Situation einen Tisch mit Glasplatte vorziehe, wurde sie ungewollt wieder knallrot. Und wunderte sich über sich selbst. Eigentlich galt sie im Allgemeinen als selbstsicher und wenig prüde. Wieder durfte sie ein wenig Zeit trödelnd für sich verbringen, bevor Amir nach ihr verlangte. Er reichte ihr weiße, undurchsichtige Strümpfe, die bis weit den Oberschenkel hinauflangten. Mühevoll fädelte Désiré die Strümpfe unter den festanliegenden Fesselmanschetten hindurch, um sie anzuziehen. Dann ließ er sie ein Paar hochhackige Pantöffelchen schlüpfen. Wenig später trat er einen Schritt zur Seite, um ihr den Blick auf den Spiegel freizugeben.

Mit einiger Mühe hatte er eine Vollmaske über Désirés Kopf gestülpt. Mit Ausnahme der Augen war nichts mehr von ihrem eigenen Gesicht zu sehen. Aus dem Spiegel starrte ihr das weißgepuderte Gesicht einer Rokokodame mit rotem Schmollmund entgegen. Das direkt dahintersitzende Schwämmchen in Désirés Mundhöhle, das sie verstummen ließ, war daher unsichtbar. Auch der Klebestreifen über ihren wirklichen Mund, der den Sitz des Schwämmchens garantierte, war nicht zu sehen. Ihre Haare waren unter einen ebenfalls weißen, lockigen Turmperücke, die Teil der Maskenhaube war, vollständig verborgen. Ungläubig ließ sie den Blick zwischen dem Spiegel und Amir wandern, der ihr freundlich zunickte. Ein kleine Augenmaske raubte ihr kurz darauf auch die Sicht. Vorsichtig führte sie Amir ein Stück durch das Haus. Tastend, einen Fuß langsam vor den anderen setzend, bemühte sie sich ihm zu folgen, unbeholfen staksend versuchte sie auf den Pantöffelchen das Gleichgewicht zu behalten. Nach einiger Zeit ließ er sie stehenbleiben. Langsam fuhren seine Finger suchend über ihren nackten Körper. An einigen Stellen hinterließen seine zart kratzenden Fingernägel ein Gänsehaut, Désiré schauderte leicht vor Lust. Zentimeter um Zentimeter schob er sie rückwärts, bis sie mit den Hacken an etwas Festes stieß und leicht taumelte. "Vorsichtig, Stufe", sagte er leise dicht neben ihrem Ohr, "steig bitte rückwärts auf den Absatz." Tastend kam sie seinem Wunsch nach. Augenblicke später waren ihre Handfesseln rechts und links vom Körper befestigt, so daß sie sich selbst nicht mehr berühren konnte. Mit sanftem Druck spreizte er ihre Beine auseinander und befestigte auch ihre Füße. Um ihre Taille spürte sie in ihren Rücken ebenfalls eine harte, glatte Fläche, in ihren Nacken drückte eine ebenso harte Kante fast um den halben Hals. Der selbe Druck bohrte sich auch knapp unterhalb des Knie in die Kniekehle.

Er schien gegangen zu sein, kein Laut war mehr zu hören. In ihren Knebel murmelnd versuchte sie nach ihm zu rufen. Suchend begann sie, soweit es ihr möglich war, ihre Umgebung abzutasten. Sie konnte beim besten Willen aber nicht genau erkennen, resigniert gab sie sich in die Situation. Aufgeregt grummelte sie in den Knebel, als sie seine näherkommenden Schritte hörte. Ein paar beruhigende Worte waren jedoch die einzige Reaktion. Irgend etwas wurde um ihren Hals geschlungen, Amir zog das Etwas hinter ihrem Nacken zusammen und schlang es mit einer Schleife zu. Die heftigen Abwehrbewegung tadelte er mit Zungenschnalzen, Désiré stand daraufhin still. Ohrenbetäubend jaulte ein paarmal ein Akkuschrauber direkt in ihrer Nähe; sie schrak zusammen. Unvermittelt legte sich eine Fortsetzung der Kante auch von vorne um ihren Hals. Er war jetzt fest, aber nicht einengend vollkommen umschlossen. Ein hartes metallisches Klicken drang an ihr Ohr, dann war es wieder still. Amir begann leise gutgelaunt vor sich hin zu pfeifen, Désiré mußte unwillkürlich unter ihrer Maske lächeln. Kitzelnd umkreiste er ihren Bauchnabel mit den Fingern, Désirés Bauchdecke bekam ein Eigenleben. Unwillkürlich zuckte sie zurück, als etwas Kaltes ihren Bauch berührte. Bei jeder Atembewegung spürte sie einen harten Widerstand um ihre gesamte Taille. Nun machte er sich an ihren Beinen zu schaffen. Der Druck unterhalb der Knie umschloß jetzt auch ihre Beine rundherum und verstärkte die Spreizung der Beine. Gleichzeitig war ihr damit jede Bewegungsfähigkeit genommen.

Ihr erschrecktes Zusammenzucken, mit dem sie auf das Zuklappen von Schranktüren in ihrer unmittelbaren Nähe reagierte, blieb eine hilflose Andeutung von Flucht. Betäubt starrte sie ungläubig in den großen Spiegel direkt gegenüber, nachdem Amir die Augenmaske entfernt hatte. Neugierig musterte er sie, nur mühsam seine Befriedigung verbergend. Désiré war entsetzt. Sie sah ein rustikales Bücherregal. Auf einem Regalbrett stand ihr Kopf, ein Spitzendeckchen verdeckte das Loch um den Hals und perfektionierte so die Illusion. Direkt unter dem Regalbrett verdeckte eine doppelte Lamellentür die Sicht auf ihren Körper. Erst unterhalb der Knie wurde der Blick auf zwei weiße Beine in hohen Pantöffelchen freigegeben. Die schwarzen Ledermanschetten um die Knöchel fixierten die Beine jeweils an den Regalinnenseiten.

Nur langsam gewann Désiré ihre Fassung wieder. Amir schwang grinsend die Türen auseinander und gab damit den Blick auf ihren restlichen Körper frei. Deutlich konnte sie im Spiegel die Hände an das Innere der Seitenwände gekettet sehen. Außerhalb der Reichweite ihrer Finger, direkt unterhalb der Knie wurde ihren Schenkel von einem weiteren waagerechten Regalbrett wie in einem Pranger umschlossen. Ein weiteres Brett um ihre Taille hielt ihren Körper an der stabilen Rückwand. Was sie viel mehr entsetzte, war die seltsame Vorrichtung, die zwischen ihren Beinen auf dem Regalbrett montiert war, das ihre Knie hielt, und genau auf ihren Unterleib zielte. Drähte führten zu einem seltsamen Gestänge, auf dessen einem Holm zwei Kunstglieder plaziert waren. Désiré schloß verzweifelt die Augen. Riß sie aber sofort wieder weit auf, als das erste davon in ihren Anus eindrang. Amir brachte es sorgfältig in Position, wischte sich das übergelaufene Gleitgel von den Fingern und schob dann das andere Kunstglied in ihre Scheide. Ein kräftiger, kurzer Ruck nach oben, bis beide an den Anschlag eindrangen und sie spürte gleichzeitig den eiskalten Holm zwischen ihren Beinen.

Wieder jaulte der Akkuschrauber. Amir schraubte das Gestänge zusätzlich mit einer Halterung an die Rückwand des Schrankes. Désiré ließ sich wieder etwas sinken, sie hatte sich beim Einführen der Kunstglieder verkrampft angehoben. Durch die Last ihres Körpergewichts saß sie förmlich aufgespießt wie auf einer Sitzstange unverrückbar fest Er drehte eine zusätzliche Halteschraube fest und trat einen Schritt rückwärts. Nur langsam erwärmte sich das Metall zwischen ihren Beinen. Das Kältegefühl wich einem stetigen Druckempfinden, hauchdünn vor der Unbequemlichkeit. Amir schloß die Regaltüren und setzte sich in einiger Entfernung in einen bequemen Sessel. Er hob die Zeitung vors Gesicht und mußte sich auf die Lippen beißen, um ein Lachen zu unterdrücken. Gelegentlich ließ er die Zeitung sinken und sah zustimmend nickend zu Désiré hin. Unterdessen übte der stetige Druck zwischen ihren Beinen seine zusätzliche Wirkung aus. Im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten rutschte Désiré zur Entlastung unkontrolliert auf der Stange hin und her. Der Effekt war überwältigend. Je nachdem, welche Bewegung sie gerade ausführte, reizte sie eines der beiden Kunstglieder in ihr.

