Story: Zeitreisen

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von (gelöschter User) am 27.10.2022, 22:54:00 in Sie+Er

Zeitreisen

Dejà vu

Ich erinnere mich an ein Abendessen, zu dem mich eine Zufallsbekanntschaft eingeladen hatte, es war eine Interviewerin, sie sprach mich nachmittags in der Fußgängerzone an und wollte von mir wissen, wie bestimmte Werbelayouts auf mich wirkten. Zu diesem Zweck gingen wir in ein Straßencafé, ich betrachtete und kommentierte die Photos in ihrer Mappe.

Die Interviewerin war mir nicht unbekannt.

Ich hatte bereits etwas mit ihr, sie wusste es nur noch nicht, aber ich würde es ihr bald gestehen.

"Ich kenne dich übrigens", sagte ich, als ich mit meinen Antworten fertig war.
Ja, das war sie, lange blonde glatte Haare, zierlich und immer leicht goldbraune Haut. Es war die Studentin aus der Wohnung schräg gegenüber der meinen. Bei schönem Wetter setzte sie sich zum Lernen auf die Fensterbank und lies ihre nackten Beine in der Luft baumeln, während sie lernte, sonnte sich. Dabei hatte sie immer - nur - einen ungeheuer frech geschnittenen Body an.

Meine damalige Freundin hatte mich mal auf sie aufmerksam gemacht: "Guck mal, was da baumelt, da stehst du doch drauf" sagte sie und führte mich an das entsprechend günstige Fenster unserer Wohnung. Und dann kniete sie sich vor mich hin, unter unserer Fensterbank, während ich das Luder von gegenüber betrachten konnte, meine Freundin nahm ihre Brüste in die Hand, leckte an ihnen und machte Bewegungen, als würde sie meinen Schwanz damit massieren. Ich kam ihrer Aufforderung nach und schob in ihr zwischen die Brüste. Und so lies ich mich hemmungslos bis zum Ende verwöhnen, während ich die Blonde von gegenüber, die mich gegen die Sonne nur schemenhaft wahrnehmen konnte, betrachtete.

"Du kennst mich?", sie blickte von ihrem Eiskaffee auf, dabei verrutschte ein Träger ihres Tops und gab ihre nackte Schulter frei. Nackte Schultern machen mich geil, dieses leicht Vulgäre eines verrutschten Trägers.

"Ja, wir wohnen im selben Block, ich kann in dein Arbeitszimmer sehen" (Es war nicht nur ihr Arbeitszimmer, sondern auch ihr Schlafzimmer, aber dass ich das wusste, wollte ich erst mal noch nicht sagen)

"Du bist doch die schöne Halbnackte, die sich da ab und an sonnt, während sie lernt" Ich konnte mir diese Dreistigkeit ganz gut leisten, denn auf den zu beurteilenden Werbephotos waren zufällig ähnliche Szenen zu sehen.

"Dann seid ihr wohl das Paar, das man immer wie wild stöhnen hört" meinte sie cool, hui, jetzt verschlug es mir fast die Sprache.

"So, ich muss jetzt nach Hause"

wollte ich sagen, aber bevor mir dies gelang, fuhr sie fort : "wir haben uns darüber immer amüsiert, Jan und ich, weißt du, darüber, dass man bei den Paaren in der Nachbarschaft fast immer nur SIE stöhnen hört. Ich finde das gut, wenn man auch IHN hört, so wie bei euch"

'Was mache ich eigentlich hier mit der Tussi' sagte ich zu mir, 'ich bin doch völlig bescheuert, was erzähl ich hier eigentlich?'

Ich war gerade frisch verliebt, erst seit zwei Tagen war ich wieder in Nürnberg, ich hätte eigentlich auch vorerst im Süden bleiben können, dort, wo ich mich ein Jahr zuvor getrennt und gleich wieder gebunden hatte…Im Grunde war ich auch nur hier, um mein Auto mit ein paar oder vielleicht auch endlich allen noch wichtigen Dingen vollzupacken, die ich noch in unserer ehedem gemeinsamen, jetzt seit mehr als einem Jahr verwaisten Wohnung im Stadtzentrum hatte.

