Story: Die Tür [Teil 1]

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von (gelöschter User) am 14.4.2005, 07:46:55 in Extrem & Bizarr

Die Tür [Teil 1]

Désiré lag rücklings in ihrem Bett und starrte unverwandt an die Decke des Schlafzimmers. Es war bereits dunkel und dort huschten nur noch Schatten und Lichter in einem abstrusen Wirbeltanz durcheinander. Auf einen unbeteiligten Beobachter erweckte sie den Anschein, als ob ihr Blick unverwandt dem Spiel von Licht und Schatten folgte. Beim näheren Betrachten wäre der Eindruck entstanden, sie sähe einen Film an der Leinwand der Decke. In Wirklichkeit sah sie auf nichts, sie spürte auch kaum ihren Körper. Eine seltsame Leere schien von ihr Besitz ergriffen zu haben. Die Zeit hatte im Augenblick jede Bedeutung verloren; ohne daß ein Gedanke in ihr auftauchte, lag sie wie hingeworfen da. Erst nach einer ganzen Weile tauchten die Bilder des Tages vor ihren geistigen Augen auf. Zunehmend wurden sie plastischer, bis sie das Gefühl hatte, alles noch einmal zu erleben.

Sie hatte eine Bekannte besuchen wollen, die in einem der riesigen, unüberschaubaren Hochhauskomplexe in der Vorstadt lebte. Irgendwie hatte sie sich im Stockwerk verirrt und ging den schier endlosen Gang zum nächsten Fahrstuhl entlang, als eine halboffene Tür ihre Neugier erregte. Einem inneren Drang folgend, war sie leise an die Tür getreten und horchte angestrengt. Kein Geräusch drang aus der Wohnung. Ein Windhauch ließ die Tür ein wenig weiter aufschwingen, verstohlen spähte sie durch den Spalt ins Innere. Sie erschrak fast zu Tode, als die Tür durch den Zug wie von Geisterhand weiter aufschwang, sie stand jetzt einladend offen. Und tatsächlich konnte sie sich nicht beherrschen. Mit klopfendem Herzen ging Désiré langsam hinein, sie rief leise, aber es gab keine Antwort.

Mit starker innerer Anspannung sah sie sich vorsichtig um. Die Wohnung war sparsam, aber geschmackvoll eingerichtet. Mit jedem Schritt fiel etwas der angespannten Nervosität von ihr ab und wich einem neugierigen Interesse. Sie ließ die Hand beim Umherwandern über die polierte Oberfläche einiger Möbelstücke gleiten, nahm eine fein ziselierte orientalische Metallkaraffe hoch, betrachtet sie eingehend, stellte sie vorsichtig wieder ab und wandte sich zum Gehen.

Mitten in der Bewegung erstarrte sie. An den Türpfosten gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, stand ein Mann und beobachtete sie wortlos. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Erstarrung löste und sie eine Erklärung oder Entschuldigung zu stammeln versuchte. Barsch unterbrach er ihre wirren Worte mit dem Befehl, daß sie den Mund halten solle. Als Désiré versuchte, weitere Erklärungen zu geben, wiederholte er den Befehl im verschärften Tonfall und bewegte sich dabei langsam auf sie zu. Vor Entsetzen blieb sie stumm und starr wie angenagelt stehen, keiner Gedanken oder Regung mehr fähig. Unverwandt und prüfend blickte er ihr ins Gesicht, fast reflexartig senkte sie Blick und starrte auf den Boden.

Désiré blieb auch in dieser Haltung, als er sie wortlos langsam umkreiste. Seine Blicke dabei spürte sie förmlich in ihrem Körper; mit brennenden Strahlen schien sie durchbohrt zu werden. Auch als er hinter ihrem Rücken stehen blieb, bewegte sie sich nicht, obwohl sich die Zeit ins Endlose zu dehnen schien. Noch immer sprach er kein Wort. Das Einzige was sie hörte, war ihr Herzschlag und endlich ein leises Klirren.

Wie sie jetzt so aufgewühlt in ihrem Bett lag, wunderte sie sich im Nachhinein über ihre Empfindungen, nachdem der Fremde ihre Hände mit metallenen Handschellen auf dem Rücken zusammenkettet hatte. Es war wie ein seltsam vertrautes Gefühl der Erleichterung und der Geborgenheit, augenblicklich entspannte sie sich. Sie wagte nicht, sich umzudrehen, als sie wahrnahm, wie er einige Schritte nach hinten an eine Kommode trat, dort eine Schublade öffnete und wieder zu ihr kam. Wieder war ein leises Klirren zu hören. Sie spürte mehr, als daß sie es sah, wie er auch ihre Füße mit Schellen zusammenkettete. An der kurzen Verbindungskette zwischen den Fußgelenken war eine weitere Kette befestigt; der Mann zog kurz daran. Désiré mußte die Füße notgedrungen mit einer tippelnden Bewegung dicht aneinander stellen, als sich durch den Ruck nach oben die Fußkette verkürzte. Die andere Kette ließ er in die Verbindung zwischen den Handgelenken gleiten. Als sie die Füße zur Entlastung etwas auseinander stellte, wurden ihre Hände dadurch mit einer leichten Spannung nach unten gezogen. Er schritt um sie herum und setzte sich in einiger Entfernung vor Désiré rittlings auf einen Stuhl und betrachtete sie, ohne auch nur ein einziges Wort an sie zu richten.

Langsam wurde ihr unbehaglich, sie fühlte Angst in sich aufsteigen, nervös trat sie von einem Bein aufs andere. Ihr Mund wurde trocken und sie begann krampfhaft zu schlucken. Wieder setzte sie an, um eine Entschuldigung für ihr ungebetenes Eindringen in die Wohnung hervor zu bringen. Als er unvermittelt aufstand, verstummte sie augenblicklich mitten im angefangenen Satz. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er unverwandt in ihr Gesicht, sie hielt seinem Blick nicht lange stand. Nachdem sie den Kopf wieder gesenkt hatte, brachte sie endlich doch den Mut auf, um ihre Freilassung zu bitten. Ihr Flehen wurde eindringlicher, dabei gelang es ihr, einige Male für einen kurzen Moment den Kopf zu heben. Sein Blick ließ sie verstummen, und ihre Tränen begannen zu fließen. Zum ersten Mal richtete er das Wort an sie, die Tränen stünden ihr gut. Er lächelte dabei und hob mit einer Hand ihr Kinn an, mit der anderen wischte er ihre Tränen fort. Der Schreck ließ sie erneut erstarren, als er sie eindringlich fragte, ob er nicht Recht habe, wenn er sie für ihr unerlaubtes Eindringen bestrafe.

Sie sank in sich zusammen, der Kopf sank vernichtet auf die Brust. Heiße Wellen liefen durch ihren Körper, ihre Beine versagten fast den Dienst, mühsam rang sie nach Luft. Sie schluckte ein paar mal schwer, bevor sie wortlos nickte. Es verschlug ihr erneut den Atem, als er sie aufforderte, daß sie ihm dann eine Strafe für sich vorschlagen solle. Ihre Stimmung schlug blitzartig in Wut um. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Trotzig kniff sie die Lippen zusammen. Er fragte sie ganz ruhig nochmals. Kaum hatte sie hervorgestoßen, er solle doch mit ihr machen, was er wolle, bereute sie schon ihre Worte. Er zuckte nur mit den Achseln und ging. Erneut kroch die Angst eiskalt in ihr hoch. Die Minuten bis zu seiner Rückkehr krochen im Zeitlupentempo. Ihr Versuch, einige Schritte in Richtung Tür zu gehen, scheiterte in einem Straucheln, das sie fast zu Fall brachte.