Die Atemgeräusche im Regal nahmen bald immer heftigere Ausmaße an. Amir beobachtete Désiré aufmerksam. Langsam beugte er sich vor und griff nach dem kleinen schwarzen Kästchen vor sich auf dem Tisch. Nur eher unbewußt registrierte Désiré inzwischen seine Bewegungen. Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch schlagartig geweckt, als er eine kleine Teleskopantenne aus dem Kästchen zog. Deutlich sichtbar für Désiré schwenkte er es in der Luft. In der Mitte prangte ein dicker, roter Knopf. Und genau den drückte er. Augenblicklich erwachten unter heftigem Surren und Vibrieren die Kunstglieder zum Leben. Beide gehörten zu der Klasse der Dildos, die zusätzlich zum Üblichen auch noch eine Schlängelbewegung vollführen. Désiré bestand ab diesem Moment nur noch auch Gefühl im Unterleib. Das Rappeln und Poltern im Regal nahm beängstigende Ausnahme an, wie Amir grinsend kommentierte. Zur Sicherheit drückte er den Knopf erneut. Désiré kam es sich vor wie einer der Comicfiguren in einem Zeichentrickfilm, die mitten im Lauf merkt, daß sie bereits über einem Abgrund schwebt. Vor dem jaulenden Absturz in die Tiefe gibt es diesen Moment des ungläubigen Innehaltens. Ohne jede Vorwarnung sprangen die Motoren wieder an. Hinter der Zeitung versteckt, hatte Amir den Auslöser erneut betätigt. So ging es auf und ab. Désiré bekam langsam einen glasigen Blick. Mittendrin stand Amir auf und verschwand wortlos.

Irgendwo rauschte die Spülung der Toilette. Désiré nahm das Geräusch nur noch undeutlich durch eine Nebelwand wahr. Er kehrte zurück und nahm die Lektüre wieder auf. Die Fernsteuerung legt er weit außer Reichweite vor sich auf den Tisch. Die Kunstglieder liefen von nun an ohne Unterbrechung im Dauerbetrieb. Er brauchte nicht lange zu warten. Mit einem gurgelnden Geräusch sackte Désiré ohnmächtig etwas in sich zusammen. Amir sprang sofort auf, öffnete den Schrank und befreite Désiré zügig aus ihrer mißlichen Lage, sie sank matt in seine Arme. Sachte streifte er die Haube herunter und küßte ihre versiegelten Lippen, ohne den Klebestreifen jedoch zu entfernen. Augenblicke später fand sich eine verdatterte Désiré, die Hände hoch über Kopf erhoben, an einen querlaufenden Dachbalken gefesselt wieder. Amir stand frontal zu ihr, sein rechtes Bein fest gegen ihres gepreßt. "Und jetzt zum Vergleich der Handbetrieb!" kündigte er an. Seine Hand trieb mit ständigen Wechsel, aber ohne Unterbrechung einen Dildo in sie. Désiré bäumte sich in den Fesseln dem Kunstglied entgegen und versuchte so gut es ging, zu signalisieren, daß er um Himmels willen nicht anhalten möge. Erst als die Adern an ihren Hals prall anschwollen und die Haut tiefrot wurde, hörte er abrupt auf. Mit einem gurgelnden Geräusche sackte Désiré wieder in sich zusammen. Sie riß die Augen riesengroß auf, als Amir erneut begann; ihr Kopf pendelte in scheinbarer Verneinung unkontrolliert umher. Désirés Atem ging stoßweise und schnell. Als er urplötzlich innehielt, preßte sie die Beine unwillkürlich zusammen und beugte sich soweit vor, wie die Fesseln es erlaubten. Für wenige Augenblicke hing ihr ganzes Gewicht an den Handgelenken, bevor sie sich langsam wieder fing. Amir ließ ihr Zeit, sich zu erholen und streichelte ihren schweißnassen Körper. Désiré lehnte sich erschöpft an ihn.

Als sie sich von Amir gelöst hatte und sicher stand, zog er mit einem Ruck den Klebestreifen von ihrem Mund und hielt ihr ein Kleenex für den Schwamm hin. Fädenziehend spuckte sie ihn aus. Amir wischte sie sauber und ging. Als er aus der Küche zurückkehrte, setzte er ein Glas an ihre Lippen, Désiré trank gierig. Mit einem feuchten Tuch wischte er über ihr schweißnasses, erhitztes Gesicht. "Ich würde dich gerne auspeitschen", sagte er unvermittelt und ohne Vorwarnung. "Aber ich will dein Einverständnis. Vor allem will ich, daß du mir das Recht einräumst, es so lange zu tun, wie ich es möchte. Ganz gleich, ob du es aushältst oder nicht. Nein, sag jetzt nichts! Ich komme in 10 Minuten wieder, dann." Er wandte sich zum Gehen. "Bitte; ich..." Désiré begann zu stammeln. Amir blieb stehen und drehte sich fragend zu ihr um. "Ich würde gerne wissen, was passiert, wenn ich ..." wieder brach sie ab. Amir lachte freundlich: "Wenn du nicht einwilligst? Dass ich dich dann rausschmeiße und alles vorbei ist?" Désiré nickte stumm. "Dummerchen, das gibt es doch nur in diesen Büchern, bei den ganz harten Jungs und Mädels", sagte er im Weitergehen. "Außerdem: eyerybody get's a second chance!"

Désiré bebte vor inneren Widersprüchen, als er sie allein gelassen hatte. Warum hatte er es nicht einfach getan? Warum überließ er ihr diese Entscheidung? Langsam dämmerte ihr die Tragweite der Entscheidung. Als er zurückkehrte, ging ein Ruck durch sie. Er wartete. Désiré schluckte immer heftiger. "Ja tue es!" schleuderte sie ihm endlich entgegen. "Bitte? Also die Regeln sollten wir dabei doch einhalten, oder?" entgegnete er sachlich. Sie druckste herum. "Soll ich dir den Text vielleicht aufschreiben, zum Ablesen?" fragte er ungeduldig nach einer Weile. Désiré schüttelte mit zusammengebissenen Lippen heftig den Kopf. Unverständlich preßte sie die Worte durch die kaum geöffneten Lippen. Amir verdrehte die Augen und erhob den Blick an die Decke: "Soll ich noch mal gehen?" Désiré atmete tief durch: "Du... äh,... Sie also", ein erneuter Ruck ging durch sie. Plötzlich war alles ganz klar und einfach. "Gebieter, ich räume Ihnen das Recht ein, mit mir zu machen, was immer Sie wünschen." Sie senkte den Kopf auf die Brust, "aber bitte, knebeln Sie mich, damit ich mein Einverständnis nicht widerrufen kann." Amir nickte, griff in die Schublade einer nahen Kommode und kehrte zurück. Ein Taschentuch füllte ihre gesamte Mundhöhle aus, das Zweite zerrte in unbarmherzigen Zug in ihren Mundwinkeln; unmöglich, das Tuch in ihrer Mundhöhle auszuspucken. Im Verlauf der Züchtigung fand sie diese Knebelmethode allerdings sehr hilfreich, ihre Zähne verbissen sich im Tuch. Langsam wurde ihr schwarz vor Augen, sie begann zu schwanken. Amir reagierte sofort und pausierte. Erst als sie sich einigermaßen erholt hatte, fuhr er fort. Immer lauter wurde das erstickte Brüllen, Amir verlangsamte die Schlagfolge fast unmerklich, bis der Punkt erreicht war. Désiré stand regungslos. Er ging noch fünf Hiebe weiter, dann legte er die Peitsche beiseite und wartete.

Désiré schlug die Augen auf und atmete schwer. Ihr Blick war glasig, als ob sie aus einer Narkose aufwachte. Suchend wanderte ihr Blick ziellos im Raum, bis sie wie magisch von Amirs Blick angezogen wurde. Ihre Lippen bewegten sich, lautlose Worte formend. Amir nickte: "Es ist vorbei, du hast tapfer durchgehalten!" Er löste ihre Hände von der Kette, sie schlang sich um seinen Hals und weinte. Mit einer Hand hielt er sie, mit der anderen nestelte er in ihrem Nacken den Knebel los. Behutsam trug er sie ins Schlafzimmer und ließ sie bäuchlings auf Bett gleiten. "Nicht bewegen, Liebes, bin gleich zurück." Stumm nickte sie. Unendlich sachte glitt seine Hand mit der kühlenden Salbe über ihre geschundene Haut. Leise stöhnte Désiré ins Kissen. Den Rest des Tages erholte sie sich unter seinen fachkundigen Händen. Lächelnd und mit gleichzeitig schmerzverzerrtem Gesicht ließ sie sich zum Abendessen auf dem aufgeblasenen Luftring nieder, den er fürsorglich auf ihrem Stuhl plaziert hatte. Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu. Amir zündete eine Kerze an, setzte sich auf einen Hocker und rief Désiré zu sich. Sie mußte sich vor ihn zwischen seine Beine stellen. Feierlich entfernte er die Lederfesseln, die sie das ganze Wochenende mit Nachdruck an ihre Unterwerfung erinnerten. Ungewohnt, jetzt so befreit vor ihm zu stehen. Sie brauchte eine Weile, bis sie sich schließlich traute, ihre Handgelenke zu massieren. Ihre Kleider lagen in Griffweite über der Lehne des Sofas. Während Amir das Haus versorgte, stand Désiré verloren herum. Sinnend wanderte sie umher. Das Regal sah jetzt vollkommen harmlos und normal aus. Im ganzen Haus wies nichts mehr auf die Geschehnisse des vergangenen Wochenendes hin. Désiré wurde von einer seltsamen Wehmut gepackt.

