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Story: Traum oder Wirklichkeit - Teil II

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von langer011 am 27.12.2024, 14:19:59 in Sie+Er

Traum oder Wirklichkeit - Teil II

(Voraussetzung ist eigentlich, den Teil I gelesen zu haben)

Lisa schien gar nicht gehen zu wollen, sie verharrte in ihrer Position. Richard stupste sie nur an, und machte ein Zeichen, das aussah, als ob er zum Rückzug aufforderte. Lisas Kopf schüttelte sich leicht, und nickte dann und er half ihr, aus der Hocke wieder auf die Beine zu kommen. Sie biss sich auf die Zähne, sie machte eine Handbewegung, die andeutete, dass ihre Beine wohl eingeschlafen waren und sie noch eine Zeit brauchte. Ein paar Minuten verstrichen, Richard sah das nackte Paar sich wieder mit sich selbst beschäftigen, hatten wohl auch nichts von den Lauschern gehört. Anscheinend hatten sie eine gute Kondition, dachte er. Dann spürte er Lisas Hand auf seinem Arm, sie schien sich erholt zu haben. So leise wie eben möglich, achtend auf keinen Ast zu treten, schlichen sie wieder zurück auf den Waldweg.

„Richard,“ Lisa krallte ihre Hand in Richards Arm. „…ich weiß nicht?“ Einen Augenblick starrte sie ihm in die Augen, ohne ihn anzuschauen, ein leerer Blick kam ihm entgegen, in sich gekehrt; sie drehte sich um und ging weiter, fing an eilig zu werden und lief dann eine kurze Entfernung den Waldweg weiter, fiel in den schnellen Gehschritt zurück und stürmte nach vorn. ‚Sie flieht’, dachte Richard. ‚Das war wohl ein bisschen viel? Ist doch erfahren? Hat doch schon sicherlich ähnliches gesehen, ja vielleicht auch nicht live und auf diese Weise…….Aber das sollte sie doch nicht so aus der Fassung bringen……., eine erfahrene Frau wie sie, von der Art und Ausstrahlung…………die muß doch schon ein paar Männer gehabt haben………, mit der Erfahrung?, dachte er weiter und trottete nachdenklich ihr nach. Richard konnte die Situation nicht ganz verstehen, dachte hieran und eine Sekunde schoss ihm Alessandra durch den Kopf. Sie hätte sicherlich ihren Spaß gehabt, auch mit ihrer Kamera! Er blieb in Gedanken. An sich hatte er gar nicht weiter an die Szene gedacht, ehe an das Verhalten von Lisa, bis er beim Gehen merkte, dass ihn diese Bilder auch nicht ganz unberührt gelassen hatten. Er verspürte ein Ziehen beim Gehen und dabei ging ihm erst auf, dass das Gesehene ganz schön erotisch gewesen ist. Sie hatten einen super Live-Film gesehen.