Bei seiner Wiederkehr ins Zimmer trug er einige seltsame Gegenstände in den Händen, sie konnte aber nichts Genaues erkennen. Nachdem er die Sachen auf einer Kommode abgelegt hatte, packte er sie fest an einem Arm und zog sie ebenfalls dorthin, ungeschickt stolpernd folgte sie dem Zug, die Ketten behinderten jeden ihrer Schritte. Direkt vor sich auf der Kommode lag abseits der anderen Dinge eine Vorrichtung, deren Zweck sie ohne große Anstrengung sofort erkannte. Kopfschüttelnd weigerte sich Désiré mit zusammengekniffenem Lippen, seiner Aufforderung nachzukommen, den Mund zu öffnen. Er wiederholte den Befehl in schärferem Tonfall. Da sie auch jetzt nicht gehorchte, griff er mit einer Hand unter ihr Kinn und hob es an. "Sehen Sie mich an!" Désiré hielt trotzig weiter die Augen und Lippen zugekniffen. Ein seltsames Prickeln und Kribbeln, das sich zu einem heißen Brennen steigerte, setzte direkt zwischen ihren Augenbrauen auf ihrer Stirn ein. Wenige Augenblicke später spürte sie dasselbe in der Mitte ihres Brustbeines. Ihr Brustkorb schien sich zu weiten und das Atmen fiel ihr plötzlich leichter; gleichzeitig verwandelte sich ihr Kopf in ein leeres Gefäß. Sie riß überrascht die Augen auf. Unverwandt starrten sie sich an. Von seinen Augen ging ein unerklärlicher Sog aus. Erschreckt, aber gleichzeitig seltsam unbeteiligt löste sie sich in Rauch auf, der durch das Schwarze in den Augen des Mannes hindurch in eine unergründliche Tiefe gesaugt wurde. Wie ein Strudel erfaßte sie etwas und schleuderte sie widerstandslos mit sich. Während um sie herum weiterhin noch alles gegen den Uhrzeigersinn rotierte, schien sie selbst mit einem Mal in einer schmalen Röhre von Stille und Frieden zu stehen. "Im Auge eines Taifun" schoß ihr kommentierend in den Sinn.

Bevor Désiré den Gedanken weiter verfolgen konnte, war er bereits in Fetzen zerrissen im Strudel verschwunden. Noch immer konnte sie sich nicht von dem Blick lösen. Trotz der Schwärze, in der sie sich verloren hatte, schien dort Licht zu strahlen. "Leuchtendes Schwarz", verblüfft staunte sie über ihre Erkenntnis, bevor auch dieser Gedanken wie trockenes Herbstlaub davon wirbelte. Unwillkürlich öffnete sie staunend die Lippen. Die Augen lachten. "Na also, es geht doch! Man muß bei Ihnen anscheinend nur ein wenig nachhelfen, hm?" Seine Stimme klang gleichzeitig freundlich und ernst. "Und jetzt bitte den Mund richtig auf! Auch die Zähne auseinander, o.k.?" Das war keine Bitte. Folgsam öffnete sie wie beim Zahnarzt den Mund. Genau wie dort schloß sie auch jetzt die Augen. Das Gefühl in ihr hielt an. Geschickt platzierte er einen kleinen Schwamm in ihrer Mundhöhle und schob zwischen die weit geöffneten Zähne einen Gummiball, durch den ein Lederriemen gezogen war. Durch den Zug des Riemen um den Kopf schloß sich automatisch ihr Mund ein wenig; und als dann der Riemen um ihren Nacken gelegt und fest verschnallt war, lagen ihre Lippen durch den Zug fast aufeinander, der Ball war beinahe vollkommen hinter ihren Zähnen verschwunden.

Bevor Désiré sich in der veränderten Situation zurechtgefunden hatte, band er mit einem Strick ihre Arme oberhalb der Ellenbogen mit routinierter Geschwindigkeit fest aneinander. Die freien Enden des Stricks schlang er um ihren Oberkörper, so daß sie keiner Bewegung mit den Armen mehr fähig war. Er löste die Handschellen und trat vor sie, wobei er die Hände einzeln nach vorne zog. Dort schnallte er sie jeweils in lederne Handfesseln, die eng an einem breiten Gürtel befestigt waren. Mit einer gleichzeitigen Bewegung löste er den Strick um ihre Arme und zog dabei den Gürtel um ihre Taille. Unverrückbar saßen die Hände in Taillenhöhe rechts und links des Bauches fest. Das Ganze war so schnell abgelaufen, daß Désiré irritiert auf die Hände an ihrer Taille starrte. Mit sanftem Druck hob der Mann ihr Kinn an, und Augenblicke später war ihr der Blick, den sie zu gerne noch mal auf ihre Hände geworfen hätte, um zu begreifen, was geschehen war, verwehrt. Ein breites ledernes Halsband machte es ihr nahezu unmöglich, den Kopf zu bewegen, obendrein verhinderte die Kette, die vom Halsband straff zu einem Haken in der Decke lief, daß sie noch viele Bewegungen machten konnte.

Er ging hinter ihr in die Knie und löste die Fußfessel. Mit einer gekonnten Bewegung streifte er ihr die Schuhe von den Füßen. Da sich die Kette augenblicklich mehr straffte, war Désiré gezwungen, sich leicht auf die Zehenspitzen stellen, um dem Würgen des Halsbandes zu entgehen. Ihre hilflose Lage machte es ihm leicht, ihr die Strumpfhose und den Slip zu entfernen. Entblößt stand sie nun vor ihm, nachdem er den Saum ihres hochgerollten Rock vorne und hinten in dem Gürtel feststeckte, und den Blick auf Geschlecht und Gesäß gleichermaßen freigab. Obwohl sie eigentlich mit ihren Fingern zumindest vorne den Rock erreichen konnte, hielt irgend etwas in ihr sie davon ab. Ein Widerstreit verschiedener Gefühle in ihr rang um die Vormachtstellung. Sie war eigentlich sonst nicht prüde, ein Schulkamerad hatte noch vor dem Abitur eine Serie von Nacktbildern von ihr geschossen, auf die sie heute noch stolz war. FKK am Badestrand gehörte zur Normalität. Aber das hier? Vor Scham schloß sie die Augen, riß sie aber sofort wieder auf, als sie spürte, wie ein Kunstglied unaufhaltsam in sie eindrang. Was ihre Scham noch steigerte, war die Tatsache, daß sie offenbar so feucht war, daß er auf keinen Widerstand beim Eindringen stieß. Ihr eigenes Grunzen in den Knebel, als der Mann den Dildo in ihr leicht bewegte, überraschte sie selbst.