War alles nur ein bizarrer Traum? Gedankenverloren sank sie aufs Sofa. Der sofort einsetzende Schmerz ließ ihr schlagartig klar werden, was wirklich geschehen war. Amir schloß das Haus, während Désiré unschlüssig am Auto wartete. Sicherheitshalber stand sie so, daß sie sowohl ins Auto, als auch in den Kofferraum einsteigen konnte. Amir sah aus den Augenwinkel ihre Unschlüssigkeit. Auch er konnte sich erst nicht entschließen. So ging er mit sich einen Kompromiß ein. Die Rückfahrt verbrachte Désiré auf der Rückbank des Wagens liegend. Eine Decke hielt sie warm, Handschellen ihre Hände auf dem Rücken. Désiré wachte erst auf, als Amir das Auto in der Tiefgarage parkte. Mit der Decke über den Schultern folgte sie ihm in die Wohnung. Verloren stand sie in der Wohnung, während er im Bad hantierte. Unbewußt ertappte sie sich dabei, daß sie wieder an der selben Stelle in der selben Haltung stand, wie das erste Mal. Verstohlen tastete sie nach den Handschellen, die sie immer noch trug. Damals waren sie allerdings enger gewesen, wenn sie sich richtig erinnerte. Tastend entriegelte sie den Sperrmechanismus. Leise klackend rasteten die Bügel beim Zusammenpressen stufenweise ein. Unnachgiebig kniff der Stahl jetzt wie damals. In einem Gefühl der Reminiszenz glaubte sie körperlich auch die Fußschellen um ihre Knöchel zu spüren, die er ihr beim ersten Mal angelegt hatte. Désiré schloß die Augen und begann zu träumen. Erschreckt riß sie Kopf hoch. An den Türrahmen gelehnt stand ein Mann mit verschränkten Armen und beobachtete sie wortlos. Für einen Moment wirbelten Traum und Realität durcheinander. Als Amir grinsend verkündete, er habe ihr ein Bad eingelassen, und wenn sie bleiben wolle, hätte er danach Lust auf einen Faulenzer Abend, lachte sie lauthals los. Ja, sie würde bleiben.

Gemütlich saßen sie bei romantischem Kerzenschein zum Abendessen beieinander. Nach einer Phase des Schweigens und Grübelns, die Désiré sich nicht traute zu unterbrechen, sah Amir sie versonnen lächelnd an. Désirés innere Zappelei verflüchtigte sich augenblicklich, ihre Schultern sanken entspannt, im gleichen Moment spürte sie, wo sie saß. Sie lächelte zurück. Er räkelte sich genüßlich, bevor er das Wort an sie richtete. "Ich habe eine neue Aufgabe für dich!" Fragend sah Désiré ihn an. Mit der Antwort ließ er sich wieder Zeit. "Wenn wir beide alleine sind, wirst du den Boden nicht mehr verlassen. In meiner Gegenwart wirst du knien oder hocken, egal ob ich sitze oder stehe. Statt zu gehen, wirst du auf allen Vieren kriechen. Das gilt, wenn du mir folgst, oder dich auf meine Erlaubnis hin entfernst". Überrascht sah sie über den Tisch zu ihm hinüber. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, nichts geschah. Nur der Nachklang seiner Worte und deren Konsequenz hallten in ihr nach.

Ein inneres Kribbeln durchrieselte Amir, als sie im Zeitlupentempo vom Stuhl glitt. Ohne weitere Aufforderung kroch sie mit gesenktem Kopf an seine Seite und kniete in einer demütigen Haltung neben dem Stuhl. Der Mund stand leicht geöffnet, die Hände lagen verschränkt hinter dem Rücken. Ein deutliches Pochen machte sich in Amir bemerkbar, er benötigte ein paar Augenblicke, bis er wieder klar denken konnte. Seelenruhig, ohne sie weiter zu beachten, aß er weiter. Gelegentlich bot er Désiré auf der flachen Hand einen Bissen dar; sie zögerte. "Sind wir schon soweit?" dachte sie bei sich, "sie fraß ihm aus der Hand? Fehlt nur noch, daß er sie tätschelte und lobte. Ach nein, und natürlich ein Hundehalsband zur Vervollständigung!" Sie lief rot an. Amir runzelte die Stirn. An was sie gerade denke? Désiré kniff die Lippen zusammen und schüttelte trotzig den Kopf. Sie rutschte näher, um ihr Gesicht in seine Hand zu pressen. Unendlich vorsichtig küßte sie seine Hand und begann dann, an den Finger zu knabbern. Sanft entglitten seine Finger und wanderte über ihren Körper. Leise schauerte sie bei der Berührung ihrer bloßen Schultern, er fuhr die Konturen ihrer Augenbrauen nach, glitt über die Wangen bis zum Mund, der die Finger wieder einfing. Und begann von vorne. Désiré atmete schwerer. Aus heiterem Himmel packte er sie mit eisernem Griff im Genick, ein Kitzel lief über die Wirbelsäule nach unten. "Auf meinem Schreibtisch steht ein Karton. Hol ihn bitte her!" Er ließ sie los. Sein Zuruf traf sie wie ein Peitschenhieb. Unwillkürlich war sie im Begriff aufzustehen, um diensteifrig den Befehl zu erfüllen. Er stand langsam auf und stand drohend über ihr. "Hast mich vorhin nicht verstanden?" Désiré sackte erschreckt in sich zusammen. Er zog den Gürtel aus der Hose. Sie verkrampfte sich in Erwartung der Schläge. "Du bist störrisch und ungehorsam wie ein Kamel" schimpfte er, während er neben ihr niederkniete, "also werde ich dich auch genau so behandeln!" Er bog ihr rechtes Bein nach oben, so daß der Unterschenkel fest am Oberschenkel anlag und schlang blitzschnell den Gürtel herum. "Jalla!" feuerte er sie an. "Los, jetzt! Das wird dich davon abhalten, meine Anordnung zu mißachten. Mühsam kroch Désiré los. Der Transport des Päckchens bereitete ihr Schwierigkeiten. In ihrer Verzweiflung packte sie die Schachtel mit den Zähnen an einem Zipfel des Packpapiers und schleppte sie zu Amir. "Na, daß sieht ja mehr nach einem braven Hündchen, als nach einem bösen Kamel aus!" lästerte Amir. Désiré versank vor Scham fast im Boden. Nun war es doch heraus. Aber der Vergleich mit einen Hund, der brav Stöckchen apportiert, drängte sich eben geradezu einfach auf.

Amir beugte sich vor, um den Gürtel zu lösen. Er setzte sich direkt vor ihr auf einen Stuhl. "Leg bitte deine Hände hierher!" Er zeigte auf seine Knie. Das Paket hatte er neben sich auf den Tisch gestellt und geöffnet. Um jedes ihrer Handgelenke schnallte er eine etwa fingerbreite Lederfessel; die daran befestigten Ketten verschwanden noch im unergründlichen Dunkel des Pakets. Wieder griff Amir hinein. Diesmal hielt er ein Lederhalsband, zu dem die Ketten führten, in den Händen und legte es Désiré um. Die Ketten waren lang genug, um ihren Armen Bewegungsfreiheit zu lassen, ihr Charakter war mehr symbolisch. Sie trug diese Fesseln, bis Amir sie am Morgen danach löste. Den Abend verbrachten sie eher geruhsam. Amir las, leise lief im Hintergrund Musik. Désiré kauerte stumm neben dem Sessel, auf den Amir im Schneidersitz saß. Geistesabwesend streichelte er sie, wie man auch einen Haustier krault. Irritiert war sie seinem Befehl gefolgt, und hatte sich später während seiner Anwesenheit im Bad die Zähne im Bidet geputzt. Erst nachdem er das Bad verlassen hatte, durfte sie sich auf die Toilette setzen. Aufmerksam, aber wortlos begutachtete er im Bett ihre wundgescheuerten Knie. Auch ihr Po brannte. Einige Klapse hatten sie daran erinnert, daß sie gegen die Regel verstieß, als sie das Schlafzimmer aufrecht gehend betrat und sich erst nach einigen Schritten auf die Knie begeben hatte. Seufzend dreht sie sich auf die Seite und schlief ein.