Aber so schnell ging das dann doch nicht.

Am Abend meiner Ankunft hatte es mich erst in meine Stammkneipe gezogen, in der ich trotz langer Abwesenheit immer noch viele Freunde und Bekannte hatte. Nach der Sperrstunde dann in die Disco und dann noch in die Frühstückskneipe, ich versackte fürchterlich.

Am nächsten Tag überlegte ich dann, alte Gewohnheit, dass es ja nichts schaden können, mal ganz unverbindlich bei der Studentenvermittlung vorbeizuschauen, vielleicht gab es ja irgendeinen lohnenden Job (eigentlich war ich auch hier, um ein bisschen was an der Uni in Erlangen zu checken, aber was soll's).

Tja, und es gab einen Job, Teppiche ausfahren, ich wusste, das war ein gut bezahlter, wenn auch anstrengender Job, mit Trinkgeldern verdiente man da locker 180 DM pro Tag. Besonders in den Morgenstunden hatte man außerdem noch gute Chancen, von einer hübschen Frau die Tür geöffnet zu bekommen, mit etwas Glück kam sie gerade aus dem Bett und hatte nur wenig an - das waren doch angenehme Aussichten, außerdem waren wir zu zweit, und der Typ war auch ok.

Heute war mein erster Arbeitstag, wir hatten gutes Trinkgeld gemacht und zischten noch schnell zwei Weizen, bevor wir uns trennten. Ich nahm die U-Bahn ins Zentrum.

"Hallo, würdest du mir ein paar Fragen beantworten, zu einigen Photos, die ich hier habe, ich hätte gerne eine spontane Antwort von dir, wie sie auf dich wirken und was dein erster Gedanke ist." So hatte sie mich plötzlich aus dem Nichts angesprochen, sie, diese blonde Schönheit, chic gekleidet, eine schwarze Sommerhose, weiße Kostümjacke, eine Brille mit einem leichten, silberfarbenem Gestell, das man von weitem kaum sah, die nüchterne Form ergab einen wunderbaren Kontrast zu ihrem etwas puppenhaften, perfekt geschnittenen Gesicht.

"Einmal" fuhr sie fort, ich war immer noch fast sprachlos, "mussten wir aber dann doch lachen".

"Wieso?" ergriff ich endlich wieder das Wort.

Sie sah mich etwas schräg an und meinte: "In einer Nacht habt ihr es mal besonders toll getrieben, aber da hörte man mehr als einen Mann, kann das sein?"

"Hm, so lange wohnst du schon hier? Das ist echt Jahre her!"

Das, worauf sie anspielte, ist eine Story für sich… was für eine irre Nacht… An diesem Tag vor fünf Jahren waren wir bis Sonnenuntergang beim Nacktbaden gewesen, an unserem kleinen See, meine Freundin Elke. und mein Schulfreund Dirk. Sie hatte uns den ganzen Tag über geil gemacht, es war kaum noch zum Aushalten…auf der Rückfahrt bauten wir beinahe einen Unfall, weil wir uns vor lauter Adrenalin auch noch ein Rennen mit ein paar anderen Verrückten liefern mussten.

Endlich zu Hause.

Endlich ficken.

Sie mit dem Rücken mir zugewandt auf mir, ihn verwöhnend, mit den Händen, mit dem Mund, mit dem Busen. Wir waren alle drei in voller Ekstase, als es an der Tür klingelt. Natürlich machten wir nicht auf, es war auch 23.00 Uhr, mittlerweile waren wir zu einem Sandwich verschmolzen.

Nach 10 Minuten das Telefon.

Elke, das Luder, die doppelt Gefickte, meinte, abheben zu müssen. Es war Maggie, meine Ex aus Traunstein., die mir freundschaftlich Verbundene, in Begleitung eines gemeinsamen Freundes: "Wir sind spontan zu dir getrampt, haben ein gutes Piece dabei, können wir kommen und dann bei dir übernachten? Wir stehen praktisch vor deiner Haustür."