Unwillkürlich pumpten ihre hilflosen Hände in einer sinnlosen Bewegung. Kleine Kettchen, ebenfalls am Gürtel eingeklinkt, sicherten den Dildo gegen Herausrutschen. Der Mann löste die Kette von der Decke und zog Désiré daran hinter sich her in ein Nebenzimmer. Die Kette befestigte er an der Rückenlehne eines bequemen Sessels, nahm darin Platz und begann seelenruhig in einem Buch zu lesen, ohne Désiré weiter zu beachten. Fassungslos stand sie neben dem Sessel und versuchte ihre Gedanken und Empfindungen zu sortieren. Nach einer Weile begann Désiré unruhig das Gewicht von einem Bein aufs Andere zu verlagern, zu ihrer eigenen Verwunderung erregte sie die Situation ungemein. Die Bewegungen wurden immer heftiger, sie rieb die Oberschenkel aneinander und preßte sie rhythmisch zusammen. Erst als das Kunstglied plötzlich mit einem tiefen Brummen in ihr zu vibrieren begann, bemerkte sie das Kabel, das zu einer Art Fernbedienung in seiner Hand führte. Wie gedankenverloren spielte er mit dem Regler für die Stärke der Vibration.

"Buchstäblich in der Hand eines Mannes!" Dieser Gedanke löste eine Art paradoxer Heiterkeit in ihr aus. Immer wieder hämmerte der Satz in ihr und verlor mit jeder Wiederholung mehr und mehr seiner Bedrohlichkeit. Urplötzlich gab es für sie kein Halten mehr und sie gab sich der Erregung, die sie jetzt ungehemmt verspürte, voll hin. Wenn sie vor Lust stöhnte, verlangsamte er teuflischerweise die Geschwindigkeit, um sie bald darauf wieder zu erhöhen. Nachdem er sie so zu einigen Entladungen getrieben hatte, sank sie mit zittrigen Beinen erschöpft neben dem Sessel kniend in sich zusammen. Der Mann löste die Kette, nahm sie auf die Arme und trug sie ins Bett, wo er die Kette am Kopfende anschloß und Désiré verließ. Sie dämmert leicht vor sich hin und erschrak, als der Vibrator erneut anlief. Er lag seitlich neben ihr und beobachte die Wirkung seiner Reglertätigkeit. Nach dem nächsten Höhepunkt zog er das Kunstglied aus ihr, und drang selber in sie ein.

Als sie später erwachte, war sie frei. Slip und Strumpfhose lagen neben ihr auf dem Nachttisch. Darauf ein Zettel mit Datum, Uhrzeit und einigen Anweisungen für ein Wiedersehen. Hastig zog sie sich an und langte nach ihrer Jacke, die auf einem Stuhl in der Nähe hing. Von einem inneren Drang getrieben, drehte sie sich zum Nachttisch um und griff nach dem Zettel. Wieder überflog sie die ungeheuerlichen Sätze. Zerknüllt landete das Stück Papier in ihrer Jackentasche. Ohne sich noch ein einziges Mal weiter umzusehen, verließ sie fluchtartig das Gebäude. Zuhause angekommen, hatte sie unendlich lange geduscht, sich dann im Bademantel mit noch nassen Haaren aufs Bett geworfen und lag nun aufgewühlt da.

Nach der durchlebten Erinnerung kamen die Gedanken und das Herzklopfen. Warum hatte sie das alles mit sich geschehen lassen? Würde ihr jemand glauben, wenn sie den Mistkerl anzeigen würde? Warum hatte sie nicht um Hilfe geschrien, als sie noch gekonnt hatte? Warum hatte sie sich nicht gewehrt? Wieso hatte sie Erregung gespürt? Und warum erregte sie der Gedanke daran erneut? Abscheu vor sich selber kam in ihr hoch, war sie eine Perverse? Sie wälzte sich unruhig auf den Bett. Aufgekratzt stand sie auf.

Um sich abzulenken, begann sie aufzuräumen. Die Jacke, die sie getragen hatte, würde gleich morgen in die Reinigung verschwinden. Um sie wegzuschmeißen wie Strumpfhose und Slip, war sie denn doch zu teuer gewesen. Instinktiv glitt ihre Hand kontrollierend in die Taschen. Als ob sie auf eine in der Tasche lauernde Schlange gegriffen hätte, zuckte ihre Hand zurück. Entgeistert fiel ihr Blick auf den Zettel. Noch schneller schlug ihr Herz, ihr Blut pochte in den Schläfen. Sie torkelte in die Küche und sank am Tisch auf einen Stuhl. Den Kopf vergrub sie zwischen den aufgestützten Armen. Alles in ihr schien in heilloser Aufruhr. Erinnerungen an ihre vergangene Beziehung kamen hoch. Die sieben Jahre mit Norbert. Ihn interessierten nur Fußball und Autos. Seine kulinarischen Bedürfnisse beschränkten sich auf Schnitzel mit Pommes und Salat. Genau so raffiniert war auch ihr Liebesleben. Was zu einer kurzen, aber heftigen Affäre mit Rolf, dem Karatelehrer führte. Er gab ihr zum ersten Mal das Gefühl einer erfüllten Nacht. Und zum Abschied das Buch "Joy of Sex". Vergeblich versuchte sie den Inhalt Norbert schmackhaft zu machen. Ein Kapitel hatte es ihr ganz besonders angetan. Das gegenseitige Fesseln zur Luststeigerung.

Norbert hatte kategorisch abgelehnt. Noch eine ganze Weile danach mußte sie immer wieder an die Passage denken, und malte sich aus, wie es wäre, wenn. Das seltsame Ziehen im Unterleib kam ihr mit einem Mal vertraut vor. Die Besuche im heimatlichen Burgmuseum mit dem Folterkeller. Die entführte Prinzessin im Film, die sich hilflos in den Ketten windet. Kämpfe mit anderen Kindern, die von ihr tyrannisiert wurden. "Kratzbürste". Ihr Beiname als Kind und Jugendliche. Eigentlich auch später noch. Sie war als eine verschrieen, die schwierig war und herausfordernd. Andere flüchtige Momente später, die ihr nie richtig zu Bewußtsein gekommen waren.

Gegen Morgen faßte sie nach einer schlaflosen Nacht den unerklärlichen Entschluß. Sie würde zum angegebenen Zeitpunkt in die Wohnung gehen. Augenblicklich spürte sie gleichzeitig irritiert eine tiefe Ruhe und Zustimmung in sich und sank in tiefen Schlaf.

Etwa zur gleichen Zeit, in der Désiré auf ihrem Bett lag, saß auch er in seinem Zimmer und brütete vor sich hin. Gerade hatte er eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter abgehört, die ihn verwirrte. Die Frau, auf deren Inserat hin er telefonisch ein erstes Treffen vereinbart hatte, um einige ihrer Phantasien in der Praxis zu überprüfen, hatte sich für ihr Fernbleiben entschuldigt. Wer war dann bei ihm gewesen? Die ersten Bedenken über mögliche Folgen wichen einem Gefühl der Belustigung. Eine Unbekannte war in die Falle getappt, die für eine Andere aufgestellt war. Die unfreiwillige Komik der Situation ließ ihn laut lachen. Den Termin konnte er wohl vergessen, es war kaum anzunehmen, daß er sie nach dieser Überraschung jemals wiedersehen würde. Es sei denn in Begleitung einiger Uniformierter.