Mit einer gewissen Verblüffung wunderte sich Désiré über die Geschwindigkeit, die Amir an den Tag legen konnte. Gewöhnlich war er bedächtig und eher träge. Im Handumdrehen klickten die Schlösser der Handschellen in ihrem Rücken zu, lag die Schlaufe seines Gürtels um ihren Hals, kauerte sie kniend vor dem riesigen, antiken Schrank, an dessen einen Fuß Amir den Gürtel festgezurrt hatte und versuchte stöhnend ihr brennendes Gesäß, das noch von Schlägen nachglühte, zu erreichen. Unbedacht und freudestrahlend war sie bei der Heimkehr von der Arbeit in sein Zimmer gestürzt, um ihm von der Neueröffnung einer Boutique mit Fetischmode zu berichten. Mitten im Flug blieb sie angewurzelt stehen, als sie sein Gesicht sah und ihr siedendheiß einfiel, was da nicht stimmte. Und da Amir dazu tendierte, Strafen nicht auf die lange Bank zu schieben - man lernt am besten, wenn man einen unmittelbaren Bezug zwischen Vergehen und Strafe hat, war sein Motto - sprang er auf, schloß ihr im Handumdrehen die Hände zusammen, riß seinen Gürtel aus der Hose, bildete eine Schlaufe, die er Désiré um den Hals warf und schleifte sie am Gürtel hinter sich her zum Schrank. Ohne sich um ihr Sträuben zu kümmern, schmiß er sie zu Boden und knotete das freie Ende des Gürtel an den Fuß des Schrank. Désiré war so gezwungen, direkt vor dem Schrank am Boden zu knien, ihr Kopf polterte bei jedem Schlag mit der herbeigeholten Gerte an die Schranktür.

Jammernd und schluchzend blieb Désiré nach der Züchtigung allein zurück. Durch die angelehnte Tür lauschte er nach den Geräuschen im Nachbarzimmer. Als das Schluchzen erst in Schniefen und endlich in Stille übergegangen war, stand er auf und setzte sich neben sie, den Rücken an den Schrank gelehnt. Sanft streichelte er sie und strich die wirren Haare aus ihrem Gesicht. Langsam rappelte sie sich hoch und versuchte Haltung anzunehmen. Quälend langsam löste er den Gürtel vom Schrank. Sie rutschte hastig ein Stück vor, vergrub ihr Gesicht in seinem Schoß, bis er mit einer Hand ihre Haare raffte und daran ihren Kopf in den Nacken zog. Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuß, bevor er sie ins aufrechte Knien zwang. "Was wolltest du mir erzählen?" fragte er freundlich. Stockend, dann aber flüssiger schilderte sie ihm ihre Eindrücke, denn sie hatte sich nicht bezähmen können. Ihre Neugier trieb sie dazu, sich das neueröffnete Geschäft nicht nur von außen zu betrachten. Amir schmunzelte. Désiré errötete. Ja, es gäbe da was, von dem sie glaube, daß es ihm gefallen würde. Langsam kroch sie nach dem Lösen der Handschellen in Richtung auf ihr Zimmer, Amir schlenderte langsam hinterher. Er setzte sich auf einen Stuhl und sah ihr beim Auskleiden zu, wie immer wurde sie dabei leicht nervös. Er ließ sie nackend eine Weile vor sich knien. Dann der überraschende Befehl: sie solle sich vor ihn hinstellen, solange sie sich seinen Wünschen entsprechend präpariere. Stück für Stück reichte er ihr, was sie auf seinen Wunsch hin tragen sollte. Einen schrittoffenen, hautengen Catsuit aus glänzendem Material, der sie ansonsten von Hals bis Fuß verhüllte. Das Lederhalsband mit den Fesseln vom gestrigen Tag. Einen breiten Gürtel um die Taille, an dem hinten in der Mitte ein Ring angebracht war. Lederne Fußfesseln. Knie- und Handschoner für Inlinefahrer. Verstohlen folgte sie seinem Beispiel und versuchte, sich im Spiegel zu betrachten. Sie mußte sich schließlich umdrehen und mit dem Rücken zu ihm wieder auf die Knie. Leise klirrte eine Kette. Sie spürte, wie er die Kette an ihrer rechten Fußfessel befestigte. Klirrend zog die Kette durch den Ring am Gürtel, bevor sie straff gespannt den linken Fuß erreichte. Als er Désiré loskriechen ließ, wurde ihr die Konstruktion schlagartig klar. Niemals konnte sie beide Beine gleichzeitig strecken. Und als er sie aufforderte, sich hinzustellen, gelangte sie über die Hocke nicht hinaus. "Siehst du? Eine kleine Sicherungsmaßnahme für ungestüme Galopper." Grinsend genoß er ihr innerliches Krümmen.

Ihr Essen bekam sie an diesem Abend nicht aus der Hand, sondern von einem Teller auf dem Boden. Flehend sah sie ihn nach dem Essen an. Amir überlegte laut, was er jetzt mit ihr anstellen sollte. "Da sie schon so nahe am Boden ist, wäre es am Besten, wenn ich das ausnutze. Ja, der Gang vor der Wohnung und die Treppe hätten es nötig, mal wieder gewischt zu werden. Das wäre eine prima Aufgabe!" Désiré wand sich. In diesem Aufzug? Das würde einen schönen Auflauf geben. Amir begnügte sich schließlich mit dem Fußboden des Badezimmers. Nach einer Woche war er mit dem Ergebnis zufrieden, daher beschloß er, die Übung zu erweitern. Désiré entkleidete sich jetzt sofort nach dem Betreten der Wohnung vollständig, legte als einzige Bekleidung die Knie- und Handschoner an und bewegte sich selbstverständlich krabbelnd wie ein Kleinkind durch die Wohnung. Mit der Zeit erreichte sie ein ganz gute Geschwindigkeit, wie Amir sich äußerte. Mit einer Grimasse kommentierte Désiré diesen Ausspruch. Kein Wunder, Amir hatte mit einer Gerte nachgeholfen. Als er ihr nach etwa einem Monat erlaubte, sich wieder aufrecht durch die Wohnung zu bewegen, brauchte sie staunend eine Weile, bis die veränderte Perspektive wieder zur Gewohnheit geworden war.

Désiré fröstelte leicht, als sie schließlich vollständig nackend vor ihm stand. Den Blick gesenkt, versuchte sie ihren Zustand zu ignorieren, die Arme baumelten seitwärts, als ob sie nicht zu ihr gehörten. Sie traute sich nicht, mit ihren Händen die Blößen zu bedecken, obwohl ein innerer Impuls ihr genau dies einflüsterte. Ihre Knie wurden langsam weich, als Amir sie so vor sich dastehen ließ. Er schwieg. Die Minuten dehnten sich ins Endlose, die Zeit stand quälend still. Sie schrak zusammen, als er urplötzlich aufstand und ihr knapp befahl, ihm zu folgen. Er ging, ohne sich umzudrehen, voraus ins Badezimmer Sie folgte ihm mit nahezu schleppenden Schritten. Amir brauchte eigentlich nicht zu sagen, was sie jetzt tun sollte, sie wußte es auch so. Sie kauerte sich mit Ellenbogen und Knie auf den Badezimmervorleger nieder, ließ den Kopf sinken, bis ihre Stirn den Stoff berührte, hob das Gesäß soweit wie möglich an und schloß ergeben die Augen. Obwohl sie innerlich auf das nun Folgende vorbereitet war, zuckte sie dennoch leicht zusammen, als er mit dem eingefetteten Darmrohr ihren Anus umspielte. Eine sanfte, zärtliche Bewegung, die eigentlich nicht zu dem folgenden abrupten Vorstoß in die Tiefe paßte. Désiré schrie leise auf und machte eine flüchtige Reflexbewegung, ohne sich dabei aber von der Stelle zu rühren. Durch die Gegenbewegung trieb sich das Rohr tiefer in ihren Darm, sie spürte kurz eine Verdickung, während es unaufhaltsam weiter vorrutschte. Eine Art rhythmisch zischendes Geräusch war zu hören, gleichzeitig schien sich der Darm zu weiten. Eine leichte Unruhe stieg in ihr auf, sie versuchte instinktiv den Kopf zu wenden, um zu sehen, was dort hinter ihrem Gesichtsfeld geschah. Ein scharfes Wort von Amir ließ diesen Versuch scheitern. Mit knappen Worten schilderte er ihr, was gerade passierte.