Lisa hatte endlich angehalten und sich nach Richard umdrehte, nach gut einer halbe Stunde des Wegs. Sie streckte ihre Hand nach ihm aus. „Richard, ich kann Ihnen gar nicht erklären, wie ich mich im Moment fühle. Ich bin ganz verwirrt, ich weiß gar nicht, was, wie und ….. Wir gehen jetzt ein bisschen weiter und erzählen, ja? Dann wird’s vielleicht auch wieder besser, was meinen Sie?“ und dabei hackte sie sich bei ihm ein. Immer tiefer liefen sie in den Wald, bis sie, der Waldweg war gar keiner mehr, in einer Lichtung zu stehen kamen. „War das nicht auch eine Lichtung, wo wir das Paar gesehen hatten?“ fragte Lisa. Lisa stellte sich in den Sonnenstrahl, der noch stark und warm von Westen einfiel. Breitbeinig stand sie da, breitete ihre Arme aus und rief mit einem Mal: „Ich möchte auch Sonnenbaden und nackt sein!“ „Was hindert sie daran, Lisa. Das ist ganz einfach, ziehen sie sich einfach aus, machen sie für mich einen kleinen Striptease!“ „Richard, was meinen sie denn, mich vor Ihnen ausziehen?“ Sie blieb in einer Haltung stehen, ihr Körper sagte ‚Empörend!’, ihre Körpergeste hatte nicht mehr die Ausstrahlung, die Sonne schien auf ihr Haar und brachte den ganzen Glanz zum Glitzern. Es trat eine Ruhe und Spannung zwischen ihnen ein, die man hätte mit Händen greifen können. Richard wartete einfach ab. Lisa hob leicht den Kopf und sah sich um, und richtete ihren Schritt auf einen quer liegenden Baumstamm, auf dem sie Platz nahm. Ihre Beine streckte sie gerade aus, etwas gespreizt, so dass sie die Balance halten konnte. Sie winkte Richard mit ihrer Hand zu sich. „Richard, vielleicht verstehen sie meine Reaktion nicht ganz. Ich kann Ihnen gar nicht schildern, welche Gefühle durch mein Blut rasen; was in mir gerade vorgeht, ist ein Erdbeben, ausgelöst von dem, was wir gesehen haben.’ Sie verstummte. Beinahe zögerlich, stotternd, langsam, Silbe für Silbe formend sprach sie weiter: „Können sie sich vorstellen, dass ich heute überhaupt das erste Mal in meinem Leben so etwas gesehen habe, gesehen habe, wie sich zwei Menschen miteinander vergnügen, miteinander kopulieren und sich sexuell miteinander spielen? Auch im Film nicht – ich gehe eigentlich nicht ins Kino, sehe auch keinen Filme im Fernsehen, und lese auch nicht viel. Ich bin immer lieber mit Menschen zusammen. Habe nur in meiner Jugend auch Freunde gehabt, mit einem habe ich geschlafen, oder besser versucht, zu schlafen. Und das war sicherlich mein einschneidendes Erlebnis, was mich immer von der Körperlichkeit abhielt. Ich spüre es heute noch, ich habe heute noch Angst, wenn ich an die Situation denke. Er war damals sehr brutal als er versuchte, ohne Rücksicht auf Verluste mich zu entjungfern, es tat scheußlich weh, ich blutete und blieb wie ein Häufchen Elend zurück, er hatte wohl seinen Spaß, was ich erinnere wohl danach, und haute sofort ab als er sich erleichtert hatte; ich fühlte mich erniedrigt wie ein Tier. Heute weiß ich, dass es eigentlich eine Vergewaltigung war. Denn er hatte nicht gedacht und war wohl überrascht, dass ich mit meinen damals zweiundzwanzig noch Jungfrau war. Und das schien ihn erst recht brutal werden zu lassen. Seitdem, und jetzt verstehen Sie mich vielleicht auch ein bisschen, ist mir die Lust auf Männer oder auch Frauen, was ich mir schon gar nicht vorstellen kann, völlig vergangen. Ich wollte damit nichts mehr zu tun haben. Ich bin eigentlich ein a-sexueller Mensch und widerstand jeglichen Annäherungen, eher lief ich weg, was auch passierte. Ich machte meinen Job sehr gern, habe einen netten Freundeskreis, in dem dieses Thema niemals zur Sprache kommt, und in meiner Körperpflege bin ich gut preußisch erzogen, aber sehe keinen weiteren Nutzen in den Dingen außer als den, wozu sie da sind. Sexualität existierte nicht! Das Gefühl dafür existiert nicht!“ Ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck waren hart und laut geworden. Sie machte eine Pause, ehe sie Richard wieder anschaute. „Das war heute ein Schock für mich, Richard, ich kann es noch gar nicht fassen, was die beiden Alten gemacht haben. Nicht in den kühnsten Träumen habe ich nur im Entferntesten an so etwas gedacht oder mir auch vorstellen können. Ich drehte immer ab, wenn es nur in die Nähe dieses Themas kam. Und meine Eltern, die leider früh verstarben, haben mir daher auch nichts weiter sagen können. Ich habe ihnen von meinen Erlebnissen auch nie etwas gesagt. Unter Geschwistern redet man nicht, oder zumindest wir nicht über dieses Thema. Ich bin schockiert, und doch….. Ich sollte Ihnen das gar nicht sagen, aber ich platze fast, ich fühle etwas völlig unbekanntes, einen Drang und eine Leidenschaft nach Haut und ich habe das dringende Gefühl, mein Kleid ausziehen zu wollen und zu müssen, Richard, weil ich Sonne und frische Luft auf meiner Haut spüren will. Aber vor Ihnen möchte ich das nicht, ich schäme mich sehr. Es ist alles so verwirrend und so viel, dass ich gar nichts mehr weiß. Ich werde das mal allein versuchen“, sagte sie vor sich hin, „zuhause, oder wenn ich mal wieder einen Spaziergang hier im Wald mache und sehe, wie mir das bekommt. Wollten wir eigentlich nicht einen Kaffee trinken gehen?“