Vorsichtshalber kramte er leise vor sich hin fluchend die Unterlagen seiner Rechtsschutzversicherung und die Nummer des Rechtsanwaltes hervor. Je mehr Zeit ereignislos verstrich, desto ruhiger wurde Amir. Das angespannte Gefühl, mit dem er jedesmal den Briefkasten in banger Erwartung einer Vorladung öffnete, legte sich am Ende der Woche vollkommen. Nichts war geschehen. Um so überraschter war Amir, als er am angegebenen Termin, den er schon vollkommen vergessen hatte, in seiner Arbeit am Schreibtisch durch ein Klingeln unterbrochen wurde. Verwundert und neugierig ging er zur Tür und sah durch den Türspion. Er ließ etwas Zeit verstreichen, bevor er öffnete und Désiré hereinbat. Zögernd ging sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer und blieb dort mit gesenktem Kopf an derselben Stelle wie das letzte Mal stehen. Für eine Ewigkeit geschah nichts. Désiré starrte unverwandt auf den Boden vor ihren Füßen und versuchte unbeweglich zu stehen. Sie hätte genauso gut eine Stehlampe sein können, so wenig Aufmerksamkeit schien er ihr zu schenken.

Äußerlich ruhig hatte Amir sich an den Schreibtisch gesetzt und arbeitete dort weiter. Es kostete ihn alle Kraft, den Anschein von Gelassenheit zu erwecken. Erst im Verlauf einer heimlich ausgeführten Atemübung gewann er die Fassung wieder. Seine vorgebliche Konzentration auf die Arbeit half zusätzlich. Langsam und verstohlen verlagerte Désiré das Gewicht von einem Bein auf das Andere; innere Unruhe stieg unvermittelt in ihr hoch und raubte ihr fast den Atem. Kurz bevor sie meinte, schreiend aus dem Zimmer laufen zu müssen, oder sich ihm zu Füßen zu werfen, beendete Amir seine Arbeit, ordnete die Papier und stand auf. Er stand eine Weile direkt hinter ihr, sie konnte seinen Atem leicht in ihrem Nacken spüren. Mit einer sanften Bewegung ordnete er ihre langen Haare über die Schulter auf den Rücken, bevor er sie zu einem Haarknoten flocht. Augenblicke später legte er ein Seidentuch über ihre Augen und zog es langsam, aber bestimmt um ihren Kopf fest. Der Knoten saß eng, kurz vor der Grenze zum Unangenehmen. Désiré spürte den Druck des Tuchs um ihren Kopf, als ob er mit einem festen Reif umspannt wäre.

Unendlich langsam und mit einigen Pausen begann Amir, sie Stück für Stück zu entkleiden. Seine Finger wanderten suchend über ihren Körper, schweiften vom Ziel ab und kamen doch immer wieder auf den Punkt. Schauer liefen über Désirés Körper und Gänsehaut zeigte sich. Schließlich stand sie vollkommen nackend vor ihm. Irgendwo lief ein Ventilator. Désiré erschauerte jedesmal, wenn ein kühler Lufthauch über ihren Körper strich. Kühl und glatt umschlossen die Ledermanschetten ihre Hand- und Fußgelenke, bevor sie sich durch die Körpertemperatur langsam erwärmten. Er hatte die Manschetten straff angezogen, Désiré kam es vor, als ob er ihre Gelenke mit eisernem Griff festhielt. Er befahl ihr, das Kinn zu heben, gehorsam folgte sie diesmal augenblicklich. In dieser Position blieb das Kinn auch ohne ihr Zutun, nachdem Amir ihr ein breites und hohes Halsband umgelegt hatte, das die Bewegungen ihres Kopfes stark einschränkte. Von hinten griff er um sie herum und schloß ihre Handfesseln vor dem Bauch eng aneinander. Er packte sie an den Unterarmen, kurz oberhalb der Fesseln und hob ihre Arme langsam in die Höhe, bis sie über den Kopf gestreckt waren. Dann zog er sanft, aber bestimmt, ihre Hände hinter ihrem Kopf wieder nach unten und kettete sie vorübergehend im Nacken an das Halsband. Sie konnte das etwa einen Zentimeter dicke Seil mit den Händen tasten, das er an den Handfesseln verknotete.

Mühsam fingerte er die Verbindung zum Halsband frei. Kitzelnd glitten seine Hände ihre Wirbelsäule hinab; gleichzeitig spürte sie das Seil. Überrascht schrak sie zusammen und kniff unwillkürlich die Pobacken zusammen, als das Seil durch die Falte nach vorne glitt. Unendlich langsam zog Amir es straffer. Mit einer Hand spreizte er ihre Schamlippen, mit der anderen führte er das Seil nach oben durch den Spalt. Er hielt das Seil zwischen ihren Beinen gestrafft, bis er das freie Seilende durch die Öse an der Vorderseite des Halsbandes gezogen und dort verknotet hatte. Jeder Zug ihrer Hände, jede Bewegung des Körpers übertrug sich nun auf das Seil zwischen ihren Beinen. Désiré konnte und wollte ihr Stöhnen nicht unterdrücken. Mit den Händen strich er nun sanft an Désirés Schultern, die Flanken und Beine entlang, bis er die Fußfesseln erreicht hatte. Fast wäre sie im Boden versunken, alles Gefühl schien nach unten zu sacken.

Sie spürte, wie er die Fußfesseln löste. Seine Hände bedeuteten ihr, einen Fuß zu heben; er lobte sie anerkennend für ihr Aufmerksamkeit und ihr intuitives Verständnis. Unendlich langsam streifte er einen Strumpf bis zum Oberschenkel hinauf. Sie wünschte sich innerlich, seine Hände wären über den Rand des Strumpfes weitergewandert, unwillkürlich schob sie den Unterkörper nach vorn, stöhnend quittierte sie die veränderte Spannung des Seils. Sein Zungenschnalzen ließ sie augenblicklich erröten. Mit der gleichen quälenden Langsamkeit widmete er sich ihrem zweiten Bein. Amir half ihr gleichzeitig das Gleichgewicht zu halten, während er ihre Füße in das Paar ihrer hochhackigsten Schuhe bugsierte, die sie gemäß der Anordnung auf dem Zettel mitgebracht hatte. Während sie noch etwas unsicher balancierte, legte er Désiré die Fußmanschetten wieder an. Es fiel ihr noch etwas schwerer, das Gleichgewicht zu halten und ohne Schwanken zu stehen, nachdem er die Fußfesseln eng aneinander verbunden hatte. Bis sie es schließlich schaffte, ruhig und grade zu stehen, geschah nichts.