Natürlich durften sie, wie auch nicht. Elke war bereits aufgestanden, also standen auch wir auf, ohne dass es uns noch vergönnt war, vorher unseren Lustsaft rauszulassen. Denn da waren sie auch schon.

Wir setzen uns zusammen, rauchten einen, Musik, quatschten über Vergangenes. Elke meinte dann, sie würde jetzt ins Bett gehen. Auch Maggie, die mir freundschaftlich Verbundene, war müde, unser Freund aus Traunstein schlief schon, abgedriftet auf dem Boden, schade für ihn.

Wir vier jedoch trieben es in dieser Nacht noch lautstark mehrere Stunden.

Die Atmosphäre zwischen uns war jetzt amüsant und vertraut, aber eigentlich nicht erotisch knisternd, das war schon seltsam, wir unterhielten uns die ganze Zeit über sehr intime Dinge und hielten doch irgendwie auf Distanz.

"Magst du vielleicht ein Weißbier?" meinte sie schließlich. "Och ja, warum nicht! Ich heiße übrigens Mike, und du?" "Ich bin die Sharon"

Und so tranken wir ein Weißbier, und noch eins…wir unterhielten und über alles Mögliche. Sie studierte übrigens Betriebswirtschaft und nicht Psychologie, wie ich kurz befürchtet hatte.

"Ich habe eine Idee!" sagte sie schließlich. "Ich muss jetzt nach Hause, eine Freundin kommt vorbei, ich muss ihr kurz etwas erklären zu einer Prüfung, die sie morgen hat. Komm doch mit, ich habe noch einen Salat da, wir essen schnell was und ziehen dann noch um die Häuser."

Ich war einverstanden, um die Häuser ziehen ist ja nichts Schlimmes, kumpelhaft, ok.

Ihre Freundin wartete schon und ging nach 10 Minuten wieder.

"Setz dich, ich zieh mich kurz um", meinte sie. "Ich kann doch den Salat auch machen, meinte ich", "Ok, in der Küche findest du alles.

Als sie in die Küche kam, war schon alles fertig, Tisch gedeckt, und sie hatte geduscht. Sie hatte jetzt ein langes, knöchellanges Kleid an, ihre Haare waren nass. Wir setzen uns gegenüber. Sie aß etwas und meinte dann: "Aaah, der war lecker, jetzt geht's mir besser. Sie streckte ihre Arme aus und legte ihre Beine über die Lehne des Stuhls, der an der Seite des Tisches zischen uns stand. Dabei fiel das Kleid zurück und gab den Blick auf ihre Beine bis über die Knie hinaus frei. Ihre Füße hatte sie nur ein paar Zentimeter von mir entfernt abgestützt.

"Ich weiß, ich habe keine schönen Füße", meinte sie, als sie meinen Blick bemerkte. Das hätte ich aber nicht sagen wollen, und es stimmte auch nicht, im Verhältnis zu ihrer zierlichen Gestalt waren sie vielleicht etwas groß, aber schön waren sie.

Ich erwiderte jedoch nichts darauf, sondern stand auf und ging ins Wohnzimmer. Sie blieb in der Küche sitzen.

"Ich schau mir mal deine Plattensammlung an", rief ich.

"Gut, mach mal Musik, die brauch' ich jetzt, ich trinke noch aus, dann komme ich"

Zum Essen hatten wir eine Flasche Rioja geöffnet, von diesem Wein, der mich schon das ganze Jahrzehnt verfolgte…

Es war jetzt kurz vor Sonnenuntergang, die letzten Strahlen gelangten gerade noch durch das Fenster zum Hof, das Fenster, an dem ich sie schon so oft gesehen hatte. Es war noch ein richtiger Hinterhof, mit drei Birken, Sträuchern, ein paar Mülltonnen, Fahrrädern, lärmenden Kindern südländischer Familien und sogar ein paar Wäscheleinen, die auch benutzt wurden.

Ich blickte nach links oben zu dem großen, dreiflügeligen Fenster unserer mal gemeinsamen, jetzt nur noch meiner Wohnung. Dort würde jetzt das Telefon klingeln, wahrscheinlich klingelte es schon seit Stunden, so wie jeden Abend, wenn WIR getrennt waren und ich hier in Nürnberg war.