„Wir sind an dem Schild schon lange vorbei“, erwiderte Richard. „Und wenn es nach mir geht, brauche ich auch keinen Kaffee mehr. Das war doch genug Adrenalin, oder?“ Nach ein paar Minuten, die sie sich anschwiegen meinte er etwas nonchalant: „Warum ziehen sie das Kleid nicht einfach aus, ich drehe mich etwas zur Seite und wenn Sie sich wohlfühlen, auch ohne Kleid, dann sagen sie es mir und ich werde wieder normal in die Welt schauen. Wär' das ein Vorschlag?“ „Richard, das ist gut gemeint, und ich weiß, dass sie das sehr ehrenvoll und ehrenhaft meinen.“ Sie stockte, ein Schimmer Röte flog über ihr Gesicht …..“Also gut, drehen sie sich weg. Ich werde einen Versuch wagen.“ Und dabei stand sie auf, Richard erhob sich ebenfalls und zog sich etwas in eine schattige Ecke zurück und legte sich so auf die Erde, dass er seinen Blick in den Himmel richtete, aus dem kleinen Tannenhain heraus. Er hörte sie rascheln und merkte wie sie sich bewegte. Er linste leicht nach ihr, und sah sie wahrlich in ihrer Unterwäsche mitten im Sonnenlicht stehen, die Arme ausgebreitet, ihm den Rücken zukehrend, und den Kopf nach hinten dehnend. Langsam drehte sie sich, fast wie in einem Tanz und verharrte dann wieder in der Stellung, als ob sie die Sonne umarmen wollte. „Richard“, hörte er sie leise sagen, „sie können vom Himmel wieder runterblicken. Ich glaube, dass ich stark genug bin, Ihren Blicken stand zu halten“. Richard erhob sich und sah ihren Rücken an. Allerdings war er leicht erschrocken über die Wäsche, die sie trug. Ein leichter Blick streifte ihre solide, weiße und große Unterhose, die bis weit über die Hüften klemmte, der Oberkörper war von einer Art Bustier abgedeckt, eher eingezwängt, in leicht rosa Ton. Dies erinnert Richard an die Unterkleider seiner Mutter, die er einmal durch das Schlüsselloch erhaschte hatte. Ihn schauderte bei diesem Anblick. Sollte dieser vom Wuchs her schöne Körper so gegen alles abgeschirmt sein? Er konnte es gar nicht verstehen und trat ganz leise hinter sie. Langsam legte er die Hände um sie herum, tastete sich an ihren Händen entlang und führte sie an ihre Brüste. „Machen sie den Panzer auf“, flüsterte er ihr ins Ohr. Lisa erstarrte für einen Moment ehe sie antwortete: „Ich kann nicht.“ „Doch sie können, ich sehe sie nicht von vorn, aber sie wollen die Sonne doch auf der Haut spüren, und nicht auf ihrem Bustier, oder?“ flüsterte er weiter. Sie machte die Anstalten, sich umzudrehen, ganz langsam und lies die Arme fallen. „Richard, machen sie es“. Er sah an ihr herab, die Körbchen lagen eng an und verschlossen alles, was nur ab dem Schlüsselbein nach Haut aussah. Seine Hände fingen an, von oben einen nach dem anderen die kleinen Hacken zu lösen, es waren viele, und als der Panzer offen war, streifte er ihn samt den Trägern einfach über ihre Arme nach vorn, so dass er ins Gras fiel. Er lies seine Arme fallen und sie standen sich gegenüber, in ihren Augen schimmerte es wässrig. Diese großen graubraunen Augen, die ihn immer so liebevoll ansahen, hatten den leichten Eindruck von Furcht und Unsicherheit. Ihr Kopf fiel auf seine Schulter und er merkte, wie sie leicht schluchzte. „Richard, muss ich erst sechzig werden, um dieses himmlische Gefühl zu erleben?“ Er schlang die Arme um sie und drückte sie leicht. Er spürte ihre Brüste, die fest und muskulös war, nicht groß aber wohl geformt. „Drehen Sie sich in die Sonne“, und dabei versuchte er sie an den Hüften zu fassen und sie leicht wieder der Sonne zuzuwenden. Einen Moment dachte er daran, ihr auch die Unterhose auszuziehen, unterließ aber seinen Drang.