Amir beobachtete mit Befriedigung ihre Mühen. Wieder stand sie endlos, ohne das etwas geschah. Doch unvermittelt berührte etwas Kühles ihren Rumpf und umschloß sie von der Hüfte bis zur Brust. Amir stand wieder direkt hinter ihr und griff um sie herum, während er die Haken auf der Vorderseite schloß, flüsterte er ihr fragend ins Ohr, ob sie schon einmal vorher Korsetts getragen habe. Désiré wollte zur Antwort mit dem Kopf schütteln, aber das Halsband verhinderte die Geste. Amir wiederholte seine Frage. Sie hörte sich verneinend flüstern. Der Klaps auf das Gesäß traf sie ohne Vorwarnung. Désiré schrak zusammen. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass du lernst, dich an die Regeln zu halten", knurrte Amir bestimmt. Siedend heiß durchschoß es Désiré. Sie hatte einfach vergessen, den Satz mit der Anrede Gebieter zu beenden. Stammelnd setzte sie zu einer Entschuldigung an, was ihr einen weiteren Rüffel einbrachte. Weil sie ohne Aufforderung eigenmächtig das Wort ergriffen und zu allem Überfluß schon wieder das Wort Gebieter vergessen hatte.

Sie hatte nur kurz Zeit, ihre Nachlässigkeit zu bereuen, zwei scharfe Hiebe mit einer Gerte pfiffen über ihr Gesäß. Sie biß die Zähne zusammen und schwieg. Ihre aufkeimende Wut zerplatzte, als Amir ihre Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger langsam und vorsichtig bewegte. Unberechenbar veränderte er den Druck der Finger, mal rollte er ihre erigierten Brustwarzen sanft zwischen den Finger, mal erhöhte er den Druck bis an die Schmerzgrenze, oder auch darüber. Désiré stöhnte, streckte die Brust vor und versuchte ins Hohlkreuz zu gehen, was das Korsett aber erschwerte. Er packte ihre Brüste mit der ganzen Hand und massierte und knetete sie. Désirés Atem begann stoßweise zu gehen, trotz ihrer Fesseln wand sie sich unter Amir's festem Griff. Als er urplötzlich aufhörte, wäre sie fast vornübergestürzt; Amir fing sie jedoch rechtzeitig auf. Bedächtig begann er das Korsett zu schnüren, immer wieder hielt er inne und ließ Désiré Zeit, sich an die Beengung zu gewöhnen. Sie konnte in diesen Pausen deutlich die Veränderung spüren. Immer enger wurde ihre Taille zusammengepreßt, als ob Amir sie mit festem Griff um die Taille festhielt. Das Atmen wurde von Pause zu Pause eingeschränkter und als Amir endlich die Knoten der Schnürung versorgt hatte und zurücktrat, meinte Désiré, zwischen Unterleib und Kopf aus einer starren, unbeweglichen Röhre zu bestehen. Amir löste die Verbindung zwischen ihren Fußfesseln, griff von hinten mit beiden Händen um ihre Taille und schob Désiré langsam vor sich her. Befriedigt äußerte er sich über ihre Griffigkeit, wie er ironisch vermerkte.

Nach einer Weile, Désiré hatte inzwischen vollkommen die Orientierung verloren, in welchem Teil der Wohnung sie sich jetzt befinden mochten, ließ er sie anhalten. Etwas Hartes stieß von hinten in ihre Kniekehlen und die Unterschenkel. Sie spürte, daß ihre Fußfesseln daran befestigt wurden. Gleichzeitig bedauernd und dankbar entspannte sie sich nach dem Lösen des Seils, das ihre Hände in so abgefeimter Weise hinter ihrem Kopf gehalten hatte. Langsam drückte Amir sie nach unten, Désiré leistete dabei Widerstand, was ihn verärgerte. Er schnauzte sie an; williger, aber immer noch ängstlich gab sie nach. Erschreckt wich sie zurück, als etwas ihr Geschlecht berührte. Amir korrigierte ihre Position und senkte sie auf einen gewaltigen Dildo ab, der auf der Sitzfläche eines Stuhls montiert war.

So aufgespießt und durch das Korsett zusätzlich verengt mußte Désiré auf dem Stuhl Platz nehmen. Unruhig rutschte sie auf der Sitzfläche umher, die Erregung ließ scheinbar alles Blut in ihren Unterleib strömen. Es begann dort zu pochen und unkontrolliert zu zucken, Désiré wurde von Hitzewellen durchströmt, kleine Schweißperlen glitzerten auf der Haut. Stetig zog Amir ihre Hände einzeln seitwärts nach unten. Mit tastenden Fingern erkannte Désiré, daß die straff nach unten gezogenen Hände jeweils an eins der hinteren Stuhlbeine gefesselt waren. Ein breiter Ledergurt umschloß gleichzeitig ihren Bauch und die Stuhllehne. Stück für Stück wurde sie durch den Zug nach hinten an die Lehne gepreßt, so daß sie sich nicht mehr vorbeugen konnte. Ein ähnlicher Gurt hielt ihre Oberschenkel unverrückbar auf der Sitzfläche fest. Kreuzweise schlang Amir ein langes, schmales Tuch über ihren Oberkörper und zog es hinter der hohen Stuhllehne fest. Vorher hatte er anscheinend den Stuhl mit Decken gepolstert, denn Désiré wurde zwar unbeweglich auf dem Stuhl fixiert, aber nirgends drückte eine scharfe Kante. Als wenn sie nicht schon vollkommen hilflos gewesen wäre, dachte sie bei sich, als Amir auch noch ihre Unterschenkel mit Gurten unterhalb der Knie an die vorderen Stuhlbeine schnallte. Außer ihren Finger konnte sie buchstäblich kein Glied mehr rühren. Dafür machten sich ihre Muskeln im Unterleib zuckend selbständig.

Amir begann, sie in unverblümter und tabuloser Weise auszufragen. Haarklein wollte er alles über ihre Sexualität, aber auch sonstigen Gewohnheiten wissen. Wenn sie beim Antworten ins Stocken geriet oder sich genierte, bohrte er unerbittlich nach. Nachdem er das stundenlange Verhör beendet hatte, stand er auf. Sie spürte seine Anwesenheit neben sich, ihr Atem ging wieder schneller. Sachte streichelte er ihre Wange und bat sie den Mund zu öffnen. Zögerlich kam sie diesmal seiner Bitte, die mehr ein Befehl war, nach. Etwas Hartes bohrte sich zwischen ihren Zähnen durch in den Rachen; sie mußte leicht würgen. Als sie sich beruhigt hatte, spürte sie, daß ihr Mund mit einem Kunstglied als Knebel ausgefüllt war. Langsam und stetig zog Amir den Riemen des Knebels hinter ihrem Nacken zusammen, bis der Knebel unverrückbar festsaß. Er beugte sich zu ihrem Ohr herunter und sagte leise hinein, daß er jetzt Abendessen gehen würde. Wann er wieder zurück sei, könne er noch nicht sagen. "Nicht weglaufen!" fügte er zynisch hinzu.