Es gab nicht wirklich einen Grund, diese Wohnung noch zu halten, denn es stand seit fast einem Jahr fest, dass ich Deutschland verlassen würde. Ich würde zu IHR ziehen, der Schwarzhaarigen mit grünen Augen, der Fremden und doch ewig Vertrauten aus einem wärmeren Land, deren Sprache ich sprach und die meine Sprache nicht verstand.

Auch wenn SIE immer sagte, sie würde gerne hier mit mir leben, wusste ich, dass sie dies nicht wirklich wollte. Eine Zukunft würde es für uns nur bei ihr geben.

Das Telefon.

Noch konnte man es anrufen, bald würde die Post auch diese Funktion sperren, wenn ich nicht schnell die Rechnung beglich.

Bis vor einem halben Jahr war die Dreizimmerwohnung noch manchmal mit Leben gefüllt. Bevor wir uns auch räumlich trennten, gab es Momente, in denen lebten wir dort zu dritt, manchmal zu viert. Elke, die gern doppelt Gefickte mit ihrem Neuen, dem gut aussehenden tollen Liebhaber, in allen aus Elkes Sicht negativen Eigenschaften mich um Einiges Übertreffenden, und ich mit IHR, der in jeder Hinsicht Perfekten, der alle Probleme mit Elke vergessen Lassenden.

Elke und SIE, die Perfekte aus dem Süden, wurden in dieser Zeit Freundinnen. Elke, die gern, aber schon lange nicht mehr doppelt Gefickte, wurde jetzt die Verständnisvolle, die IHR zuhörte, wenn es Probleme mit mir gab. Ich bestand diese Phase weiblicher Verschwörung allerdings unbeschadet, denn auch ich wurde jetzt zum Verständnisvollen, wurde nach 6 Jahren endlich Elkes Freund, der ihr zuhörte, wenn sie sich über ihren Neuen ausheulte, den armen Kerl.

Das sollte dann bald vorbei sein. Elke zog endlich aus, mit ihrem Neuen, und verließ mein Leben.

In den letzten acht Monaten war ich vielleicht noch insgesamt 20 Tage in der Wohnung gewesen, einzig das einsame Telefon gab ab und an ein Lebenszeichen von sich.

Das Telefon würde also jetzt klingeln, und SIE würde sich fragen, was los ist.

Der letzte Sonnenstrahl fiel auf ein eingerahmtes Photo, das auf dem Plattenregal stand. Meine Interviewerin war darauf zu sehen, irgendwo an einem Kieselstrand, es regnete, im Minirock und knappen Oberteil, rote High-Heels, von der Seite aufgenommen, den Blick dem Photographen zugewandt, leicht gebeugte Haltung, die Arme an einer Art Mast abgestützt.

"Hast du was gefunden?" rief sie aus der Küche. "Mach doch endlich mal Musik"

"Sorry, war gerade abgelenkt, ehrlich gesagt, ich habe mir deine Platten noch gar nicht angeguckt, ich musste mal in den Hinterhof hinaus schauen"

Ich bückte mich jetzt und stöberte in ihren Platten. "Wer hat denn das Photo hier gemacht?"

"Aha" rief sie zurück, "du hast das Photo gesehen, geil, oder? Ich weiß, dass ich geil bin, Jan steht drauf, mich mit diesen Schuhen zu photographieren, am liebsten nur mit diesen Schuhen".

Für eine Anfangszwanzigjährige am Ende jenes Jahrzehnts hatte sie eine erstaunlich gut sortierte Plattensammlung, wahrscheinlich war ihr Freund Jan ein paar Jahre älter als sie.

Out of the Blue - Night in the City

Dass sie diese Platte besaß! Electric Light Orchestra! Im Grunde nicht meine Richtung, ich kannte auch fast niemanden, der diese Musik hörte, aber zwei Menschen kannte ich, und auf die kam es an, und jetzt gab es eine Dritte, die diese Musik liebte.

Ja, liebte!

"Oh, toll", da war sie, neben mir, und wiegte sich in der Musik.