Richard wendet leicht seinen Kopf, um das Gesicht und ihre Reaktion der neben ihm stehenden Lisa zu sehen. Sie hat die Augen geschlossen, sie breitet wieder die Arme aus, führt ihre Hände wieder zurück und legt sie leicht auf ihre Brüste, umfasst sie und streichelte sie leicht nach oben, hob sie leicht an, drückt sie nach unten und massiert dann ganz inständig ihre Haut. „Es prickelt so schön, wenn die Sonne auf die Haut scheint“, und rieb kräftig mit ihren Händen ihren Oberkörper. Richard war versucht, seine Hände um sie zu schlingen und ihre Brust zu streicheln, aber irgendetwas hielt ihn ab. Jetzt war es nicht der richtige Augenblick. Sie musste mit sich selbst zurechtkommen, selbst erleben, wie schön es war, die frische Luft über ihre Haut einzuatmen und spüren, wie sich die Poren öffneten.

„Tun Sie mir einen Gefallen, Richard? Ich bin jetzt mal ganz mutig. Sie dürfen sich nicht von der Stelle bewegen, aber würden Sie mir bitte vielleicht von hinten meinen Slip runterziehen? Ich möchte mich nicht bewegen, ich tanke gerade Wärme und Frische!“ „OK“, sagte Richard, der doch sehr erstaunt war. Er legt seine Hände an das Gummiband dieser etwas Oma-ähnlichen Hose und schob sie ganz langsam an ihren Schenkeln hinab; sie fiel fast, denn Lisa hatte die Beine etwas gespreizt. Richard war begeistert von ihrem kleinen, aber strammen Po, keine Falten, keine Dellen, durchtrainiert und straff. Zwischen den Oberschenkeln konnte er einzelne Schamhaare entdecken, die Po-Ritze war unendlich zwischen den Oberschenkeln. Wieder zähmte sich Richard, spontan hin zu fassen. „Sie dürfen mich nicht sehen Richard, ich habe schrecklich Angst. Ich weiß, dass sie mir nichts tun, aber bleiben sie wo sie sind……… Nein, besser, gehen sie wieder in ihre Ecke. Und….. ziehen sie sich auch aus. Ich möchte sie von weitem sehen, ich möchte sie von weitem anschauen und nicht nur allein hier nackt sein.“