Als sie die Tür ins Schloß fallen hörte, schlug der Schock über seine Mitteilung in rasende Panik um. Désiré begann, gegen ihre Fesseln anzukämpfen. Aber alle Versuche waren vergebens. Bald war sie mit einem Schweißfilm bedeckt, der nur langsam trocknete und dabei ihre brennende Haut kühlte. Genauso langsam wich die Panik, aber nur um einem fast ebenso verschlingenden Gefühl der Erregung zu weichen. Erst nach einer Ewigkeit wich auch dieses Gefühl einem sanftem Schweben. Der Ablauf des Nachmittags tauchte in ihr wieder auf. Désiré wunderte sich über sich selbst, was sie in der Zeit des Verhörs alles preisgegeben hatte. Gleichzeitig schwankte sie zwischen einem Gefühl der Erleichterung und der Ungewißheit. Erleichterung, endlich Dinge und Wünsche aussprechen zu können, die sie aus freien Stücken sonst nie jemandem erzählt hätte; Unsicherheit, weil er absolut keine wertenden Kommentaren abgegeben hatte. Sie hätte zu gerne gewußt, was er jetzt über sie dachte.

Nachdenklich saß Amir mit einigen Bekannten in einem italienischen Restaurant. Nur mühevoll konnte er den Gesprächen einigermaßen folgen. Geistesabwesend stocherte er mit der Gabel im Essen umher. Immer wieder sah er auf die Uhr. Wie lange sollte er Désiré noch schmoren lassen? Vor seinem geistigen Auge machte sich das Bild der an seinen Stuhl gefesselten, vollkommen hilflosen Frau breit. Ausgeliefert seinem Willen. Wenn er jetzt aufstehen müßte, würde seine Reaktion nicht zu übersehen sein. Sein Brustkorb schien sich zu weiten. Der Kellner brachte den Espresso. Amir gelang es nur kurz sich zusammen zu reißen, bevor er wieder abglitt. Langsam wurde die Situation peinlich. Schon wieder hatte er nicht aufgepaßt und eine Frage überhört. "Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, Amir ist verliebt!" lästerte lauernd eine der anwesenden Frauen. Ungewollt stand Amir im Mittelpunkt. Eine hastige Entschuldigung murmelnd verabschiedete sich Amir, zahlte im Vorbeigehen und hinterließ eine ratlose Runde. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er vor der Wohnungstür stand. So konnte er nicht hereingehen. Langsam sammelte er sich und erreichte den paradoxen Zustand der gespannten Ruhe, den er schätzte.

Entschlossen steckte er den Schlüssel ins Schloß der Tür und schloß leise auf. Désiré war in der Zwischenzeit in wohltuende Leere geraten. Die Panik war verschwunden, nur noch ganz selten und vereinzelt huschte ein Gedankenfetzen durch ihren Kopf. Ein seltsamer Schwebezustand, in dem die Gedankensplitter keine Bedeutung mehr zu haben schienen und nur wie Wolken vorbeizogen. Gleichzeitig spürte sie sich vollkommen in ihrem Körper, und gleichzeitig doch körperlos. Verblüfft registrierte sie kurz den Gedanken, daß dies vielleicht der Zustand war, den sie bei ihren bisher erfolglosen Meditationsversuchen hatte erreichen wollen. Ihr ganzer Körper schien plötzlich zu lächeln. Schlagartig erstarrte sie, das Herz schlug bis zum Hals. Das Geräusch eines Schlüssels in der Tür versetzte sie Alarmbereitschaft. Zu Tode erschrocken fuhr sie zusammen, als eine Hand sanft über ihren Oberarm strich. Sie entspannte sich aber augenblicklich, als er beruhigend auf sie einsprach und sie seine Stimme erkannte. Langsam ließ der Druck der Gurte nach, die sie an den Stuhl gepreßt hielten.

Amir befreite sie Stück für Stück in aufreizender Langsamkeit. Mit auf dem Rücken gefesselten Armen, immer noch geknebelt und verbundenen Augen führte er Désiré auf die Toilette, wo sie sich in seiner Gegenwart erleichtern mußte. Ein eiskalter, klatschnasser Waschlappen fuhr zwischen ihre Beine, so daß sie unwillkürlich die Beine schloß. Ein Klaps auf die Oberschenkel zeigte ihr, daß sie einen Fehler begangen hatte. Bereitwillig öffnete sie sich. Da Amir sie nicht abgetrocknet hatte, spürte sie bei jedem Schritt einen kühlen Luftzug, der im seltsamen Kontrast zu der Hitze in ihr stand. Diesmal drückte etwas an die Vorderseite ihrer Oberschenkel, als er sie in irgendeinen Raum in der Wohnung geführt hatte. Er hob sie an, und unvermittelt fand Désiré sich bäuchlings auf einer relativ weichen Unterlage wieder; ihre Beine baumelten hilflos in der Luft nach unten. Das ihr Kopf nicht ebenso abwärts pendelte, verdankte sie ausschließlich dem Halsband, das ihren Kopf in seiner Zwangshaltung fixierte. Ein breiter Gurt drückte sie in Höhe der Taille fest an die Unterlage.

Wie Désiré später erfuhr, hatte er sie auf die gepolsterte Platte eines Beistelltisches gelegt. Im Handumdrehen hatte Amir ihre Füße und Beine in gespreizter Stellung an die hinteren Tischbeine geschnallt. Innerhalb weniger Momente waren auch ihre Hände und Arme fest mit den vorderen Tischbeinen verbunden, ein zweiter Gurt knapp unter Achselhöhlen preßte ihre Brust gegen die Unterlage. Wieder fand sich Désiré in einer Lage, die sie hilflos und bewegungsunfähig gefangen hielt. Durch das Kissen, das er vorher unter ihrem Becken plaziert hatte, wurde ihr nacktes Gesäß förmlich präsentiert. Désiré wollte ihr Gesäß seinen tastenden Fingern entgegen strecken, die in spielerischer Weise die unbekleidete Zone zwischen dem Rand der Strümpfe und des Korsetts erforschten, mußte aber erkennen, daß ihr die Fesseln keine Chance ließen. verzweifelt und doch lustvoll stöhnte sie in den Knebel. Das Stöhnen verstärkte sich, als Amir mit einem leisen Klicken einen Ventilator startete. In rhythmischer Folge strich der Luftstrom über ihr bebendes Gesäß.

Das Stöhnen verwandelte sich in unartikuliertes Schreien, als Amir begonnen hatte, mit einem Kunstglied in ihre Vagina einzudringen. Immer wieder zog er den Dildo heraus, umspielte ihr äußeres Geschlecht und ließ den Dildo unvermittelt wieder in sie eingleiten. Er trieb sie bis zum Höhepunkt, ließ das Kunstglied stecken und sicherte es gegen Herausrutschen. Mit dem Abklingen des Orgasmus spürte sie in steigendem Maß das Kunstglied in sich. Ihre Erregung wuchs aufs Neue. Mit hilflosen Bewegungen versuchte Désiré den Dildo in sich zu bewegen. Endlich schien Amir ein Erbarmen zu haben, mit einigen schnellen Bewegungen ließ er den Dildo tanzen, hörte aber unvermittelt auf. Mitten in ihr Verlangen prasselte ohne Warnung ein Hieb auf ihr Gesäß, dem in Abständen vier weitere folgten. Während ihr geschundenes Gesäß noch wie Feuer brannte, nahm Amir sein Spiel mit dem Kunstglied auf. Wieder trieb er Désiré bis zum Höhepunkt.