"Warte mal", sie verschwand kurz hinter der Tür zu ihrem Arbeitszimmer, das auch ihr Schlafzimmer war, von dem ich nur die Außenseite des Fensters kannte und das ich nicht zu betreten wagte.

"Magst du Chanel N°5?", und ehe ich überhaupt etwas sagen konnte, näherte sie sich mir, drehte etwas den Kopf und forderte mich auf, an ihrem Nacken zu riechen.

Chanel N°5, das berühmteste aller Parfüms, aber noch nie hatte ich bisher eine Frau gekannt, die es benutzte.

"Weißt du, ein Parfum ist nicht einfach ein Parfum. Dasselbe Parfum riecht bei verschiedenen Menschen anders. Ich finde, Chanel N° 5 schmeichelt mir ganz besonders".

Ich roch an ihr und lächelte sie nur an, sagen konnte ich jetzt nichts.

Stattdessen strich sie kurz mit einem Finger über meinen Nacken, kaum wahrnehmbar.

"Dir schmeichelt es auch", meinte sie, ich mag es, wenn ein Freund nach mir riecht.

Es war sehr warm an diesem Abend, tagsüber waren es 37° gewesen, und in der Wohnung waren es jetzt bestimmt noch 28°, wenn nicht noch mehr. Sie schwitzte leicht und hatte mir so nicht einfach nur Chanel, sondern das Parfüm vermischt mit etwas von ihrem frischen Schweiß auf den Nacken getupft.

Ich sah jetzt zum ersten Mal richtig tief in ihre Augen. Sie erwiderte meinen Blick, ganz kurz, vielleicht zwei Sekunden - es gibt nichts Intensiveres als einen wirklichen Blickkontakt.

Wir setzten uns auf den Boden, einander gegenüber, der flache Tisch zwischen uns, die wieder geschaffene Distanz verlangsamte meinen Herzschlag etwas, und es gelang mir, sie zu fragen: "Was macht eigentlich dein Freund, wo ist er?"

"Ach, ich weiß auch nicht, überhaupt, ich kapier' gar nichts mehr".

Unsere Blicke trafen sich jetzt wieder, diesmal wichen wir uns nicht mehr aus, ich hatte das Gefühl, in ihr zu versinken, im Kosmos ihrer Augen, sie hatte mich endgültig verzaubert.

Auch die Distanz durch den Tisch war nur eine Illusion, sie hatte ihre Beine unter dem Tisch ausgestreckt und war mir in Wirklichkeit körperlich sehr nahe. Ich berührte wie aus Versehen ihren rechten Fuß, umfasst ihn und streichelt ihn sanft. Sie lies mich gewähren und streichelte mit dem anderen Fuß, kaum wahrnehmbar, meinen Handrücken.

Es klingelte an der Tür.

"Ach je, das hab ich vergessen, das sind ja meine Leute, mit denen ich um die Häuser ziehen wollte, natürlich auch mit dir" meinte sie.

"Ist offen, kommt rein"

Es war eine dieser ehemaligen Sozialwohnungen, jetzt renoviert zur Eigentumswohnung, die Wohnungstür, falls unabgeschlossen, ließ sich aber noch wie früher einfach aufklinken. Man gelangte beim Öffnen der Tür sofort in das Wohnzimmer, in dem wir uns jetzt aufhielten.

Es waren zwei aus ihrem Studiengang, eine hatte ihren Freund dabei.

"Und?", meinte eine "ihr seht nicht gerade ausgehfertig aus"

"Hallo", sagte ich, "ich bin Mike". Von unseren Berührungen hatten wir nicht abgelassen, das ging jetzt irgendwie nicht mehr.

"In der Küche ist noch Wein", rief Sharon ihren Bekannten zu, und dann schaute sie mich wieder an sagte: "Ich glaube, wir wollen heute nicht mehr raus, was meinst du?"

"Och kommt doch noch mit!", das war jetzt Susanne, die gerade mit einem Glas Wein aus der Küche kam. "Wir könnten später noch aufs Boot fahren".