Richard spürte, wie sie zitterte, und hörte es ebenso in ihrer Stimme. Er entfernte sich von ihr, ging wieder nah zum Waldrand und knöpfte sich das Hemd auf. Er drehte sich nun zu der Waldlichtung hin um, wollte sich nicht verschämt die Kleider ausziehen, sondern meinte schon, wenn sie mich nicht anschaut, dann schaue ich eben sie an! Aber sie hatte sich gedreht und beobachtete ihn. Er streifte sein Hemd ab, und öffnete seinen Gürtel, den Knopf und streifte seine Hose ab. Er trug wie üblich im Sommer keinen Slip. Er stand einfach still und lies sich von der Sonne bescheinen. Sein Penis hatte sich beruhigt, obwohl er die Szene und Situation doch recht erregend fand. „Sie sehen schön aus, Richard“, meinte Lisa. Sie blinzelte etwas und verspürte heftiges Herzklopfen, als sie den nackten Mann von Ferne betrachtete. Seine Brust und sein Bauch waren eine Fläche, zwischen den Brustwarzen war eine kleines Büschel Haare, sehr erotisch. Ihr Blick streifte nach unten und besah sich sein Geschlecht, das Schamhaar leicht buschig gestutzt, der Penis hing herab, leicht gebogen, war eingewickelt in viel Haut; dahinter verbarg sich wohl der Hodensack. Er sah sie auch von vorn und wieder konnte er seine Überraschung kaum verbergen. Was er sah, gab ihm doch ernsthaft zu denken, was für eine Frau Lisa war. Anstelle ihres Dreieckes, was er erwartet hatte, überzog ein enormer Pelz und Haarwuchs ihren Bauch, urwaldmäßig büschelte er sich zwischen ihren Beinen, nach außen breitete sich der Haarwald bis auf die Schenkel aus. Fast bis zum Bauchnabel wuchs das Schamhaar, war großlockig und schwarz, durchsetzt mit einzelnen hellen Haarflecken, und fast furchterregend viel. Dieser Körperbereich hatte ganz sicherlich noch niemals weder Sonne noch frische Luft, geschweige denn Tageslicht gesehen. Fast hässlich versteckte sich der Körper hinter dieser pelzartigen Matratze, die auf die Überschekel überschwappte. Richard überlegte, wie sich das wohl ändern ließ. So kurzfristig fand er keine Lösung. Aber das war ja auch gar keine Priorität; sein Blick schwenkte auf ihren gesamten Körper und das hatte zur Folge, dass ein Lächeln um seinen Mund erschien. Schlanke und elegant geschnittene Beine, die Hüften nicht sonderlich ausgeprägt, ein sehniger und faltenloser Bauch reichte bis zu den beiden Brüste, die handgroß, kräftig und stramm fast wie aufgesetzt erstanden, die Brustwarze dunkelbraun, aber klein und ein wunderschönes, ausgedehntes Dekolltée, das in einen schlanken, langen Hals mündete. Die Haut war weiß, strahlend weiß. Kein Gramm Luft hatte sie jemals umweht, kein Sonnenstrahl sie je beschienen. Irgendwie fühlte Richard, dass dieser Körper sich niemals hingegeben hatte, eher Distanz ausstrahlte und ein „Rühr mich nicht an“ Körper war. Es fehlte ihm die Eleganz, die ihm so gut gestanden hätte, die weichen Bewegungen, die trotz der weichen Rundungen nicht ‚anmachten’. Es fehlte ihm Farbe, die weiße Haut lehnte ab, gesehen zu werden. Es war eher ein jugendhafter Körper, der funktionierte. Richard fühlte sich in keiner Weise angezogen, er konnte mühelos verharren, er verspürte keinerlei inneres Bedürfnis, diesen Körper anzufassen.



„Legen Sie sich noch ein bisschen in die Sonne, so lange sie noch scheint, und lassen Sie ein bisschen Luft an die Haut“, meinte er dann auch. Er ging langsam auf Lisa zu und lies sich in guter Distanz zu ihr nieder, streckte sich auf den Bauch und genoss die Sonnenstrahlen auf seinem Rücken. „Ich habe solche Herzklopfen“, brummelte Lisa und suchte ihre Kleider zusammen. „Ich kann das alles nicht!“ Richard hörte sie schluchzen und sah, wie sie sich fast hektisch und fluchtartig ihre Unterwäsche anzog und auf dem Baumstamm niederließ. Er stand auf und kam zu ihr, setzte sich neben sie und legte den Arm um sie. „Ruhen Sie sich aus, das war vielleicht alles einfach zu viel und ein bisschen sehr euphorisch und schockierend zugleich“, meinte er tröstend. Er hatte ganz vergessen, dass er noch nackt war und sie hatte anscheinend in ihrer Sorge und in ihrer Verwirrung auch nicht darauf geachtet. Plötzlich wendete sie sich ihm zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und weinte heftig, schluchzte; nach einiger Zeit merkte Richard mit seinen Händen, wie ganz allmählich die Anspannung aus ihrem Körper wich und die Verkrampfung nachließ. Ihr Kopf sank in die Halskuhle Richards, sie schniefte vor sich hin. „Jetzt ist’s wieder gut,“ flüsterte sie. „Sollen wir jetzt noch einen Kaffee trinken gehen? Ich brauche jetzt Stärkung.“ Richard erhob sich, sie sah an ihm hoch, ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem Geschlecht entfernt. Sie schien es nicht zu merken, oder wollte es nicht merken.