Noch einige Male führte er sie durch das Wechselbad von Schlägen und Orgasmen, bis er nach den letzten Schlägen selbst in sie eindrang. Wie betäubt blieb Désiré auf dem Tisch liegen, nachdem Amir ihre Fesseln gelöst hatte. Im Zeitlupentempo rutschte sie vom Tisch auf die Knie vor Amir; ihr Dank kam aus tiefstem Herzen. Ihr Körper schien sich ums Doppelte zu verbreitern, als Amir die Schnürung des Korsetts löste und es ihr abnahm. Auch die wiedergewonnene Beweglichkeit ihres Halses hob ihre Stimmung. Ein Wermutstropfen war allerdings, daß Amir beschlossen hatte, ihren Knebel lediglich gegen einen Ballknebel auszutauschen. Vorher hatte Désiré sich vor ihm niederknien müssen. Ernsthaft räusperte er sich, bevor er anfing zu reden. Ihr stünde es jetzt frei zu gehen, wenn sie jedoch bleiben wolle, verlange er ihre Bereitschaft, sich ihm als Sklavin zu unterwerfen. Desweiteren müsse sie geloben, seinen Befehlen ohne Widerspruch unverzüglich zu gehorchen und sich bemühen, Aufgaben, mit denen er ihre Ergebenheit überprüfen werde, widerspruchslos zu ertragen.

Désiré schluckt ein paar mal heftig, ihr Mund war plötzlich staubtrocken. In ihrem Inneren rangen Zweifel mit einer drängenden Zustimmung. Statt einer Antwort umschlang sie seine Beine und vergrub ihr Gesicht in seiner Hose. An den Haaren zog er ihren Kopf in den Nacken, bis sie zu ihm aufsah und wiederholte die Frage. Sie versuchte zu nicken, Amir wollte mehr, sie solle laut sagen, was sie wolle. Mit krächzender Stimme gab sie ihr Versprechen. Er kniete sich vor sie, küßte sie auf die Stirn und legte ihr ein ledernes Halsband um. Das Klicken, mit dem er das Vorhängeschloß einrasten ließ, erschien Désiré mehrfach verstärkt an ihr Ohr zu dringen. Betäubt kauerte sie auf dem Boden, nachdem er schon längst wieder aufgestanden war. Wie ein gehorsames Mädchen, dachte sie bei sich, als sie hinter ihm her ins Schlafzimmer trottete. Er gebot ihr, sich auf die Bettkante zu setzen und legte ihr den Ballknebel an. Désiré schien es, als ob er absichtlich den Riemen etwas zu fest angezogen hatte. Ergeben schüttelte sie daher mit dem Kopf, als er lauernd fragte, ob der Riemen zu stramm sei.

Mit auf dem Rücken gefesselten Händen lag sie somit stumm neben ihm im Bett. Wenn sie sich bewegte, klirrte leise die Kette, mit der er das Halsband ans Kopfende des Bettes gekettet hatte. Stöhnend wälzte sie sich auf die Seite. Ihr Gesäß brannte beim Draufliegen immer noch von den Schlägen und die Hände taten ihr in dieser Lage weh. Er hatte sie in den Arm genommen, Désiré legt ihren Kopf auf Amir's Schulter und kuschelte sich enger an ihn. Langsam glitt sie in dem dunkeln Zimmer in den Schlaf hinüber. Zu ihrer Enttäuschung fand sich Désiré am nächsten Morgen wieder alleine in der Wohnung. Ein Brief auf dem Kopfkissen neben ihr informierte sie darüber, daß er sich im Laufe des Tages bei ihr melden würde. Die Schlüssel für ihre Fesseln finde sie auf dem Küchentisch. Erst jetzt drangen ihr die Lederfesseln in ihr Bewußtsein. Ihre Hände waren zwar frei, aber die Ledermanschetten umschlossen noch die Hand- und Fußgelenke. Auch das Halsband war von der Kette, die aufgekringelt neben dem Kopfkissen lag, befreit.

Sie griff den Seidenkimono, den er offensichtlich für sie bereit gelegt hatte, und schlenderte in die Küche. Mit Schmunzeln registrierte sie, daß Amir ein komplettes Frühstück gerichtet für sie hinterlassen hatte. Neben dem Frühstücksteller lagen ein paar farbig gekennzeichnete Schlüssel. Die selben Farbsymbole fand sie auch an den Vorhängeschlössern der Ledermanschetten, so daß es keine Schwierigkeiten bereitete, sie zu öffnen. Erleichtert massierte sie die Gelenke. Nervös suchte sie den Tisch ab. Sie kroch auf dem Boden vor dem Tisch und untersuchte jeden Quadratzentimeter. Der Schlüssel für das Halsband war nirgends zu finden. Langsam geriet Désiré in Panik. So konnte sie doch nicht auf die Straße, geschweige denn zur Arbeit gehen. Den Brief, der an ihre Tasse gelehnt da stand, hatte sie übersehen. Hastig riß sie auf. Wütend knüllte sie ihn nach dem Lesen zusammen und warf in auf dem Boden. "Falls du noch einen Schlüssel vermissen solltest, spar dir das Suchen und entspann dich! Ich habe ihn in der Tasche. Gruß Amir! P.S. Wie du bemerken wirst, befindet sich unter dem Lederfutter der Innenseite eine eingearbeitete Kette. Zum Durchschneiden reicht also ein Messer nicht. Du brauchst dafür einen Bolzenschneider. Oder Geduld, bis wir uns wiedersehen!"

Unwillkürlich fuhr sie mit einem Finger tastend in den schmalen Zwischenraum zwischen Hals und Lederband. Er hatte nicht geblufft. Die massive Kette war deutlich zu tasten. Genau wie sie es befürchtet hatte, traf es auch ein. Kaum hatte sie das Büro betreten, konnte sie die vielsagenden Blicke der Kolleginnen sehen. Wer trug schon bei so warmen Sommerwetter ein Tuch um den Hals über einer geschlossenen Bluse? "Na, haben wir heute Halsweh?" lästerte die Erste. Eine andere machte laute Kußgeräusche in die Luft und prustete: "Nein, sie hat bestimmt einen Vampir getroffen!" Désiré lief knallrot an, als alle kicherten und vergrub sich in die Arbeit. Immer noch besser, als wenn sie die Wahrheiten wüßten. Das Telefon klingelte und Amir war am Apparat. Unwillkürlich griff sie sich an den Hals, als er sie fragte, ob sie auch keine Schluckbeschwerden bekommen habe. Ohne Nachzufragen, ob sie überhaupt Zeit hätte, bestellte er sie für den Abend in die Wohnung und legte auf. Sie würde jedoch auf alle Fälle gehen, da sie im Moment nichts so sehr wünschte, wie das Halsband loszuwerden.