Er habe ein Ballondarmrohr eingeführt. Beim Einführen liege der Ballon eng am Rohr an, nach der Passage des Schließmuskels werde er aufgeblasen, was verhindere, daß das Rohr spontan aus dem Darm rutschen könne. Ein leichter Zug an dem Rohr presse nun den Ballon an den Schließmuskel und dichte vollständig den Ausgang ab. Zur Demonstration ließ er nun das Wasser in sie einlaufen. Selbst als Désiré verzweifelt meinte, es nicht mehr halten können und ihre Darmbewegung in unaufhörlichen Wellen einer Entleerung zustrebte, blieb der Ausgang verschlossen. Amir klemmte seelenruhig das Rohr ab, entfernte den Einlaufbehälter und befahl Désiré aufzustehen. Zwischen den Beinen sah sie beim Aufstehen ein Stück des roten Gummirohres baumeln, die Kälte einer Metallklemme schlug an die Innenseite eines Oberschenkels. Der Druck in ihrem Bauch wurde immer unerträglicher, sie wimmerte und flehte ihn an, sie zu erlösen. Ungerührt stand er mit verschränkten Armen eine Ewigkeit wortlos vor ihr. Désiré glaubte bald, nur noch aus Stuhldrang zu bestehen. Als er das Wort an sie richtete, konnte sie sich nur mit äußerster Mühe darauf konzentrieren, ihm zuzuhören. Er erwartete von ihr, daß sie nach ihrer Erleichterung alles ordentlich geputzt hinterlasse, sich selbst wasche und dann bei ihm um weitere Befehle bitte. Schon halb im Gehen erklärte er ihr, wie sie das Ballondarmrohr wieder entfernen könne, um sich zu erleichtern. Sie dankte ihm, diesmal aus tiefstem Herzen.

Als sie ins Zimmer kam, saß Amir am Schreibtisch und arbeitete. Sie kniete neben seinem Stuhl und erklärte ihre Bereitschaft zum Gehorsam. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er den Schreibtischstuhl zu ihr drehte, um sie anzusehen. Zärtlich streichelte er ihre Wangen und ließ die Hände aus dieser Bewegung zu ihren Haaren greifen. Mit einem gekonnten Griff begann er, einen festen Zopf zu flechten. Am Zopf zog er ihren Kopf in den Nacken, beugte sich herab und küßte sie innig. Unvermittelt ließ er sie los und deutete auf ein paar Kleidungsstücke, die in einiger Entfernung auf dem Flightcase eines seiner Gitarrenverstärker lagen, und befahl ihr, sie anzuziehen. Désiré trat zögerlich darauf zu und griff nach den Sachen; etwas ratlos betrachtete sie die Auswahl. Schritt für Schritt begann sie unter seinem aufmerksamen Blick mit dem Ankleiden. Mit den roten Strümpfen aus enganliegendem Latexgummi gab es keine Probleme. Bedächtig zog sie den Rand bis zum Oberschenkel hoch. Auch die hochhackigen Pumps, die mit einem breiten, abschließbaren Lederriemen am Knöchel gehalten wurden, waren ihr vertraut. Aber das hochgeschlossene Minikleid aus samtweichem Latex kannte sie noch nicht. Kritisch hielt sie es prüfend vor sich hin, bevor sie hineinschlüpfte. In genau demselben Rot lagen noch ein Paar unterarmlange Handschuhe dort. Es war nicht so leicht, sie faltenfrei über die Ärmel des Kleides zu ziehen. Aber schließlich hatte sie es doch unter Mühen geschafft, eine glatte Oberfläche zu erreichen. Unschlüssig dreht sie den Beutel in der Hand. Ein aufmunternder Blick forderte sie auf, den Beutel zu öffnen. Zum Vorschein kam eine ebenfalls rote Haube aus Gummi. Es gab eine Öffnung oben am Scheitel, durch die der Zopf geführt werden konnte. Auch für die Augen, Nasenlöcher und den Mund waren Öffnungen vorhanden. Beim Betrachten kroch eine winzige Spur Grauen bis in ihre Kehle hoch. Gleichzeitig fragend und bettelnd erhaschte sie seinen Blick. Schon den Bruchteil einer Sekunde später senkte sie resigniert den Kopf. Er würde sich niemals erweichen lassen. Trotzdem die Haube innen eingepudert war, hatte Désiré einige Schwierigkeiten, sie auf Anhieb über den Kopf zu stülpen. Die Glastür eines Bücherschrank mußte dabei als provisorischer Spiegel herhalten. Schnaufend stand sie da, nachdem die Haube endlich faltenfrei korrekt saß. Mit einer kleinen Handbewegung ordnete sie den Kragen des Kleides über den Ansatz der Haube. Ein sehr breites Halsband aus Hartgummi hielt den Kopf starr aufrecht und fixierte gleichermaßen Kleid und Haube an ihrem Hals und überdeckte auch gleichzeitig den Ansatz. Die Gummihaube schien nun nahtlos mit dem Kleid verbunden. Erst nach einigen Fehlversuchen gelang es ihr, das tückisch vor sich hinschimmernde Vorhängeschloß in dem Verschluß am Nacken zu plazieren und zuschnappen zu lassen.

Der Ton der Türklingel drang ohne Vorwarnung bis tief in ihr Mark. Mit einer heftigen Bewegung zuckte Désiré zusammen und erstarrte in einem erhöhten Muskeltonus. Wieder schellte es. Sie sah ihn erschreckt an. Mit einer nickenden Bewegung deutete Amir zur Tür und fragte, ob sie nicht endlich aufmachen wolle. Nur mit Mühe konnte er sein Grinsen unterdrücken, als er ihre panische Reaktion sah. Unter der Gummihaut mußte sie mindestens so rot sein wie außen. Gespannt beobachtete er die Sekundenbruchteile ihres inneren Kampfes gegen die Scham. Mit hängenden Glieder zog sie los. Mit leiser Wehmut dachte er daran, daß es wohl noch eine Weile dauern würde, bis sie den Punkt erreichte, an dem er sie mit Stolz betrachten könnte. Der Punkt, an dem es für sie selbstverständlich geworden sein würde, jeden noch so ausgefallenen Wunsch zu erfüllen und zu ihrer Veranlagung zu stehen. Dieses seltsame Paradoxon aus Unterwerfung und innerer Freiheit, das nach seiner Ansicht die wahre Qualität einer Sklavin darstellte. Es kostete unendliche Geduld und Beharrlichkeit, diese Eigenschaft im Laufe der Zeit herauszuarbeiten. Und nicht alle Sklavinnen hatten das Durchhaltevermögen oder überhaupt diese Anlage. Schmunzelnd fiel ihm die Geschichte ein, in der ein berühmter Bildhauer für seine Arbeit gelobt wird. Als man ihn fragte, wie er es nur schaffe, aus einem Felsblock einen so wundervollen Löwen zu modellieren, antwortete er lächelnd, daß er einfach nur alles wegschlage, was nicht nach Löwe aussähe.