Er verspürte auch in dieser etwas heiklen Situation keinerlei Lust, sich damit weiter zu beschäftigen, drehte sich um und ging zu seiner Kleiderecke, zog sich rasch an und meinte dann: „Kommen Sie, wir gehen jetzt, kommen ein bisschen auf andere Gedanken, und lassen das einfach ein bisschen wie einen Traum sein.“ „Nein, Richard, das war es nicht. Das war ein ungeheurer Schritt in einen Lebensbereich, der mir bis heute nur sehr, sehr fremd war und immer noch ist. Sich auszuziehen und in der warmen Sonne stehen ist ja das eine. Wann habe ich mich wirklich das letzte mal nackt gefühlt?“ womit ihre Stimme das Wörtchen ‚nackt’ heftig betonte. „Das war allein schon den ganzen Tag, die ganze Woche, ja diesen herrlichen Sommer wert. Wo kann ich das wiederholen? Sie scheinen damit ja keine Probleme zu haben, für Sie scheint das ja fast normal zu sein, es macht Ihnen nichts aus, sich vor einer Frau auszuziehen, tragen keine Unterwäsche und sprechen so natürlich darüber, als wenn es auch nichts an der auf der Welt gäbe. Wenn ich mir ihre Haut anschaue, haben Sie viel sonnengebadet, oder nicht?“ Sie wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern sprach gleich weiter, fast sturzbachartig kamen jetzt die Worte über ihre Lippen. „Aber stellen Sie sich mal vor, sie haben das noch nicht gemacht, sie kämpfen einen inneren Schweinehund nieder, nicht nur, weil man sich in der Öffentlichkeit nicht auszieht, sondern auch, weil ein einigermaßen fremder Mensch auch noch dabei ist, vom anderen Geschlecht, an das Sie nicht gerade die besten Erinnerungen haben? Das ist nicht nur ein Kopfproblem, sondern viel mehr ein Bauchproblem, also Gefühl. Streng erzogen und sich selbst abgeschottet, im Unterbewusstsein wissen Sie, da ist etwas, was die anderen und die Menschen generell als Teil des Lebens ansehen, sie selbst es aber mit allen Mitteln abwehren, ja fast bekämpfen, bis zu dem Moment, wo sie es vielleicht auch nur noch deshalb abwehren, weil es immer so war und keinen Mut mehr zeigen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Ich meine die Sexualität.“ Lisa machte eine kleine Pause. „Und plötzlich stehen sie vor dem Spiegel, schauen sich ins Gesicht und feiern ihren Fünfzigsten. Dann ist doch nach Menschenermessen alles gelaufen. Die Erziehung sagt ihnen dies, sie verschanzen sich hinter fadenscheinigen Argumenten. Richard, sie betrügen sich in einem fort, ohne dass sie es merken, weil sie es nicht anders kennen. Und irgendetwas macht sie traurig, irgendetwas kann nicht aus ihrem Innersten raus.“ Sie machte wieder eine kleine Pause, während sie zügig den Weg zurückliefen, den sie gekommen waren. „Jetzt ahne ich, was es ist, das Glücksgefühl!“ Sie blieben für eine Sekunde stehen und Lisa sah Richard ganz tief in die Augen, während ihr Kopf langsam bejahend nickte.