Der Arbeitstag zog sich in die Länge, immer wieder im Verlauf fiel Désiré der gestrige Abend ein. Sie glitt dabei jedesmal in eine wohlige Träumerei. Ein paar Mal geschah es ihr, daß sie unvermittelt aus ihrer Abwesenheit gerissen wurde. Was für die eine oder andere Kollegin Stoff zum Lästern bot. Zum Feierabend trödelte Désiré absichtlich etwas herum, damit alle anderen vor ihr gingen. Trotzdem begegnete ihr am Ausgang Pia, eine Kollegin, die ihr bisher nur dadurch aufgefallen war, daß sie immer Schwarz trug. Eilig wollte Désiré an ihr vorbei gehen, als Pia sie plötzlich leise ansprach. "Ich wollte Dir nur sagen, daß Du Dich nicht zu schämen brauchst, wegen dem, was unter Du unter dem Tuch versteckt hast. Ich bin bestimmt die Einzige, die das Vorhängeschloß unter dem Tuch bemerkt hat!" Sie beugte sich vor, hauchte Désiré errötend einen Kuß auf die Wange und hastete davon.

Zurück blieb eine verdatterte Désiré, die am liebsten im Boden versunken wäre. Erst als sie Bus ihre Gedanken wieder sortieren konnte, fielen ihr Dinge auf, über die sie nie näher nachgedacht hatte. Im Gegensatz zu den anderen Kolleginnen hatte sie Pia noch nie freizügig bekleidet gesehen. Sie trug immer langärmlige, hochgeschlossene Kleidung. Auch Pia trug manchmal unvermutet Halstücher, auch zu Jahreszeiten, wo dies ungewöhnlich war. Am auffälligsten war jedoch der eigentümliche Handschmuck. Ein Fingerring, der mit einer Kette an dem Handgelenkreif verbunden war. Auf einer Betriebsfeier hatte Désiré den Schmuck einmal bewundert und näher betrachten dürfen. Er war aus mattglänzendem Edelstahl gefertigt und schien massiv zu sein. Désiré fiel urplötzlich ein, daß sie damals die Frage unterdrückt hatte, daß sie nirgendwo einen Verschluß bemerken konnte. Für einen winzigen Moment hatte sie an die geschmiedeten Metallfesseln denken müssen, die man manchmal in den Verließen alter Burgen besichtigen kann. Damals hatte sie sofort den Gedanken aus ihrem Bewußtsein gewischt, jetzt blieb sie daran hängen.

Fast hätte sie ihre Haltestelle zum Aussteigen verpaßt; die Stimme des Fahrers ließ sie im letzten Moment aus den Träumereien aufschrecken. Hastig schlang sie ihr Abendessen herunter und beeilte sich, um rechtzeitig in Amirs Wohnung zu erscheinen. Bevor sie den Klingelknopf drückte, sprang ihr Blick den Korridor nach rechts und links. Niemand war zu sehen. Désiré nestelte hastig das Tuch vom Hals und stopfte es in eine Tasche. Entsprechend seinem Wunsch wartete sie mit dem sichtbaren Zeichen ihrer Unterwerfung um den Hals vor der Tür. Nach dem Klingelton schien eine Ewigkeit zu vergehen. Nervös schaute sie wieder den Gang entlang. Je länger sie warten mußte, desto mehr schlug ihr Herz bis zum Hals hinauf. Endlich öffnete sich die Tür und Amir stand lächelnd vor ihr. Désiré wäre gerne an ihm vorbei in die Wohnung geschlüpft, aber er versperrte den Eingang. Verschämt senkte sie Blick und betete in Stillen, daß jetzt niemand den Gang entlang käme. Amir genoß ihre Aufregung und ließ sie noch eine Weile zappeln, bevor er den Weg freigab.

Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, spürte Désiré angestaute Wut in sich aufsteigen. Sie begann mit den Fäusten auf Amir einzutrommeln und schrie ihn wegen des Halsbandes an. Eine ganze Weile zeigte er überhaupt keine Reaktion, bis er wortlos mit einer Hand ihren Nacken kurz unterhalb des Schädelansatz ergriff und kräftig zudrückte. Désiré wand sich unter seinem Griff, konnte sich aber nicht befreien. Er schleifte sie hinter sich her ins Wohnzimmer und stellte sie an den üblichen Platz. Langsam und immer noch wortlos drückte er Désiré gegen ihren Widerstand in die Knie. Als sie den Boden vor ihm berührte, brach sie in Tränen aus und schluchzte laut. Er ließ sie los und stand einfach vor ihr. Désiré sackte in sich zusammen und weinte hemmungslos. Amir griff mit einer Hand unter ihr Kinn und hob es an. In der anderen hielt er ein Taschentuch und wischte ihre Tränen von den Wangen. Langsam beruhigte sie sich und schluckte nur noch ein paar mal schneuzend. Amir griff in die Hosentasche, holt einen Schlüssel hervor und hielt in Désiré auf der flachen Hand hin. "Hier, nimm ihn und dann geh!"

Entsetzen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Stammelnd brachte sie nur einige unzusammenhängende Worte heraus. "Du hast dich dazu bereit erklärt, meine Sklavin zu sein, zu gehorchen und Prüfungen zu ertragen. Entweder du tust, was ich von dir verlange, so wie heute, oder du hast dich getäuscht, und du bist nicht bereit, dich zu unterwerfen. Ich verlange nicht von dir, daß du die Prüfungen genießt oder sie dir Befriedigung bereiten. Wenn ich dir Schmerzen zufüge, dich demütige oder was auch immer, weiß ich, daß es weh tut, oder erniedrigend ist, oder dich in Panik versetzt. Ich weiß ebenso, daß es dir nicht Freude bereitet, so behandelt zu werden. Es geht einfach nur um Unterwerfung und Ertragen. Und wenn du das wirklich willst, dich unterwerfen, dann tue nie wieder, was du dir vorhin geleistet hast. Bevor du dich jetzt entscheidest, solltest du auch wissen, daß ich dich für deinen Ungehorsam und deine Auflehnung, jetzt und in Zukunft, bestrafen werde. Also entscheide dich!"

In dem minutenlangen Schweigen wurde Désiré schwarz vor Augen. In ihrem Inneren tobte alles wild durcheinander, sie war keines klaren Gedankens fähig. Hilfesuchend hob sie den Kopf und sah ihn stumm und fragend an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und bettelten um Hilfe. Unbewegt schwieg Amir und sah sie unverwandt an. Ihre Blick trafen sich und beide versanken ineinander. Désiré wurde fast augenblicklich ruhig und spürte einen eigentümlichen Frieden. "Bitte bestrafen Sie mich für meinen Ungehorsam, Gebieter!" Mit leiser, aber fester Stimme hatte Désiré das Schweigen gebrochen, Amir erbleichte, fing sich aber blitzschnell wieder.

Versonnen betrachtete Désiré den schlafenden Amir neben sich. Er lag entspannt auf dem Rücken und atmete tief und gleichmäßig. Auf dem Rücken zu liegen war ihr unmöglich, das Gesäß brannte immer noch, selbst wenn sie nicht drauflag,; so hatte sie sich auf der linken Seite liegend an ihn geschmiegt. Vorsichtig tasteten ihre Finger der rechten Hand über die Striemen; die leichte Kühle wirkte nur wenig lindernd. Unter der Bettdecke, die Désirés Nacktheit verbarg, griff sie mit der Hand, die eben noch über die geschundene Haut gestrichen hatte, nach dem Halsband, das sie noch immer trug. Ein seltsames Gefühl von Stolz und Glück erwärmte sie. Langsam schlief sie ein.

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