"Hm, ob die mich da reinlassen, mit den Klamotten?" warf ich ein. Ich hatte noch meine Jeans und mein T-Shirt vom Tag an, die waren zwar im Prinzip ok, aber irgendwie machte ich schon einen etwas fertigen Eindruck, hatte geschwitzt und nicht geduscht. Na ja, und mit den Turnschuhen…

"Wenn der Türsteher schlecht drauf ist und gar keinen Grund weiß, wird er mich wegen der Schuhe abweisen", meinte ich.

"Also darüber mach dir mal keine Sorgen", lachte Sharon, "mit mir kommst du überall rein"

Und Susanne: "Außerdem gibt es unter der Woche eh keine Probleme mit dem Reinkommen. Also, was ist jetzt, kommt ihr? Wo sind eigentlich die beiden andern? Wahrscheinlich knutschen die schon wieder. Hey, ihr beiden, alles ok?"

Jetzt kamen auch Sylvia und Joe aus der Küche, Hand in Hand, sie lächelnd und leicht errötet. "Lass mich mal trinken", sagte Joe zu Susanne. "Also, gehen wir?"

Susanne hatte sich neben Sharon auf den Boden gesetzt und lächelte mich an. Sie hatte kurze, glatte schwarze Haare, mit dem Seitenscheitel erinnerte sie mich ein bisschen an die Modelle der 20er-Jahre, obwohl da eigentlich eher Ponyfrisuren zu sehen waren, trotzdem. Etwas Gel machte sie perfekt. Ihr dunkler Hosenanzug war von zeitloser Eleganz, bestimmt würde sie mal eine erfolgreiche Managerin werden. Ihr rot geschminkter Kussmund und die verträumten Kajal-Augen bildeten aber auch bei ihr einen dieser Kontraste zur nüchternen Form, die ich so interessant finde.

"Ich habe Sharon heute um 5 in der Fußgängerzone kennen gelernt, als sie Opfer für ihre Marktforschung suchte", erklärte ich schließlich, "da sind wird ins Plaudern gekommen".

Susanne erwiderte nichts, sondern schaute mit einem zärtlichen Blick zu Sharon. "Komm, lass uns wenigstens kurz anstoßen, ihr beiden", meinte sie dann und hob ihr Glas an. Sie wandte sich jetzt wieder mir zu, während sie Sharon mit der linken Hand die Haare auf einer Seite sanft hinter das Ohr strich. Dann legte sie den Arm um ihren Hals und sagte in meine Richtung: "Ich habe Sharon sehr gern, weißt du."

"Du, ich glaube, Sylvia und Joe wollen auf die Piste, die sind schon den ganzen Abend völlig überdreht. Ihr beiden bleibt wohl doch hier, glaube ich?!" Susanne schaute Sharon jetzt noch mal lange in die Augen, schließlich gab sie ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange, fast schon auf den Hals, wollte schon gehen, doch dann meinte sie: "Dir auch, Mike", gab mir auch einen Kuss, blickte mir kurz in die Augen und strich mir kurz durch die Haare. "Macht's gut ihr beiden, ich ruf dich morgen an, Sharon".

Sylvia und Joe waren schon draußen, Susanne warf uns noch einen letzten Blick zu, mittlerweile war es fast dunkel, ich konnte dennoch sehen, dass ihre Augen etwas feucht waren, das machte sie noch schöner.

Als sie die Wohnungstür geschlossen hatte, kehrte eine seltsame Leere in den Raum ein. Susanne war gegangen, und man spürte, dass sie nicht mehr da war.

Wir beide, Sharon und ich, fühlten es, sie fehlte uns, und irgendwie wurden wir von Traurigkeit ergriffen.

"Du hättest gerne gehabt, dass Susanne geblieben wäre, ich weiß", meinte Sharon nach einiger Zeit. In der Zwischenzeit hatte sie die Tageslichtlampe eingeschaltet, die an einer Seite des Raums über zwei buschigen Pflanzen hing.

"Die brauchen noch etwas Licht, jetzt im August wird's hier schon früh schattig"

Sie hatte noch ein paar andere, indirekte Lichtquellen, und so umgab uns jetzt ein angenehm spannungsgeladenes Zwielicht, ein bisschen so, wie man es aus abendlichen Stimmungen am Meer kennt, wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint.