„Stellen Sie sich vor, sie geben plötzlich etwas von ihrem Körper frei, was Ihnen eigentlich egal war und merken in dem Augenblick, als die Sonne draufscheint, als der Windhauch über ihre Haut weht und ihre Poren spürbar aufgehen, dass sie bis dahin einen kapitalen Fehler in ihrem Leben gemacht haben, nämlich einen Teil ihres Lebens und vor allem ihres Körpers einfach ignoriert haben!“ Lisa gestikulierte wild mit ihren Händen, hatte ihre Hände handkantenähnlich verkrampft nach vorn gespreizt und schlug damit senkrecht nach unten in die Luft. „Etwas, was ihnen ihr Gefühl sagt, das eine ganze andere Dimension hat als das Denken, als die intellektuelle Unterhaltung, als alles, was sie bisher gemacht haben, auch die Freundschaften mit Menschen. Sie haben im Gespür, dass da ein Dimension aufgeht, die sie überwältigt, die sie eventuell erstmal schockt, auffrisst und mit der sie wahrscheinlich nicht fertig werden. Es ist eine Entdeckung, die um vielfaches stärker und bewegender ist als wahrscheinlich die erste Begegnung eines Kindes mit der Sexualität. Und in dieser Phase bin ich gerade, im Moment, und ich habe Angst, weil ich nicht weiß, wie das weitergeht.“ Richard hörte aufmerksam zu. Dieser Ausbruch brachte ihn zum Nachdenken. Mit diesen Gedanken hatte er sich noch niemals so intensiv beschäftigt. Er konnte sich gar nicht erinnern, nicht gefühlt zu haben, weil er immer irgendwie gefühlt hat, immer seinen Körper schon geliebt hat und immer mit ihm glücklich war und immer noch ist. „Macht es auch keinen Unterschied, dass Sie jemanden haben, der nur ihre Stütze sein möchte, nichts von ihnen will, sie eigentlich beschützen und behüten möchte, und dem daran liegt, dass sie dieses Erlebnis auch ohne großen Schock erfahren und überleben?“ Lisa wandte sich zu ihm, blieb stehen und suchte Richards Augen. „Sonst würde ich dies nicht mit Ihnen besprechen, ich hätte mich Ihnen nicht gezeigt und so offen gesprochen, und ich hätte sie auch nicht aufgefordert, sich auch nackt zu zeigen und hätte mich nicht im mindesten so emotional gezeigt wie ich das alles getan habe. Sie haben mir eine neue Welt aufgeschlossen, und mir ungeheuerlich geholfen. Ich möchte Ihnen dafür sehr, sehr danken.“ „Das war nicht so gemeint, Lisa, ich möchte keinen Dank. Ich freue mich für Sie, dass es ein solches Erlebnis überhaupt für Sie geben und ich auch mithelfen kann, die Schönheiten zu finden.“ Lisa nahm ihn bei der Hand. Und so gingen sie weiter, Hand in Hand, schweigend bis sie zum Auto zurückfanden.



Sie saßen nebeneinander, der Zündschlüssel steckte, aber Lisa wollte nicht starten. „Fahren Sie?“ fragte sie „ich glaube ich bin zu aufgewühlt.“ Sie wechselten die Plätze und Richard fuhr das kleine, für ihn ungewohnte Auto in Richtung ihrer Wohnung. Lisa dirigierte ihn zu der Garageneinfahrt, machte das Tor auf und winkte ihn in die kleine Parkbucht in der Tiefgarage. Oben im Treppenhaus angekommen, standen sie einen Moment schweigend voreinander. „Ich werde jetzt nach Hause gehen und Sie allein lassen, Lisa. Sie benötigen Ihre Zeit und Ruhe. Aber wenn Sie etwas brauchen sollten, oder sie wollen noch mit mir sprechen, dann rufen sie mich doch einfach an“, und nannte ihr seine Privatnummer. Sie hauchten sich einen flüchtigen Wangenkuss zu und wortlos verließ Richard das Haus. Teil III folgt.

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Kommentare

  • klausi12
    klausi12 am 28.12.2024, 23:47:41
    Sehr schön geschrieben
  • erikzhou69
    erikzhou69 am 27.12.2024, 18:51:09
    Teil 1 ? Teil 2 ebenso :)
  • liebermann2
    liebermann2 am 27.12.2024, 17:44:51
    hohe literarische qualität !
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