Das näherkommende Stimmengemurmel ließ ihn aus den Gedanken aufschrecken und in die Wirklichkeit zurückgleiten. Mit einem leisen Quietschen des Gummis bei jeder Bewegung, aber ansonsten stumm, betrat Désiré den Raum, gefolgt von einem älteren Herrn, der unablässig auf sie einredete. Amir stand auf und begrüßte den Mann geschäftsmäßig. Désiré zog sich unauffällig in eine Ecke des Raumes zurück und blieb dort wartend stehen. Amir bat sie, für den Gast und ihn einen Kaffe zu servieren. Die Eile, mit der sie erleichtert in der Küche verschwand, veranlaßte ihn erneut zu einem inneren Schmunzeln. Wortlos servierte sie und zog sich augenblicklich in den Hintergrund zurück. Unverhohlen gierig starrte der Fremde immer wieder zu ihr hin, während er sich mit Amir unterhielt. Aus den wenigen Wortfetzen, die sie verstehen konnte, war beim besten Willen nicht zu erkennen, über was sich die beiden so angeregt unterhielten. Irgendwann kamen sie offenbar zum Ende, Amir winkte Désiré zu sich. Gehorsam streckte sie ihm die Hände entgegen und ließ sich in Gegenwart des Fremden abschließbare Hartgummimanschetten um die Handgelenke anlegen. Den Schlüssel ließ Amir in seine Westentasche gleiten und ließ beide eine Zeitlang allein. Der Fremde begann wieder, Désiré mit einem Wortschwall zu überschütten. Zum erstenmal fand sie ihre Gummikleidung praktisch und hilfreich; mit einem unhörbaren Seufzer richtete sie sich auf. Amir zog beim Betreten des Raumes die Augenbrauen hoch, als er ihre veränderte Körperhaltung registrierte, es war also etwas in Gang gekommen. Über dem Arm trug er ein großes Cape, in der anderen Hand eine Tasche. Wortlos stellte er sich mit dem geöffneten Cape vor Désiré; sie verstand und schlüpfte hinein. Die Kapuze verbarg nur spärlich ihre Kopfmaske; als sie alle gemeinsam auf den Gang hinaustraten, versuchte Désiré, sie verzweifelt tiefer ins Gesicht zu zupfen. Die knallroten Gummibeine blitzen unter dem Cape hervor; genauso deutlich waren die Vorhängeschlösser an den Pumpsriemen zu sehen. Désiré betete inbrünstig darum, daß niemand ihnen begegnen möge. Ironisch tuschelte Amir ihr im Fahrstuhl ins Ohr, daß sie wohl die Einzige sei, die im Moment niemand erkennen könnte. Sie fühlte sich ertappt und errötete unter der Gummimaske.

Bevor sie die Tiefgarage erreicht hatten, hielt der Fahrstuhl in einem der unteren Stockwerke. Zischend glitt die Tür auf. Désiré hielt vor Schreck die Augen geschlossen und stand versteinert im Rücken von Amir. Niemand stieg zu. Erst als die Tür polternd zukrachte und der Lift wieder anfuhr, wagte sie es die Augen zu öffnen. Ein tiefer erleichterter Atemzug löste ihre Anspannung, um einem Anflug von Wut zu weichen. Aus Amirs Grinsen konnte sie ablesen, wer den Lift zum Halten gebracht hatte. Die Tiefgarage war zu Désirés Erleichterung so leer wie immer. Ungesehen erreichten sie das Auto. Sie kauerte sich auf den Rücksitz, während die beiden Männer vorne Platz nahmen. Der Fremde dirigierte Amir quer durch die Stadt zum Ziel; der Wagen hielt in einer düsteren Hinterhofgasse an der Rückfront eines heruntergekommenen Gebäudes. Durch eine angerostete Eisentür betraten sie das Gebäude, das innen keinen besseren Eindruck erweckte. Über verwinkelte Gänge führte der Fremde, gefolgt von Désiré und Amir, bis sie in einem schäbigen Raum anhielten. Der Fremde ging; Amir setzte sich auf einen Stuhl und wartete wortlos. Gelegentlich sah er auf die Uhr. Urplötzlich stand er auf und ging auf sie zu. Während er ihr das Cape abnahm und es über den Stuhl legte, erklärte er ihr den Grund ihres Aufenthaltes. Beim Reden öffnete er eine Tür und ließ Désiré in den Raum dahinter eintreten.

An der gegenüberliegenden Wand bedeckte ein weinroter Vorhang die gesamte Breitseite, in der Mitte stand ein Käfig aus Gitterstäben. Der Käfig war hoch genug, daß Désiré bequem mit erhobenen Armen darin stehen konnte, da er in Würfelform gebaut war, gab es auch sonst genügend Platz. Amir öffnete die kreischende Tür und befahl ihr, in den Käfig zu gehen. Sofort schloß er die Tür hinter ihr, der Schlüssel glitt zu den anderen in die Westentasche. Aus der mitgebrachten Tasche zauberte er ein neonfarbenes Kunstglied und überreichte es ihr. Nachdem die Tür hinter ihm zugeklappt war, stand sie allein im pechschwarzen Dunkeln. Aber nicht für lange, denn unvermittelt und ohne Vorwarnung glitt der Vorhang zur Seite und gab den Blick auf einen Saal frei. Désiré sah in dem hell aufleuchtenden Scheinwerferlicht, daß ihr Käfig mitten auf einer leicht erhöhten Bühne stand. Außerhalb ihrer Reichweite und etwas unter ihr, standen einige Tische, an denen sie schemenhaft den Fremden und einige andere, ebenfalls ältere Männer erkennen konnte. Sie hatten Flaschen und Gläser vor sich und prosteten der überraschten Désiré zu. Musik erklang und sie begann zu tanzen und sich zu bewegen, wie Amir es von ihr gewünscht hatte. Bäche von Schweiß sammelten sich unter ihrer Gummihaut und tropften langsam an den unbedeckten Stellen heraus. Das Ganze wurde noch durch die Wärme der Scheinwerfer forciert, sie empfand es daher eher als Linderung, als einer der Männer unter Gebrüll aufsprang und sie aus einer heftig geschüttelten Champagnerflasche bespritzte. Johlend folgten andere seinem Beispiel. Im Halbdunkel konnte sie am Saalende Amir erkennen, er stand dort mit verschränkten Armen und beobachtete sie. Immer aufreizender wurden ihre Bewegungen; sie tanzte nur für ihn. Die Stimmung der Zuschauer stieg bis an den Siedepunkt. Sie sah, wie Amir nickte. Unendlich langsam rutschte sie halb kniend zu Boden und liebkoste dabei das bis dahin unsichtbar gebliebene Kunstglied.

Schlagartig herrschte eine angespannte Stille. Die Männer standen jetzt alle am Bühnenrand und starrten gebannt in den Käfig. In Zeitlupe ließ Désiré das Kunstglied in sich hineingleiten. Aus der Musikanlage erklang jetzt arabische Musik, die sicher von Amir stammte. Langsam steigerte sich das Stück in Intensität und Rhythmus. Im Takt hüpfte das Kunstglied in Désiré. Punktgenau kam die Entladung. Johlend und klatschend tobten die Zuschauer. Der Vorhang glitt langsam zu und Désiré kostete den Moment aus. Erst das Öffnen der Tür ließ wieder etwas Licht auf die Bühne fallen, Désiré bewegte sich, stand langsam auf und fiel Amir in die Arme. Er hüllte sie in ihr Cape und beide huschten durch die Gänge zum wartenden Wagen. Désiré döste während der Fahrt auf dem Rücksitz, bis sie die heimatliche Tiefgarage erreichten. Eng an Amir geschmiegt, trug sie der Lift nach oben; diesmal hätte es ihr nichts ausgemacht, wenn jemand zugestiegen wäre. In der Wohnung half er ihr aus den Sachen, ließ ihr ein Bad ein und stellte ihr etwas zu Trinken an die Badewanne. Mit einem Kuß verabschiedete er sich und ließ Désiré allein. Genußvoll planschte sie entspannt in dem warmen Wasser.

Vor ihrem geistigen Auge erschienen die eindrücklichsten Ereignisse des heutigen Tages; die Erinnerung ließ das Blut in ihr heftiger strömen. Hastig stieg sie aus der Wanne, trocknete sich ab und nahm sich kaum Zeit für die Körperpflege, die sie sonst zu Amirs Ärger ewig in die Länge ziehen konnte. Aufgekratzt ließ sie sich zu ihm ins Bett fallen; eng umschlugen wälzten sie sich, während er den Geruch von Gummi schnuppernd einsog, der immer noch ihrer Haut entströmte. Ein knisterndes Geräusch ließ Désiré den Kopf wenden. Auf ihrem Kopfkissen lagen einige Geldscheine. Verständnislos fragend sah sie Amir an. Er ließ sie etwas schmoren, bevor er die Herkunft des Geldes lüftete. Es war die Gage für ihren Auftritt. Zögerlich griff sie nach dem Geld, ihre gute Laune war schlagartig verpufft. Amir bemerkte die Veränderung sofort, aber anstatt sie zu trösten, stellte er in unerbittlichen und klaren Worten klar, welche Rolle Désiré an diesem Abend eingenommen hatte. Betroffen starrte sie schweigend vor sich hin und legte das Geld zögerlich auf den Nachttisch neben sich. Ergänzend fügte er hinzu, aber er habe den Abend so sehr genossen, daß er an eine gelegentliche Wiederholung denke. Als sie ihn lobheischend fragte, ob er zufrieden mit ihr sei, gab er keine Antwort. Fragend suchte sie seinen Blick. Er packte sie am Genick und dreht sich auf sie, bevor er sie nahm. Eine Antwort war nicht nötig.