"Susanne ist eine Magierin. Sie ist gut, und sie mag dich", sagte Sharon und ging in die Küche.

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When the smoke is going down

"Ich wusste gar nicht, dass die Platte hier ist", plötzlich stand sie seitlich hinter mir und schmiegte ihren Kopf an meine Schultern. "Ein wundervoller Song. Dass diese Rocker auch so soft sein können" flüsterte sie.

Dann löste sie sich von mir und setzte sich wieder auf den Boden. Ich blieb stehen, den Rücken ihr zugewandt und hörte dieses Lied der Skorpions, hier bei ihr.

Als das Lied zu Ende war, zog ich es vor, erst mal keine Musik mehr zu machen, einfach Stille, das war jetzt schön.

Als ich zu ihr sah, bemerkte ich, dass sie mit einer Hand in den Ausschnitt ihres Kleides gefasst hatte.

"Ich muss jetzt meine Brüste anfassen" sagte sie leise. Ich näherte mich ihr, kniete mich hinter sie und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich möchte sie auch anfassen".

Sie ergriff meine Hand und führte sie an ihre nackte Brust. "Komm", sagte sie, "Fühle mich". Sie hatte einen sehr kleinen Busen. "Ist er zu klein?" sie blickte mir in die Augen. "Nein, er ist wunderschön" hauchte ich und zog sie zu mir. Endlich küssten wir uns, ihre süße Zunge, unbeschreiblich.

Sie zog ihr Kleid über den Kopf, darunter war sie nackt, wie ich geahnt hatte. Auch ich zog mich ganz aus, sie sah mich an und sagte: "Du hast dich in mich verliebt, das merke ich."

"Ja" erwiderte ich, und sie: "Ich bin auch so verliebt in dich, was sollen wir bloß tun? Du hast eine feste Beziehung, und ich auch, wir können das nicht bringen" Dabei massierte sie die ganze Zeit langsam meinen Schwanz.

Dann stand sie auf.

"Komm" forderte sie mich auf. "Hierher". Sie führte mich hinter die Trennwand ihres Wohnbereiches. Dort befand sich ein großer Spiegel, sie stützte sich gegen den Türstock rechts daneben und streckte mit ihren Po entgegen. Dabei war sie seitlich in dem Spiegel zu sehen, so wie ich auch, als ich mich ihr jetzt näherte.

"Los, ich will jetzt richtig Spaß mit dir haben, du verliebter Junge. Fick mich richtig durch jetzt".

Ihre nasse Möse verschlang mich richtig, ein wunderbarer warmer See umgab meinen Schwanz. Während ich sie heftig stieß, schauten wir uns an und betrachteten gleichzeitig im Spiegel unsere verschwitzten Körper.

Es dauerte nicht lange und sie keuchte: "Stoß mich fester. Los, mir kommt's, komm auch, komm, spritz mich voll…ahhhhhh". Sie kam mit einem langen, lauten Schrei, zog mir an den Haaren und forderte mich auf: "Komm, spritz auch, komm mit mir". Und es gelang ihr, mich mit den letzten Zuckungen zu erlösen, erschöpft sanken wir, ineinander verschmolzen, auf den Boden.

Kommentare

  • hadeka
    hadeka am 07.06.2023, 13:00:24
    Sehr schöne Geschichte.
    Gern mehr davon!
  • langer011
    langer011 am 03.02.2023, 16:54:24
    gut gesschrieben, mal nicht immer nur direkt Genitalien, auch ein wenig Stimmung
  • hadeka
    hadeka am 27.12.2022, 13:19:44
  • 7homer4
    7homer4 am 31.10.2022, 10:40:31
  • liebermann2
    liebermann2 am 28.10.2022, 15:14:49
    literarisch hochwertig , evtl für den "mainstream " geeignet.
  • HD Lover
    HD Lover am 28.10.2022, 10:55:32
    Tolle Geschichte und sehr sehr gut geschrieben. So emotional und gleichzeitig erotisch. Das können nicht viele. Mach weiter so!
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