Noch lange lag sie im Dunkeln wach neben ihm und mußte an das Geld denken. Plötzlich hatte sie eine Eingebung, für was sie das Geld verwenden könnte, und schlief darauf beruhigt ein. Schon einige Tage später hatte Amir bei seiner Heimkehr ein Paket auf seinem Schreibtisch vorgefunden. Erwartungsvoll kniete eine nackte Désiré neben ihm, während er am Schreibtisch sitzend das Paket öffnete. Verstohlen versuchte sie einen Blick auf seine Reaktion zu erhaschen, als er den Inhalt in den Händen hielt. Ihre erwartungsvolle Spannung löste sich in eine zufriedene Wärme auf, als sie sein Gesicht leuchten sah. In diesen Situationen sah er aus wie ein Junge, der zu Weihnachten seine heiß ersehnte Eisenbahn bekommt. Mit Strahlen in den Augen beugte er sich zu ihr und küßte ihre Nasenspitze, dann ließ er sie aufstehen und half ihr das Korsett aus Leder anzuziehen. Die Hände im Nacken verschränkt, stand sie zwischen seinen Beinen, als er die Rückenschnürung rigoros festzurrte. Immer wieder legte er eine Pause ein, ihre Arme wurden langsam schwer und das Atmen immer beschwerlicher. Endlich verknotete er die Schnürung mit einer Doppelschleife auf ihrem Rücken, und sie durfte die Arme sinken lassen. Erst als sie sich im Ankleidespiegel des Schlafzimmerschranks betrachtete, fiel ihr das kleine Vorhängeschloß an der Schnürung auf. Raffiniert durch die Schlaufen der Schleife gefädelt verhinderte es, daß die Schleife von jemand anderem als dem Besitzer des Schlüssels geöffnet werden konnte. Zufrieden grinsend stand er in der Tür und beobachtete sie. Scherzhaft schimpfte sie über seinen Streich. Nur unter Mühen und Schnaufen gelang es ihr, die Strümpfe anzuziehen. Der gerade gezwungene Rücken erschwerte die Bewegungen, die ihr inzwischen sonst leicht von der Hand gingen. Unmöglich war es ihr dagegen, das lange Abendkleid zu schließen; er knabberte an ihrem Ohrläppchen, während er den Reißverschluß zuzog.

Vom ersten Akt der Oper bekam Désiré nicht besonders viel mit. Unruhig rutschend mußte sie auf ihrem Sitz ständig das Gewicht verlagern. Die Striemen auf dem Gesäß brannten immer noch höllisch; die Steifheit ihres Oberkörpers ab der Taille machte das Sitzen nicht einfacher. An ein bequemes Zurücklehnen war nicht einmal nur zu denken, das Korsett zwang sie rigoros in eine aufrechte Position. Außerdem sah sie sich immer wieder in der Szene, als er sie plötzlich ohne Verwarnung nach dem Anziehen über eine Sessellehne warf, das Kleid hochgeschlagen hatte und sie mit einer eilig herbeigeholten Reitgerte einige Male auf das Gesäß schlug. Auch Amir konnte sich nur schwer auf die Vorführung konzentrieren. Immer wieder sah er Désirés Gesäß, das durch das Korsett verführerisch präsentiert wurde, vor seinem geistigen Auge erscheinen. Ihre unruhigen Bewegungen auf dem Sitz und die erzwungene Starre ihrer Sitzhaltung ließen seine Gedanken weit über das Ende der Opernvorstellung voraus eilen. Der Gedanke an eine eventuelle Fortsetzung der Züchtigung ließ seinen Atem schneller gehen. Als Désiré nach ihrer Heimkehr unbeweglich gebeugt über ein Beistelltischchen gefesselt, aber immer noch in Korsett und Strümpfen, einen Blick auf Amir erhaschte, wußte sie, daß ihre Gage gut angelegt war.

Gereizt trommelten Amirs Finger auf dem Lenkrad. Schon wieder hatte er einen Parkplatz ansteuern müssen, weil Désiré auf die Toilette mußte. "Wenn das so weiter geht, sind wir morgen früh noch nicht da!" schnauzte er sie bei ihrer Rückkehr an. Und schon entspann sich ein Streit. Für die nächsten Kilometer herrschte eisiges Schweigen im Auto. Als Amir nach weiteren knapp 100 Kilometer erneut zum Anhalten gebeten wurde, war er innerlich am Platzen. Während der Weiterfahrt brütete er verbissen vor sich hin. Désiré wußte, daß sie ihn in diesen Momenten besser nicht ansprach; also schwieg auch sie. Es gab für ihn nur zwei Möglichkeiten für die Zukunft. Und die verkündete er nach einiger Zeit des Grollens der verdutzten Désiré. Entweder sie würde vor einer längeren Autofahrt in Zukunft auf Flüssigkeitsentzug gesetzt, oder er würde ihr einen Urinkatheter legen. In ihrer Antwort, sie würde einen Katheter vorziehen, meinte er Ironie zu hören, aber gut. Ihm war es durchaus ernst damit. Er liebte es, seine Drohungen in die Tat umzusetzen, soweit dies realisierbar war. Andererseits verkniff er sich grundsätzlich undurchführbare Drohungen. Und so besorgte er sich alles, was er für seinen Plan brauchte. Er freute sich bereits auf ihr verblüfftes Gesicht, wenn er sie überraschen würde.

Eines Abends bat er Désiré ins Schlafzimmer. Voll gebannter Vorfreude sah er ihr beim Ausziehen zu, sie war vollkommen ahnungslos. Die Spannung in ihm stieg, nachdem sie mit gespreizt gefesselten Armen und Beinen vor ihm in der Mitte des Bettes lag. Nachdem er ihr die Augen verbunden hatte, ließ er seinem schelmischen Grinsen freien Lauf. Er lagerte Désirés Gesäß auf einem erhöhenden Kissen. Daran war durchaus nichts ungewöhnliches, und keine ihrer Bewegungen verriet, das sie irgendeinen Verdacht geschöpft haben könnte. Langsam und bedächtig ließ er seine Finger über ihren Körper gleiten. Die Bewegung unter ihnen und ihr leises Stöhnen entfachten in ihm ein Gefühl der Erregung und der Kraft. Diese Momente des Prickelns konnte er ewig auskosten und er liebte es, diese wechselseitige Spannung zu schüren. Immer wieder zog er sich zurück, um das Winden ihres Körper aus der Ferne zu genießen. Sorgfältig und bedächtig verkürzte er nacheinander die Gurte, die Désirés Extremitäten festhielten, bis sie straff gespannt dalag. Wieder genoß er den Anblick ihres verzweifelten Kampfes gegen die Fesseln. Am liebsten wäre er über sie hergefallen. Die Konzentration auf sein weiteres Tun ließ diesem Impuls zwar unterschwellig fortdauern, aber er fühlte sich innerlich wie ein Schnellkochtopf. Es brodelte, doch der Druck konnte durch ein Ventil kontrolliert gehalten werden. In diesen Momenten die Kontrolle über sich und Désiré zu halten, bedeutete für ihn wahre Meisterschaft. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung in der Vergangenheit stellt das weiteres Vorgehen keinerlei Schwierigkeit dar; jeden Schritt konnte er fast im Schlaf.

Als Erstes zog er sterile Handschuhe an und wischte Désirés Geschlecht mit einem Hautdesinfektionsmittel ab. Die kühle Flüssigkeit ließ sie zusammenzucken und anspannen; er redete beruhigend auf sie ein. Er mußte sich wirklich zusammenreißen, um den sterilen Katheter nicht als Stimulationsmittel zu mißbrauchen. Ohne jede Vorwarnung schob er ihn zielsicher über die Harnröhre in die Blase. Désiré protestierte lauthals, er habe sich wohl im Loch geirrt. Amir freute sich diebisch über ihre Verblüffung, als er ihr bedeutete, er habe sich auf keinen Fall geirrt. Gleichzeitig pumpte er mit sterilem Wasser den Ballon an der Spitze des Katheters auf. Damit saß der Katheter in der Blase fest und war entweder nur noch mit roher Gewalt oder durch Entblocken des Ballons wieder zu entfernen. Zufrieden betrachtete er sein Werk, nachdem er die Reste des Desinfektionsmittel entfernt hatte. Amir löste die Gurte von Désirés Fesseln, beugte sich über sie und küßte ihren Mund, während er die Augenbinde löste. Ungläubig starrte sie erst auf den Schlauch zwischen ihren Beinen, dann zu ihm. Wieder konnte er seine Erheiterung nur schwer verbergen, ihre Beschimpfungen prallten wirkungslos vom ihm ab. Auch ihr anschließendes Flehen und Bitten löste nicht die gewünschte Reaktion in ihm aus. Als er ihr klar machte, daß sie jetzt keine Kontrolle mehr über ihre Urinausscheidung habe, spürte er im gleichen Maß das erregende Gefühl der Macht, wie Désiré sich ihrer Ohnmacht klar wurde. Er nahm sie tröstend in den Arme, sie schmiegte sich eng an ihn. So saßen beide eine ganze Weile im Bett. Er zeigte ihr, wie sie mit elastischen Gurten den Urinablaufbeutel am Bein befestigen konnte, damit sie sich relativ ungehindert bewegen konnte. Da er das Ergebnis seiner Bemühungen ohne Einschränkungen genießen wollte, befahl er Désiré nackt zu bleiben. Auch ihr wurde so ständig vor Augen geführt, was passiert war. Er freute sich diebisch auf die nächste Reise mit dem Auto. Désiré erschrak, als er ihr dies mitteilte. Sie stammelte und flehte, daß er das doch nicht machen könne. "Im Gegenteil", erwiderte er, "wir machen jetzt gleich eine Testfahrt. Zieh dich an!"

Im Gegensatz zu Amir genoß Désiré die anschließende Autofahrt in die Nachbarstadt nicht. Auch beim Kneipenbesuch dort registrierte Amir mit innerer Belustigung Désirés Unruhe. Verstohlen tastete sie unter dem Tisch nach dem Beutel an ihrem Bein. Bemüht unauffällig sah sie an sich herunter. Soweit sie sehen konnte, trug der Beutel nicht auf, sie hatte mit Absicht ihre weiteste Hose ausgewählt. Trotzdem nagte das Gefühl in ihr, jeder wüßte auf Anhieb über ihren momentanen Zustand Bescheid. Nervös fingerte sie an dem Schlauch unter dem Stoff des Hosenbeins herum. Sie fühlte sich absolut unbehaglich. Sahen da nicht einige Leute herüber? Jetzt steckten sie auch noch die Köpfe zusammen und tuschelten. Desire war kurz davor aufzuspringen und hinauszulaufen. Nur die Angst vor der Entdeckung fror sie am Tisch fest. Das Eis brach erst, als Amir auf die Toilette mußte und er ihr ins Ohr flüsterte: "Du hast es gut mein Schatz, kannst sitzenbleiben!" Beide lachten; die Leute drehten sich zu ihnen um. Nach seiner Rückkehr an den Tisch kicherten sie über die Vorstellung, daß keiner der Kneipenbesucher wahrscheinlich auch nur ahnte, über was sie gelacht hatten. Auf der Heimfahrt grübelte Amir vor sich hin. Immer noch konnte er sich nicht entscheiden, wie er weiter verfahren sollte. Erst als Désiré wieder nackend in der Wohnung vor ihm stand, fiel die Entscheidung, die für einen kurzen Moment in ihm ein Brausen auslöste. Er würde den Katheter erst morgen früh entfernen. Als sie Arm in Arm im Bett lagen und er das Licht löschte, rückte sie noch näher an ihn. Mit Befriedigung spürte er, daß sie seine Entscheidung nach langem Widerstand akzeptiert hatte.

Der Sonntag hatte eigentlich ganz normal begonnen. Nach einem ausgiebigen Frühstück waren Amir und Désiré noch mal ins Bett gegangen. Nun lagen sie faul und entspannt im Bett und überlegten, was sie weiter tun wollten. Zuerst fiel ihnen nur der übliche Spaziergang und Bummeln in einer der nahegelegenen Nachbarstädte ein Doch der spontane Einfall von Amir, der plötzlich im Raum stand, sorgte dafür, daß es nicht der übliche Ausflug wurde. Wer eigentlich auf die verschiedenen Ideen bei der Umsetzung gekommen war, wußte sie hinterher nicht mehr genau, aber beide hatten im Verlauf der Umsetzung der Idee ihren Spaß daran, immer neue Einzelheiten einzubauen. Als Erstes hatte Désiré lange, schwarze Strümpfe angezogen, sie am Strapsgürtel befestigt und war dann in knöchelhohe Stiefeletten geschlüpft. Oberhalb des Schaftes befestigte er lederne Fußmanschetten, die mit einer kurzen Kette verbunden waren. Probehalber ging sie ein paar Schritte auf und ab, so wie man neue Schuhe ausprobiert. Die Kette schränkte ihre übliche Schrittlänge deutlich ein, und ließ nur damenhaft kurze Schritte zu. Immer wenn Désiré versuchte, schneller oder weiter auszuschreiten, wurden die Füße abrupt gebremst und sie geriet unweigerlich ins Stolpern. Amir fing sie ein paar Mal auf, kichernd hing sie in seinen Armen. Nach einer Weile des Übens gelang es Désiré, einen gemessenen Gangrhythmus zu finden, der ihr ein sicheres und stolperfreies Ausschreiten ermöglichte. Beim Auf- und Abgehen beobachtete sie sich im Spiegel. Sie ging so bedächtig und konzentriert in kurzen, aber fließenden Schritten, daß Amir sich begeistert über ihre Anmut äußerte.

Nun zog sie ein langes und weitgeschnittenes, dunkles Kleid an, dessen Saum bis an den Spann reichte. Wieder ging sie auf und ab. Ganz leise klirrte dabei die Kette, aber der Saum des Kleides ließ die Fesseln auch beim Gehen unsichtbar. Über die Hände streifte Amir ihr ein Paar feste Ledersäckchen, die ihre Fäuste in geballter Stellung hielten, unfähig irgend etwas zu greifen oder festzuhalten. Désiré hätte sich überdies nicht aus eigener Kraft davon befreien können, nachdem Amir um ihre Handgelenke Ledermanschetten festschnallte, die direkt an einem breiten Gürtel vernietet waren. Sie zog die Arme an die Taille und drehte sich kokett um, um ihm das Schließen des Gürtels hinter ihren Rücken zu erleichtern. Mit einer galante Geste legte Amir ihr ein dunkles, ponchoartiges Kapuzencape um, das ihr etwa bis zur Mitte der Waden reichte. Jetzt deutete nichts darauf hin, das Désiré unter dem Cape gefesselt war. Wieder ging sie einige Schritte und betrachtete sich dabei im großen Garderobenspiegel im Flur, der ihr Bild von Kopf bis Fuß zeigte. Sie bot eine vollkommen unauffällige Erscheinung, stellte Désiré mit einiger Zufriedenheit fest. Amir trat hinter sie und flocht ihre lange Haare zu einem festen Zopf zusammen. Mit einer beiläufigen Bewegung hob er den Zopf kurz hoch, um ungehindert ein breites Halsband um ihren Hals legen zu können. Das Halsband machte es ihr unmöglich, den Kopf Richtung Brust zu beugen, erzwungenermaßen hielt sie daher ihr Haupt stolz und starr aufrecht. Nur zögerlich öffnete sie den Mund, als Amir sie darum bat. Er ignorierte ihren flehentlichen Blick und schob mit einer beherzten Bewegung ein gefaltetes Taschentuch in ihren Mund. Ein zusammengerolltes Tuch zwischen ihren Zähnen um ihren Kopf, das die Mundwinkel zu einem unnatürlichen Grinsen verzog, ließ sie endgültig verstummen. Mit einigen schnellen Handgriffen umhüllte er ihren Kopf mit einem großen Schaltuch und sicherte es dabei mit Haarnadeln gegen Verrutschen. Er trat vor Désiré und betrachte sie kurz, griff dann mit beiden Händen über ihre Schulter und zog die Kapuze des Capes über ihren Kopf.

Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich seine Zufriedenheit, mit einer leichten Bewegung schob er sie in Richtung Spiegel. Erstaunen weitete ihre Augen, als ihr Blick das Spiegelbild traf. Bis auf einen schmalen Schlitz, der die Augen frei ließ, war sie vollständig verhüllt. Sie benötigte eine Weile, um sich an diesen fremden Anblick zu gewöhnen. Désiré setzte gedankenlos an, ihn zu fragen, ob er jetzt zufrieden sei, sie äußerlich in eine strenge Muslima verwandelt zu haben, aber das unverständliche, erstickte Brabbeln hinter dem Knebel führte dazu, daß sie frustriert abbrach. Désiré verlor sich so sehr in der Betrachtung, daß sie leicht aufschreckte, als er sie zum Gehen aufforderte. Der Schreck verstärkte sich schlagartig bei dem Gedanken, daß sie jetzt so auf die Straße treten sollte. Eine heiße Welle durchbrandete sie, sie fühlte sich absolut unfähig auch nur einen Schritt vor den an

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